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In dein Herz geschrieben

Titel: In dein Herz geschrieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Duncan Andrea Brandl
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hatte gemeint, sie hätte völlig normal gewirkt, hätte ihnen eine Weile beim Zunageln der Fenster geholfen, doch nach einer Weile hätten sie festgestellt, dass sie verschwunden war, und mit ihr das Boot. Doris hatte sich so aufgeregt, dass sie eine Tablette nehmen und sich hinlegen musste, und Hector hatte sich auf die Suche nach ihr gemacht. Alle anderen blieben im Haus und warteten dort auf Neuigkeiten.
    Okay, Cassandra, dachte sie. Sitz nicht hier herum, sondern tu etwas. Ehe sie sich’s versah, saß sie im Wagen und fuhr in Richtung Promise Land. Hazel. Sie würde wissen, was zu tun war. Sie hatte ihr ganzes Leben dort verbracht und mehr als einen Hurrikan erlebt. Es musste eine Möglichkeit geben.
    Als Cassandra auf Hazels Veranda trat, war sie nass bis
auf die Knochen. Hazel riss die Tür auf, noch bevor sie klopfen konnte.
    »Was um alles in der Welt …«, begann sie und blickte Cassandra einen Moment lang an, ehe sie die Sturmtür aufriss. »Meine Güte, Sie haben ja keinen Funken Verstand im Leib.«
    Cassandra trat über die Schwelle, ging jedoch nicht weiter ins Haus, da sie tropfnass war. »Hazel, ich muss nach Salter Path.« Der Wind ließ die Scheiben in den Fensterrahmen klirren, und sie fragte sich, ob dieses Haus zu denen gehörte, die von Shackleford herübergebracht worden waren und mehr als nur einen Hurrikan überstehen würden.
    »Wohl kaum. Sie haben die Brücke schon vor einer Stunde dichtgemacht. Was ist los?«
    »Annie Laurie ist weg. Ich muss sie finden.«
    »Oh Gott.« Hazel kreuzte die Arme vor der Brust und ging vor dem Wohnzimmerfenster auf und ab. Als sie sich den Zeigefinger auf Lippen und Nase legte, sich umdrehte und mit demselben Finger auf den rückwärtigen Teil des Hauses zeigte, wusste Cassandra, dass sie eine Idee hatte. »Mit Ihrem kleinen Wagen werden Sie es unmöglich schaffen, dort hinüberzukommen. Nehmen Sie den Laster meines Ex-Mannes. Das Ding wiegt zwei Tonnen, das heißt, ihn wirft so schnell nichts um.«
    »Den Laster Ihres Ex-Mannes?«
    Hazel grinste, so dass die kleine Lücke zwischen ihren Schneidezähnen sichtbar wurde. »Jetzt gehört er mir. Ach was, er hat schon immer mir gehört. Ich hab das verdammte Ding bezahlt. Aber er liebt den Wagen, deshalb kümmert es mich nicht, ob ein Baum darauf fällt, zumindest solange keiner drinsitzt.«
    Cassandra ging jede Wette ein, dass sie sich im Führerhaus eines großen alten Lasters sicherer fühlen würde. »Okay. Aber die Brücke ist trotzdem geschlossen. Was sollen wir tun?«

    »Keine Sorge«, beruhigte Hazel sie, »mein Cousin hat da drüben Dienst.«
    Wie viele Cousins hatte diese Frau eigentlich?
    »Los«, meinte Hazel und zog einen gelben Regenmantel über. »Ich fahre in meinem Wagen hinter Ihnen her.«
     
    Während Hazel auf die Beifahrerseite des Streifenwagens stieg, saß Cassandra im Laster und lauschte dem dumpfen Grollen des großen Motors, genoss das Gefühl von Kraft, die unter der Haube schlummerte. Kein Wunder, dass A. J. seinen Laster so heiß und innig liebte.
    Innerhalb von Sekunden stieg Hazel aus dem Streifenwagen und kämpfte sich durch den Wind zum Laster herüber. Sie schwang sich ins Führerhaus und zog sich die Kapuze ihres Regenmantels vom Kopf. »Dieser kleine Schleimscheißer. Er sagt, er will seinen Job nicht riskieren, wenn er jemanden über die Brücke lässt. Warten Sie, bis ich seiner Mutter das nächste Mal begegne.«
    Cassandra sah zu, wie der Regen seitlich über die Brücke peitschte und graugrüne Wolken darüber hinwegzogen. Der Polizist würde nur aus seinem Wagen steigen, wenn er unbedingt musste. Wahrscheinlich zählte er bereits die Minuten bis Dienstschluss. »Hazel«, sagte sie, ohne den Blick von der Barrikade zu nehmen. »Ist es Ihnen wirklich egal, wenn dieser Laster kaputtgeht?«
    Hazel sah von Cassandra zur Barrikade und wieder zurück, dann grinste sie. »Schätzchen, es ist mir egal, wenn er in Stücke gerissen wird. Und wenn das passieren sollte, werde ich ihn in meinen Vorgarten stellen, damit Terry ihn sieht, immer wenn er vorbeifährt.«
    »Also gut. Aber vielleicht wollen Sie ja lieber aussteigen.« Cassandra legte den Gang ein und trat aufs Gaspedal.
    Hazel griff nach dem Türgriff, hielt jedoch inne. »Ach, zum Teufel, nein«, sagte sie. »Das lasse ich mir auf keinen Fall entgehen.
« Sie zog den Sicherheitsgurt über ihre Brust und machte ihn zu. »Los geht’s.«
    »Es könnte eine Weile dauern.«
    »Ich habe nichts vor.«
    Erst jetzt registrierte

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