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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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also bin ich seiner Spur gefolgt, bis ich auf Throckmorton gestoßen bin, und habe von ihm verlangt, Stephen nach Hause zu schicken.«
    »Worauf Throckmorton Sie losgeschickt hat, ihn zurückzuholen.«
    »Ja.« MacLean kämpfte gegen den Nebel, der die Vergangenheit umgab. »Ja. Ich habe Ihnen das Empfehlungsschreiben gegeben, und Sie haben mich abschätzig angesehen.«
    »Aber Ihnen war völlig egal, was ich von Ihnen gehalten habe. Deshalb kam ich zu der Ansicht, dass Throckmorton Recht hatte. Man konnte Ihnen vertrauen.«
    »Sie haben mir also vertraut?«
    »So wie Sie mir.«
    »So wie Sie jedem vertrauen.«
    Harry kräuselte die Lippen. »Vielleicht. Ich weiß nur, dass Stephen einen gehetzten Blick bekam, als er Sie gesehen hat. Da wusste ich, dass er schuldig ist.«
    MacLean nippte an seinem Whisky und versuchte jeden Tadel aus seiner Stimme zu verbannen. »Ich wünschte, Sie hätten mir gesagt, welchen Verdacht Sie hegten.«
    »Das wünschte ich auch.« Harry verzog das Gesicht, und seine Zähne blitzten weiß auf. »Während des ganzen Rückwegs von der Krim, nachdem diese Bombe Sie in Stücke gerissen hatte und ich dachte, ich würde Sie jeden Moment verlieren, während dieses ganzen Rückwegs hätte ich mich selber dafür treten können, dass ich Ihnen nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte. Hätten Sie es von Anfang an gewusst, wären Sie vielleicht wachsam genug gewesen, der Falle zu entgehen.«
    MacLean fürchtete, die Antwort zu kennen, doch er musste die Frage stellen. »Aber warum wollten die mich umbringen?«
    Harry überraschte ihn. »Nicht Sie. Stephen.«
    Enid ließ die Spindel fallen und gab es auf, so zu tun, als spinne sie Wolle.
    »Es war sofort unübersehbar, dass Sie großen Einfluss auf Ihren Cousin hatten, und Sie waren unbestechlich.« Harry beobachtete MacLean, während er sprach. »Stephen war leicht zu beeinflussen, und die Russen fürchteten, dass Sie ihn auf die Seite der Engländer zurückziehen würden. Aber er wusste zu viel über die Russen. Er kannte vermutlich auch andere englische Verräter. Sie könnten es sich nicht leisten, dass er Ihnen Namen nannte. Also haben sie beschlossen, ihn zu töten, und wenn es Sie auch erwischte, umso besser.«
    Ach erinnere mich, wie ich eine Straße entlanggegangen bin und mich dabei mit Stephen gestritten habe. Ich denke … ich fürchte … Stephen war immer ein Wilder, mit nicht mehr Moral als ein Straßenköter. Ich habe damals befürchtet, er habe England verraten. Nicht dass ich viel übrig gehabt hätte für die Engländer …«
    »Aber Sie hatten Throckmorton Ihre Loyalität versichert, weswegen ich überzeugt war, dass Sie nicht ins Wanken kommen würden«, sagte Harry.
    MacLean nickte. »So ist es. Throckmorton hat so seine Art, sich Gefolgschaft zu sichern. Aber diese aalglatten Russen waren schließlich nicht meine Feinde. Sie bedeuteten mir überhaupt nichts, und wenn ich mit ihnen getrunken habe …« Er erinnerte sich vage an eine Bar voller Männer mit hängenden Schnurrbärten und hartem Akzent, und er erinnerte sich nur allzu deutlich, wie verhasst ihm die Arroganz dieser Männer gewesen war und die Art, wie Stephen ihren Anführer hofiert hatte. »Die Russen sind ein herablassendes Pack von Bastarden.«
    Harry grinste und nickte. »Anfangs habe ich sie gehasst, weil sie glaubten, mit England mithalten zu können. jetzt, da ich sie kennen gelernt habe, ist es persönlich.«
    MacLean nickte. Während Harry sprach, kehrten die Erinnerungen an ihren Platz zurück.
    Harry machte ein finsteres Gesicht und strich über die geschliffenen Facetten seines Weinglases. »Als die Bombe explodiert ist, war ich Ihnen gefolgt.«
    MacLeans Herz tat einen harten Schlag. »Warum?«
    »Sie hatten mich darum gebeten, Ihnen und Ihrem Cousin zu folgen. jemand wollte sich mit Ihnen treffen.«
    »Ja, … das ist es, was mir im Magen gelegen hat.« Sogar jetzt lag es ihm noch im Magen. »Was haben Sie gesehen? Was wissen Sie?«
    »Sie haben mit Stephen gestritten. Er hat versucht, Sie zum Schweigen zu bringen, weil er Ihnen etwas sagen wollte.«
    Daran erinnerte sich MacLean. Gott, er erinnerte sich jetzt an alles. »Er hatte eine Liste mit den Namen der russischen Agenten in England. Er wollte mir sagen, wo. Aber ich war so wütend. Ich habe ihm einfach nicht zugehört.« MacLean rieb seine Nasenwurzel. »Ich war ein verdammter Idiot.«
    »Dazu sage ich jetzt nichts.«
    »Er wusste doch nicht, was passieren wurde!«, protestierte Enid.
    Die beiden

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