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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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die Wanne gehievt hatte, sagte Throckmorton: »Wir müssen Sie möglicherweise verlegen.«
    Damit hatte MacLean gerechnet. »Wegen der Hochzeitsgäste?« Das warme Wasser linderte seine Muskelschmerzen. Obwohl er sich gern ganz in die Wanne versenkt hätte, begann er sofort damit, sich zu waschen. Stets befürchtete er, Enid könne früher zurückkehren, ihn in der Wanne erwischen und sich fragen, wie ein Bad nur so lange dauern konnte.
    »Je mehr Leute wissen, dass Sie hier sind, desto weniger kann ich für Ihre Sicherheit garantieren.« Die Hände auf dem Rücken verschränkt, wippte Throckmorton auf den Absätzen. »Ihr Einverständnis vorausgesetzt, habe ich Vorbereitungen getroffen, Sie nach Schottland zurückbringen zu lassen.«
    MacLean ließ spritzend die Seife fallen. »Schottland?«
    »Ich hoffe, dass eine Rückkehr in die Heimat Ihrem Erinnerungsvermögen auf die Sprünge hilft.«
    »Vielleicht.« MacLean fischte die Seife aus dem Wasser. »Auch wenn man mich nicht willkommen heißen wird, wenn ich ein solcher Schurke bin, wie Enid behauptet.«
    Throckmorton hielt inne. Während der folgenden langen, gedankenverlorenen Stille sah MacLean Kinman und Throck-morton Blicke wechseln.
    »Ich würde Sie nicht unbedingt als Schurken bezeichnen«, sagte Kinman.
    »Nicht, was die letzte Zeit angeht«, setzte Throckmorton hinzu.
    Sie waren vorsichtig. Konspirativ.
Sie hatten ihn angelogen.
»Wie würden Sie mich denn nennen?«
    »Einen reformierten Gentleman«, sagte Throckmorton mit fester Stimme.
    Das war ja furchtbar interessant. »Ich bedurfte einer
Reformation?«
    Throckmorton und Kinman tauschten wieder Blicke.
    Bevor Throckmorton etwas erwidern konnte, stellte MacLean fest: »Es ist an der Zeit, dass Sie mir die ganze Geschichte erzählen.«
    Throckmorton seufzte. »Jetzt noch nicht.«
    Die Antwort machte MacLean zornig.
»Jetzt
noch nicht? Sie halten Ihre Informationen nach Lust und Laune zurück?«
    »Nach Lust und Laune nicht. Zu Ihrer eigenen Sicherheit.«
    »Das ist verflucht hart zu schlucken.« Doch wenn MacLean die letzten paar Wochen eines gelernt hatte, dann, dass Throckmorton sich weder zu etwas zwingen noch beschwatzen ließ. »Und wann sagen Sie mir die ganze Wahrheit?«
    »In Schottland. Kinman wird mit Ihnen kommen. Er wird Ihnen alles erklären.«
    MacLean brachte mit der Tatkraft des Zorns sein Bad zu Ende. »Einen Mann, der das Gedächtnis verloren hat, zu belügen, ist ein verdammt schmutziger Trick.«
    »Wir hatten gehofft, es werde sich auf andere Weise erledigen«, meinte Throckmorton. »Indem Sie sich wieder erinnern.«
    »Sie hatten
gehofft«,
murmelte MacLean, während er sich aus der Wanne hob. Seit jenem glorreichen Moment, als er sich an seine Schwester erinnert hatte, hatte sich in seinem Hirn nichts mehr gerührt. Alle Mühe war vergebens gewesen. Alle Enttäuschung fruchtlos. Das Einzige, das er sicher zu kennen glaubte, war die Natur seines Charakters – und diese Erinnerung nannte Enid eine Lüge. Also blieb ihm gar nichts.
    Während er sich das Handtuch um die Hüften schlang, fragte er: »Belügt meine Frau mich ebenfalls?«
    »Mrs. MacLean ist genau die, die sie zu sein scheint«, versicherte Throckmorton.
    Also hatte die Frau mit dem süßen Gesicht und der scharfen Zunge ihn nicht belogen. Mit dieser Erkenntnis legte sich ein Teil seines Zorns – der Großteil seines Zorns.
    Er trocknete sich ab und kleidete sich an. »Enid ist also nicht Ihre Angestellte?«
    »Ob sie eine Schauspielerin ist, die eine Rolle spielt, meinen Sie?«, fragte Throckmorton. »Nein, nicht im Mindesten.«
    »Gut, ich bin fertig.« MacLean wartete, bis die beiden Männer sich wieder umgedreht hatten. Dann teilte er ihnen mit vor der Brust verschränkten Armen mit: »Fürs Erste machen wir es so, wie Sie wollen. Aber ich will ein paar Zusagen. Ich will eine gewisse Kontrolle. Ich will ein paar Sachen hier haben. Und ich erwarte, dass Sie mir diese Gegenstände unverzüglich beschaffen.«
    Enid kehrte zum Cottage zurück, bog um eine Ecke und lief in Celeste hinein, die langsam den Gartenweg herunterkam, Arm in Arm mit einem eleganten, älteren Paar.
    Celeste schien entsetzt zu sein.
    Enid
war
entsetzt. Sie hatte die Warnung, die man ihr bei ihrer Ankunft erteilt hatte, nicht vergessen. Aber auf all den Spaziergängen waren ihr niemals Fremde begegnet, und sie hatte angefangen, sich sicher zu fühlen.
    Sie hätte es besser wissen müssen.
    Mit gesenktem Kopf knickste sie und trat aus dem Weg. Ihr

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