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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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wir …« Celeste klappte den Mund zu und schaute zu MacLean hinüber.
    Er hatte die Augen geschlossen und tat so, als schliefe er.
    »Ich habe zwar kaum Erfahrung mit Männern, aber Throckmorton ist sehr viril«, verkündete Celeste laut flüsternd. »Er ist immer so leidenschaftlich. Ist Ihr Ehemann das auch?«
    Oh, er konnte kaum erwarten, was Enid antworten würde!
    »Karten und Würfel haben ihn immer mehr interessiert.« Enid machte sich nicht die Mühe zu flüstern, und er hätte darauf wetten können, dass sie wusste, dass er wach war.
    »Das überrascht mich. Throckmorton hält so viel von Ihrem Gatten, aber gar nichts von Glücksspiel und ausschweifendem Leben.« Celeste hörte sich erst enttäuscht an, dann hellte ihre Stimme sich wieder auf. »Jetzt, wo Mr. MacLean alles vergessen hat, fällt ihm vielleicht wieder ein, wie man Liebe macht.«
    »Vielleicht.« Enid gab dem Wort einen zweifelnden Unterton. »Aber vergessen wir MacLean. Sie sagten, Sie kämen gleichfalls von der Vornehmen Akademie der Gouvernanten.«
    »Ja. Und wissen Sie, wen ich hier auf Blythe Hall kennen gelernt habe? Die Gründerinnen der Akademie!«
    Enid schnappte nach Luft. »Wirklich? Das sind Legenden! Wie haben sie ausgesehen? Was haben sie gesagt?«
    »Sie sind jung, sie sind hübsch, sie sind klug. Und natürlich …«
    MacLean lauschte benommen mit einem Ohr dem Geplapper. Er war sauber, er hatte einen Einblick ins Wesen seiner Frau erhalten und sich an seine Schwester erinnert. Ein guter Tag. Und morgen würde ein noch besserer sein. Morgen würde er herausfinden, was es mit diesem Brief auf sich hatte, und er würde sich an alles erinnern, was ihn anging, seine Familie – und seine Frau. Seine schwierige, vielschichtige, bezaubernde kleine Frau.

Kapitel 10
    Als er das nächste Mal erwachte, war es mitten in der Nacht. Eine einsame, weit heruntergebrannte Kerze ließ die Schatten lang werden. Auf dem Bett an der Wand lag Enid, ein wenig eingerollt, den Zopf über das Kissen drapiert, die blasse Hand offen. Sie schnarchte völlig entspannt.
    Er grinste. Sie schnarchte – leise zwar, aber sie schnarchte. Gut zu wissen, dass seine perfekte Gemahlin zumindest eine menschliche Schwäche besaß.
    Es war ihm unangenehm, sie aus tiefem Schlaf zu wecken, doch er brauchte dringend etwas zu trinken. Er schätzte die Distanz zwischen seinem Bett und dem Tisch mit dem Wasserkrug. Fünf Schritte, mehr nicht. Abgesehen von ein paar schmerzenden Stellen und seinem immer noch schwachen Bein fühlte er sich gesund. Nur fünf Schritte. Bestimmt konnte er die gehen und sich ein Glas Wasser einschenken.
    Die Beine aus dem Bett schwingend, stützte er sich mit einer Hand auf den Nachttisch. Eine Minute lang war ihm schwummerig, dann war er wieder klar.
    Ja, er würde es schaffen.
    Er stand auf – und sein verfluchtes Bein gab nach. Er stürzte vornüber und ging mit einem Schlag, der durch die Dielen und jeden einzelnen Muskel und Knochen vibrierte, zu Boden. Und der Nachttisch gleich mit. Handtücher flogen herum. Die porzellanene Waschschüssel zersprang in Stücke und verteilte sich über den Boden.
    Die Scherben waren noch nicht zum Halten gekommen, als Enid bereits neben ihm auftauchte.
    Wütend, verlegen und schmerzgeplagt sagte MacLean: »Es geht mir gut. Es geht mir gut!«
    Enid hörte ihn gar nicht. »Hast du dir wehgetan? Ist etwas gebrochen?«
    Ja, sein Stolz, nichts von Bedeutung. »Die Waschschüssel«, schnappte er.
    »Ich meinte dich«, kanzelte sie ihn ab. »Hast du dich verletzt?«
    »Mir geht es gut«, wiederholte er. »Kümmere du dich um die Scherben.«
    An der Treppe tauchten zwei Männer mit gezogenen Pistolen auf. Instinktiv reagierend, griff MacLean nach Enid und riss sie zu Boden.
    Sie kreischte wie ein Huhn.
    Die Männer schauten sich im Zimmer um, und MacLean begriff, dass es sich um seine Leibwächter handelte. Er lockerte seinen Griff und ließ Enid sich aufsetzen.
    »Was machen Sie da? Sind Sie verrückt?« Die Männer steckten die Pistolen weg. »Oh.« Enid kehrte zu ihrer Rolle als Krankenschwester zurück. »Mach dir keine Sorgen. Das sind nur Harry und Sandeman. Sie tun dir nichts.«
    MacLean wollte ihr eigentlich sagen, dass er keinen Wert darauf legte, von ihr wie ein Kind, das aus einem Albtraum erwacht war, getröstet zu werden, insbesondere nicht vor diesen Männern, aber sie hatte den Arm um seine Schultern gelegt, um ihm beim Aufsetzen behilflich zu sein, und ihre Arme waren ein erstklassiger

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