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In Blut geschrieben

In Blut geschrieben

Titel: In Blut geschrieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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diesem Punkt. In New Jersey entspricht JC daher Jersey City. Zeigen Sie doch mal das Rätsel …«
    McGarth nahm das Blatt und las laut vor:
    »… ein kleiner Hinweis, diese Familie hat die Eingeweide der Erde auf ihrem Rücken getragen! Sie lebt oberhalb des Delaware …«
    Er nickte, bevor er triumphierend aufblickte.
    »Die Eingeweide der Erde, ich vermute, er spricht von den Bergwerken. Das ist nur logisch, denn vom Ende des neunzehnten Jahrhunderts bis in die fünfziger Jahre gab es zahlreiche Bahnlinien, die ausschließlich für den Transport von Erzen und Steinkohle gebaut und genutzt wurden – der größte Teil im Nordwesten des Bundesstaates, doch sie wurden alle aufgelassen oder von N. J. Transit, Amtrack und Conrail für ihre eigenen Bahnnetze übernommen.«
    Thayer und Annabel blickten sich an, sie konnten ihre Aufregung kaum unter Kontrolle halten. Wenn der Mann Recht hatte – und bis jetzt passte alles zusammen –, waren sie einen großen Schritt auf dem Weg zu Bob vorangekommen.
    Leidenschaftlich fuhr McGarth fort: »Heute ist nicht mehr viel geblieben von dem riesigen Schienennetz. Aus verschiedenen Gründen erlebte die Bahn in den fünfziger Jahren einen wirtschaftlichen Niedergang. Eine der wichtigsten Ursachen für diese Region war die Erfindung des Kühlschranks! Können Sie sich das vorstellen? Praktisch von einem Tag zum anderen brauchte New York das Eis der Pocono Mountains nicht mehr tonnenweise anliefern zu lassen, denn jeder hatte es quasi über Nacht zu Hause, musste nur die Tür des Kühlschranks öffnen!«
    Thayer rutschte auf seinem Stuhl nach vorne und brachte das Gespräch erneut auf den Punkt.
    »Um auf unsere Geschichte zurückzukommen. Wenn ich richtig verstehe, müssen wir eine Bahnlinie suchen, die heute vielleicht gar nicht mehr besteht, die damals aber zum Gütertransport genutzt wurde und die im Abstand von genau hundertfünfzehn Kilometer an Jersey City vorbeiführt«, fasste er zusammen. »Gibt es in diesem Bundesstaat ein Eisenbahnmuseum?«
    McGarths Antwort wurde durch das Zuschlagen der Haustür unterbrochen. Eine etwa vierzigjährige Frau kam herein, eine Einkaufstasche im Arm. Sie trug ein grünes Kostüm, darunter einen hellen Kaschmirpullover. Als sie die Besucher im Wohnzimmer sah, runzelte sie die Stirn und grüßte kurz.
    »Das sind Leute von der Polizei, Marge«, erklärte McGarth.
    Marge McGarth blieb vor Thayer stehen und wurde blass.
    »Was ist denn passiert?« Sie schien in Panik zu geraten.
    »Nichts, Liebes, beruhige dich. Sie wollen nur ein paar Auskünfte über Züge«, erwiderte Arnold McGarth.
    »Alles in Ordnung.«
    Marge McGarths rundes Gesicht entspannte sich, und ihre vollen Lippen deuteten so etwas wie ein Lächeln an.
    »Gut, dann lass ich euch allein«, war ihr einziger Kommentar.
    Sie seufzte und verschwand in die Küche.
    Ihr Ehemann wirkte verlegen, entschuldigte sich bei Thayer für den Auftritt seiner Frau.
    »Tut mir Leid, aber sie ist immer so leicht beunruhigt. Sie hat sich bestimmt vorgestellt, dass Sie mit schlechten Nachrichten gekommen sind. Um auf Ihre Frage zurückzukommen: Sie müssen nicht in einem Museum suchen, ich habe selbst mehrere Karten hier.«
    Er kehrte in sein Büro zurück, holte die kostbaren Pläne und breitete sie auf dem Esstisch aus.
    »Diese hier ist zwar ein bisschen schwer zu lesen, aber sie enthält alle Schienentrassen, die es in New Jersey gab. Wir sagten also, Jersey City …«
    Er nahm einen Zirkel zur Hand und führte ihn entsprechend einem Radius von hundertfünfzehn Kilometern um die Stadt herum. Dann folgte er mit dem Zeigefinger mehreren Linien, manche waren rot eingezeichnet, andere schwarz oder grün.
    »Hier sind wir richtig, glaube ich«, sagte er und tippte mit dem Finger auf eine schwarze Linie. »Diese Farbe steht für Bergwerkslinien und diese hier ist die einzige, die genau hundertfünfzehn Kilometer an Jersey City vorbeifährt, die anderen Linien dienten nicht dem Güterverkehr, sondern dem Personentransport.«
    Voller Begeisterung fuhr er fort: »Das ist die Region der Skylands, eine hügelige Landschaft und vor allem eine Landschaft oberhalb des Delaware. ›Über dem Delaware‹, sagt das Rätsel, oder nicht? Ich lass mich hängen, wenn das nicht die Lösung ist.«
    Annabel fiel auf, dass sich McGarths Frau in der Nähe der Küchentür aufhielt, mit scheinbar unbeteiligter Miene ihre Einkäufe einräumte, dabei aber aufmerksam lauschte, was im Wohnzimmer geredet wurde. Detective

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