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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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was mit ihrem Körper geschah, wenn er krampfte und schmerzte oder ihr eine irrationale Lust bescherte, die sie, wenn sie nicht aufpasste, noch dazu verleitete, eine Dummheit zu begehen – mit MacLean ins Bett zu steigen, beispielsweise.
    Sie hatten das Ende der Galerie erreicht, und Enid griff, ohne ihn anzusehen, nach dem Kerzenhalter. »Du weißt, was du wissen wolltest, also behellige mich nicht weiter.«
    Er ließ die Kerze nicht los. »Das ist es nicht, weswegen ich dich begleiten wollte.«
    »Ich verstehe. Du bist ein Ehrenmann. Du wolltest mir Unterstützung anbieten.« Sie zerrte am Kerzenhalter. »Ich weiß deine Rücksichtnahme sehr zu schätzen.«
    Er gab nicht auf. »Du vergleichst mich im Geiste mit deinem Vater.«
    »Natürlich vergleiche ich dich mit meinem Vater! Ehrenwerte Männer, alle beide.« Zu dumm, dass sie ihm gesagt hatte, was sie wirklich von ihrem Vater hielt.
    »Dein Vater war ein Feigling.«
    »Er hat für meine Ausbildung bezahlt. Was hätte ich Besseres erwarten können?« Sie hatte sich unter Kontrolle, sie hielt den Griff des Kerzenhalters umklammert, und sie war sehr stolz auf sich.
    »Dass er dich in der Familie willkommen heißt? Einen gelegentlichen Besuch? Oder dass er dir wenigstens nach seinem Tode etwas hinterlässt?« MacLeans Stimme wurde lauter.
    Ihre auch. »Wärst du unserem Kind gegenüber denn so gutherzig?«
    »Unser Kind wird seinen Vater immer um sich haben.«
    »Ich würde dir nie erlauben, mir das Kind wegzunehmen.«
    »Ich würde dir doch unser Kind nicht wegnehmen«, protestierte er. »Ich werde dich heiraten!«
    »Nein… das … wirst du nicht.« Sie riss am Kerzenhalter. »Jetzt lass mich gehen.«
    Er bewegte sich so geschwind, dass sie seine Absichten nicht mehr rechtzeitig erkannte. Er legte den Arm um ihre Taille, zog sie an sich und küsste sie.
    Nein, nein, sie wollte das nicht. jedes Mal, wenn er sie küsste, kam sie dem Rande der Katastrophe näher. Der Boden unter ihren Füßen fing schon zu bröckeln an. Sie wollte nicht in den Abgrund stürzen.
    Dennoch … Hitze, Nähe, Lust, all das schmeckte sie auf seinen Lippen.
    Und sie … sie war wütend und aufgebracht, und wie leicht wandelte sich so ein Gefühl in Leidenschaft.
    Nichts kam dem Zauber gleich, einem starken Mann die Hände auf die Brust zu pressen und sein Herz donnern zu fühlen. Zu wissen, dass er sie genauso wollte, wie sie ihn, war allein schon eine Versuchung. Ihrer beider Atem mischte sich, ihre Körper bewegten sich in jenem althergebrachten, primitiven Tanz des Begehrens. Sie zerknitterte sein geschmeidiges Leinenhemd mit den Fingern, verzaubert von der Textur des Stoffs, von der muskulösen Brust darunter. In seinen Armen fühlte sie sich sicher, und kein Leugnen konnte daran etwas ändern. Sie lehnte sich an ihn, wollte ihn und fürchtete ihn. Ihn und die Versuchung, für die er stand.
    Er zitterte.
    Sie triumphierte.
    Er zuckte zusammen und keuchte.
    Enid zog sich schlagartig zurück. Die Röte versengte ihr die Wangen und stieg ihr auf die Stirn. Sie hatte ihn geküsst, kaum dass sich die Gelegenheit geboten hatte. Und er war nicht so verzaubert wie sie; er hatte sich wieder gefangen.
    Er stellte hastig die Kerze auf einen Sockel. »Verdammt, Mädchen, du hast mich völlig die Kerze vergessen lassen!« Er zog das noch weiche Wachs von seinem Handgelenk ab.
    »Oh.« Sie wollte nicht lachen, aber sie war so erleichtert, sie konnte nicht anders. »Du hast dich ablenken lassen.«
    »Wie immer in deiner Nähe.« Er lachte, und auch wenn es Wahnsinn war, so etwas zu denken, er sah sie an, als sei sie von all den Kunstwerken das kostbarste. Die eine Schönheit, für die auch ein MacLean Augen hatte.
    Doch sie konnte nicht Gegenstand seiner Verehrung sein. Sie konnte nicht seine Frau werden …
    Er zog sie wieder an sich.
    Sie drückte sich von seiner Brust ab.
    Doch er beachtete es gar nicht, umarmte sie und küsste sie wieder.
    Sie drehte den Kopf weg. »Nein!«
    Er packte sie am Kinn, holte sie zurück und presste mit zarten, beruhigenden kleinen Bewegungen seine Lippen auf die ihren. Er hatte Freude daran, sie zu küssen. Verflucht sollte er sein, dieser Mann! Er schien sogar dann noch Freude daran zu haben, wenn er schon wusste, dass sie ihn nicht in ihrem Bett willkommen hieß. Er ließ die Hand ihren Rücken hinaufgleiten und massierte ihren Nacken.
    Sicher, in dieser Umarmung lag nichts, das sie hätte fürchten müssen. Dies war keine Jagd, sondern Nähe und Vergnügen. Sie

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