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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Hals, um Emds Werk zu begutachten. »Das erklärt seine Narben. Sie … Sie sin ein Wunder, so wie Sie mit der Nadel umgehn.«
    »Danke.« Enid war fertig und klopfte Graeme auf die Schulter. »Geschafft.«
    Graeme erhob sich und verbeugte sich. »Danke, Miss, für Ihre Freundlichkeit. Falls ich was für Sie tun kann, brauchen Sie mich bloß zu rufen.«
    »Ich danke Ihnen, Graeme.« Sie knickste. »Ich werde daran denken.« In der Tat, sie hatte Grund zu der Annahme, dass sie auf MacLeans gottverlassener Insel jeden Freund brauchen würde, den sie finden konnte.
    Als sie sah, dass Enid fertig war, rief Lady Bess: »Miss, kommen Sie her, und setzen Sie sich zu mir. Wir wollen uns unterhalten.«
    Enid hätte gern etwas gegessen, aber sie war hier nur zu Gast und zog zudem alle Neugier auf sich. Also begab sie sich ans Kopfende der Tafel, gefolgt von einem Dienstmädchen mit einem Tablett voller Speisen, dem Burschen mit dem Kerzenleuchter und Donaldina.
    Lady Bess betrachtete die Prozession. »Sie haben schon eine ziemliche Gefolgschaft.«
    Sie würde sich von MacLeans Mutter nicht verunsichern lassen, schließlich war ihr heute Nacht schon Schlimmeres widerfahren, als von der Hausherrin ausgefragt zu werden. »Stellen Sie das Tablett bitte hier ab«, wies sie das Dienstmädchen an. An den Burschen gerichtet, sagte sie: »Das hast du gut gemacht, ich danke dir.« Donaldina setzte sich rechts neben Lady Bess auf die Bank, was Emd ein sonderbarer Platz für eine Haushälterin zu sein schien. Aber da Lady Bess daran nichts ungewöhnlich zu finden schien, setzte sie selbst sich auf die Bank an der linken Längsseite.
    Zunächst wandte sie sich ausschließlich ihrem Mahl zu und stellte fest, dass, wann immer sie mit einer Speise fertig war, drei neue auf dem Tablett erschienen, eine appetitanregender als die andere. Es war seit dem Frühstück für-wahr viel Zeit vergangen. Endlich lehnte sie sich satt zurück und winkte die weiteren Angebote ab.
    Lady Bess hatte sie eingehend gemustert. »Sie haben einen guten Appetit, das spricht für Sie. Schön, dass Sie nicht eins von diesen modernen Fräuleinchens sind, die eine Rippe opfern würden, um eine schmalere Taille zu kriegen.«
    »Nach der letzten Woche ist meine Taille so schmal, wie sie schmaler nicht werden kann«, sagte Enid.
    »Hm.« Lady Bess klopfte die Zigarre in einem Aschenbecher ab und grinste. »Meinem Sohn sind schmale Taillen egal.«
    Erbost über die unerbetenen Schlussfolgerungen, die hier jedermann anstellte, sagte Enid: »Mir ist egal, was einem MacLean egal ist.«
    »Tatsächlich?« Lady Bess gestikulierte in Richtung ihres Sohnes.
    MacLean wirkte entspannt wie nie zuvor. Er stand mit einer Gruppe von Männern zusammen und wedelte beim Sprechen mit einer Erdbeere herum. Die Männer lachten schallend, sogar Jackson, den Enid für ein einwandfreies Exemplar von Kammerdiener gehalten hatte. Schottland hatte ihn offenkundig aufgelockert … wohingegen es Mr. Kinman einen gehörigen Schrecken eingejagt haben musste, denn er war MacLean auf den Fersen, als sei er an ihm festgenäht, und zwar mit festem Stich. Die Tür ging auf, zwei Männer kamen herein und gingen kopfschüttelnd auf MacLean zu.
    »Ah, zu dumm, sie haben nichts gefunden.« Lady Bess seufzte. »Trotzdem ist es großartig, dass Klernan wieder da ist. Ich bin eine ordentliche Verwalterin, aber nur, solange es keinen Streit gibt. Dann würde ich den Männern am liebsten die Köpfe aneinander schlagen, bis sie dröhnen. Aber Kiernan schafft es, sich ihre dummen Argumente anzuhören und eine gute Entscheidung zu fällen, bei der keiner murrt.«
    »Über Sie murrt aber auch keiner, Mylady.« Donaldina nahm einen Schluck aus dem Becher, der vor ihr auf dem Tisch stand, und schnalzte mit den Gaumen.
    »Vor mir haben sie Angst. Vor Kiernan Respekt.« Lady Bess lümmelte sich in den Sessel. »Schau, der MacQuarrie muss geradezu aus dem Bett gesprungen sein, um herzukommen und Kiernan Respekt zu zollen.«
    »Der alte Narr«, sagte Donaldina liebevoll. »Der will die Nacht bei mir im Bett verbringen, vermut ich mal.«
    »Und ich vermute mal, dass du ihn lässt.« Lady Bess wandte sich an Enid und deutete mit der Zigarre auf den Mann, der MacLean gerade die Hand schüttelte. »Sehen Sie den alten Mann da, der, dessen Haar wie Seetang aussieht? Das ist der Clansherr der MacQuarries. Die MacQuarries haben die ganzen Schwierigkeiten nicht halb so gut überstanden wie die MacLeans, also hat Kiernan ihnen mit

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