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In besten Kreisen

In besten Kreisen

Titel: In besten Kreisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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schaltete. Sie fuhr mit der Ampel um die Wette. Ich sollte keine Autorennen veranstalten, sagte sie streng zu sich selbst; wie Alice hatte sie sich angewöhnt, mit sich selbst in einer gewissen Strenge zu reden. Aber der Kampf mit der Ampel machte ihr großen Spaß, und sie schmuggelte sich gerade noch hinüber. Als nächstes fahre ich bestimmt Motorrad, dachte sie, aber selbst diese schreckenerregende Vorstellung konnte ihre Fröhlichkeit nicht dämpfen. Sie erinnerte sich, wie Mr. Mulligan, der am Nachmittag hereingeschaut hatte, um sich für das Gemüse zu bedanken (ein Vorwand; eigentlich war er scharf auf die letzten Neuigkeiten oder hoffte auf eine Gelegenheit, mit Lina einen Spaziergang zu machen), erzählt hatte, daß er jedesmal versuche, ohne Anhalten über die Ampel auf dem Smith Hill zu kommen, denn wenn man das schaffte und keinen Unfall baute oder tanken mußte, dann konnte man, ohne zu halten, bis zum Saw Mill River durchfahren, und bei einer besonders gelungenen Operation hatte er beide Ampeln auf der Saw Mill geschafft und war bis zur Henry Hudson Bridge gekommen, ohne langsamer als fünfunddreißig zu werden, von den Mautstellen für die Straßengebühren mal abgesehen.
    Im Abendlicht war die Landschaft schöner denn je. Schmuck lagen die Farmen an den Hängen der Berge, ordentlich gepflügte Felder kontrastierten mit den Grünschattierungen der Wiesen. Kate fühlte, daß das gute Leben hier irgendwie möglich sein mußte, doch gleichzeitig war ihr klar, daß es nur ein Traum war. Kurz nach der Wettfahrt gegen die Ampel schaltete sie die Scheinwerfer ein, weil viele der ihr entgegenkommenden Wagen schon mit Licht fuhren.
    Die Nacht brach an. Der kleine Käfer rollte vergnügt vor sich hin.
    Auf dem Taconic Parkway war wenig Verkehr. Sie hatte das Gefühl, Mr. Mulligan erzählen zu können, daß sie seinen Rekord eingestellt hatte. Plötzlich kam ein Fahrzeug aus einer Seitenstraße geschossen.
    Kate trat voll auf die Bremsen, und ihr Wagen kam quietschend zum Stehen. Fluchend hörte Kate, wie der Motor abstarb. Sie drehte den Zündschlüssel. Nichts. Der Motor sprang nicht an. Die Batterie funktionierte nicht mehr. Verdammt und zugenäht.
    Bald hielt ein Wagen, und der Fahrer bot seine Hilfe an. Kate bat ihn nur, den Käfer an den Straßenrand zu schieben, was der Mann mit ziemlichem Schwung tat, wobei die Stoßstange seines großen Wagens nicht genau die des Volkswagens traf. »Tut mir leid, daß ich Ihnen nicht wirklich helfen kann, meine Dame«, sagte er. »Ich fürchte, ich habe keine Ahnung von Autos, besonders von diesen kleinen ausländischen. Ich gehöre zu denen, die den Handwerker rufen, wenn beim Fernseher nur der Stecker herausgezogen ist. Sie kennen das, oder?« »Offen gestanden«, sagte Kate, »ich habe mich schon oft gefragt, ob irgend jemand versteht, was in so einem Verbrennungsmotor vor sich geht. Vielleicht könnten Sie aber vom nächsten Telefon aus den Abschleppwagen anrufen?« »Das tue ich gern«, sagte der Mann. »Vielleicht haben Sie einen Platten.« »Ich glaube kaum, daß das die Batterie außer Gefecht setzt. Was meinen Sie?« »Nein, das glaube ich auch nicht. Ihre Scheinwerfer sind sehr schwach. Sie scheinen eine Menge über Autos zu wissen.« »Nur das, was ich gelernt habe, als ich die Zündung eine lange traurige Nacht lang eingeschaltet gelassen hatte. Aber während der Fahrt hätte sich die Batterie eigentlich die ganze Zeit aufladen müssen.« Der Mann winkte freundlich und fuhr davon. Kate setzte sich an den Straßenrand und wartete. Es dauerte nicht lange, bis ein Polizeiwagen neben ihr hielt.
    »Etwas nicht in Ordnung, meine Dame?« fragten die Polizisten in einem Ton, der zwar nicht unhöflich klang, aber auch nicht vor Wohlwollen übersprudelte. Kate widerstand dem Impuls, zu antworten, sie habe nur dem Wunsch nachgegeben, sich am Straßenrand niederzulassen und zu meditieren.
    »Meine Batterie scheint nicht mehr zu funktionieren«, sagte sie.
    »Der Motor springt nicht an.« Sie nahmen diese Diagnose mit all der Skepsis entgegen, die ihnen gegenüber einer Frau geboten schien, die irgendein Teil aus dem Innenleben eines Autos beim Namen nennt.
    Sie klappten die Motorhaube auf (nennt man das Haube? fragte sich Kate) und warfen bedeutsame Blicke auf den Motor. »Wasser in der Benzinleitung?« sagte einer. Der andere klappte den Rücksitz hoch. »Reichlich Wasser in der Batterie«, sagte er. »Was ist mit dem Luftfilter?« »Der hat ja wohl kaum Auswirkungen

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