In deinen Armen
Bucknell. Sie schreibt, Caitlin sei ihr vernünftig erschienen, sie hätte gute Referenzen vorgelegt und behauptet, fünfundzwanzig Jahre alt zu sein, was sie ja auch ist. Lady Bucknell hat sie auf eine Stelle im Lake District geschickt. Sie würde Caitlin schreiben, meinte sie, und sie bitten, mich zu kontaktieren, aber sie könne nicht verlangen, dass das Kind zurückkehrt.«
»Das Kind ist eine Frau.« Sich über seine Mutter beugend, schob er eine rote Königin auf einen schwarzen König.
Lady Bess gab ihm einen leichten Klaps auf die Hand.
»Es hört sich nicht an, als sei Caitlin in Gefahr. Hat Lady Bucknell dir Caitlins Adresse gegeben?«
»Sie ist auf der Insel Rasnull. Als wir herausgefunden hatten, dass du am Leben bist, habe ich einen toten mit der Nachricht hingeschickt. Vielleicht bringt sie das nach Hause.
»Ja.« Er strich sich über das Kinn und sagte mit gedämpfter Stimme: »Aber vielleicht bleibt sie auch, wo sie ist, und findet dort ihr Glück.«
Lady Bess' Augen glänzten feucht. »Kiernan!«
Er hatte zum ersten Mal ausgesprochen, was sie beide wussten. »Sie kann hier nicht mehr glücklich werden, Mutter. Egal, wie sehr wir uns mühen sie zu schützen, alles flüstert über den Skandal, und sie hört es.«
»Ich weiß.« Lady Bess lachte freudlos, während sie über ihren eigenen Skandal nachsann. »Ich weiß.«
Aber du hast das Getuschel und den Klatsch verdient.
Doch er sprach es nicht aus, denn auch Caitlin hatte das Getuschel und den Klatsch verdient. Sie war die verwöhnte Tochter der MacLeans, und sie hatte ihren guten Namen mit voller Absicht an eine Natter vergeudet, einen Schurken … einen Mann, den Kiernan wie einen Bruder geliebt hatte.
»Für den Augenblick können wir einfach nur annehmen, dass es ihr gut geht.« Lady Bess schob die Karten zusammen, mischte sie neu und legte wieder auf. »Aus dir ist ein kluger Mann geworden.« Sie schien es ernst zu meinen, dann lachte sie ihn an und spöttelte auf altbekannte, familieninterne Art. »Und als ein Mann von großer Klugheit musst du auch wissen, dass es an der Zeit ist zu heiraten.«
Er lehnte sich langsam zurück. »Denkst du das wirklich?«
»Als ich mich, während du fort warst, um alles kümmern musste, ist mir klar geworden, dass ich zu alt bin, die Last einer solchen Verantwortung zu schultern.«
»Du bist nicht zu alt«, schnappte er. Sie war es nicht. Sie war sechzehn Jahre alt gewesen, als sie ihn zur Welt gebracht hatte, und er konnte sich nicht entsinnen, seine Mutter je für keine schöne Frau gehalten zu haben. Sicher, sie war empörend, stämmig, schwer zu ertragen und brachte einen häufig in Verlegenheit.
»Aber
du
bist es schon fast.« Sie schüttelte, über die Karten gebeugt, den Kopf und schob alles wieder zusammen. »Gibt nicht viele Frauen, die einen alten Kauz wie dich heiraten würden, insbesondere einen, dem noch überhaupt keine Ehefrau den Kopf zurechtgesetzt hat.«
»Hast du trotzdem jemanden im Sinn?«
»Lass uns keine Spielchen spielen, Sohn.« Bess klopfte mit dem Briefbogen auf den Tisch. »Du hast heute Abend deutlich gemacht, dass du Anspruch auf Enid erhebst.«
»Stört es dich nicht, dass sie die Ehefrau meines Cousins ist?«
»Stephens Witwe und ganz offensichtlich nichts von alledem, was Stephen ihr nachgesagt hat. Er hat gelogen, um Catriona bei Laune zu halten.« Lady Bess schürzte mit jener Abscheu die Lippen, die sie immer an den Tag legte, wenn von Kiernans Tante die Rede war. »Catriona hat es nie verwunden, dass es im Leben ihres Sohnes eine andere Frau gab.«
MacLean dachte daran, wie Catriona ihn weggestoßen hatte, als er sie vorhin hatte trösten wollen. Die Frau hatte Stephen mit abgöttischer Liebe verehrt. Und der hatte der Familie sogar noch im Tode Schande bereitet. »Ich weiß.« Er griff nach Mutters Hand. »Dir gefällt Enid also?«
Sie drückte seine Finger. »Heirate sie, schenkt mir Enkelkinder, und ich bete sie an.«
Ihm wurde warm um die Magengegend. Er hätte sich einen Dreck darum scheren sollen, was Mutter dachte. Er hätte sich Enid einfach nehmen und zu seiner Frau machen sollen … er holte Luft. Aha, das also war sein Plan. Er musste Emd haben, also würde er sie heiraten.
»Wirst du es tun?«, fragte Lady Bess.
Er wollte, dass seine Mutter Enid mochte. 'Und offensichtlich tat sie das, andernfalls hätte sie, rundheraus, wie sie war, ihre Bedenken kundgetan. »Enid liegt im Moment nicht sonderlich viel an mir.«
»Nicht, dass du es früher
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