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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Verwirrung und sah sie aufmerksam an. »Mrs. MacLean, verstehen Sie, warum ich möchte, dass MacLean sich erinnert, wer er ist und welche Ereignisse zu dem Unglück geführt haben, und zwar von sich aus?«
    »Ja … ja, das nehme ich an. Sie wollen, dass er sich ohne Hilfestellung erinnert.«
    »Genau. Ich fürchte, dass unser Einfluss seine Erinnerungen beeinflusst, wenn wir ihm ständig sagen, was er denken soll.«
    Sie wusste, dass dies eine Bitte war – und eine Warnung.
    Erzählen Sie MacLean nichts über seine Vergangenheit …
aber was konnte das jetzt noch ausrichten? Zumal er ja nicht einmal der Mann war, der zu sein sie ihm eingeredet hatte und sie nicht die Ehefrau war, für die er sie hielt. Sie war nicht erpicht auf dieses Gespräch, doch es würde stattfinden, denn früher oder später würde er sich erinnern. Falls er sich nicht schon erinnerte, bevor sie die Isle of Mull erreichten, sah sie einer höchst unangenehmen Situation entgegen. Sie würde seine Familie kennen lernen, und die kannte die Wahrheit. Und sie würden ihm diese Wahrheit mitteilen. Und möglicherweise traf sie dort auch … Sie verschränkte die Hände, bis ihre Finger prickelten. »Erzählen Sie mir von den MacLeans! Wer sind sie? Was tun sie?«
    Throckmorton antwortete bereitwillig. »Eine große Familie mit riesigem Grundbesitz, viele Cousins und Cousinen und Gefolgsleute in rauen Mengen.«
    Sie angelte vorsichtig nach der Information, die sie haben wollte. »Ist Stephens Mutter noch am Leben?«
    »Ja, das ist sie. Soweit ich das verstanden habe, ist sie eine sehr schöne Frau, die ihren Sohn anbetet und glaubt, er könne niemals ein Unrecht tun.« Mr. Throckmortons Gesicht blieb unbeweglich. »Ihr Name ist Lady Catriona MacLean.«
    »Lady Catriona MacLean.« Enid speicherte den Namen ab. »Aber Stephens Vater ist, soweit ich weiß, tot.« Sie beobachtete MacLean, während sie sprach.
    MacLean ertappte sie dabei und grinste. Ein großer, haariger Mann, der glaubte, ihre Brüste hätten ihn ins Leben zurückgeholt; der Enid in Ekstase geküsst und sie sein Eigen gemacht hatte.
    Sie riss ihren Blick los. »Was ist … oh, mit seiner Tante?«
    »Das wäre dann Lady Bess Hamilton. Ich habe sie vor Jahren einmal getroffen. Ziemlich exzentrisch. Trägt Turban und raucht Zigarren. Ich habe sie damals wirklich bezaubernd gefunden.« Throckmorton lächelte. »Ihr Sohn tut das allerdings nicht.«
    Enids Herz hämmerte, als sie zum ersten Mal seinen Namen aussprach, wissend, was sie wusste. »Ihr Sohn, das ist doch Kiernan MacLean, der derzeitige Clansherr?«
    »Ja. Es gibt auch noch eine Tochter, Kiernans Schwester. Ihr Name ist Caitlin.«
    Ein dünner Schweißfilm lag auf Enids Stirn, sie beugte sich vor. »Und der Clansherr selbst? Ist er … verheiratet?«
    Throckmorton lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah sie durchdringend an. Langsam und die Worte dehnend, antwortete er. »Nein. Nein, er ist ein ziemlicher Weiberheld. Er war nie verheiratet.«
    Sie rutschte wieder zurück und ließ langsam die angestaute Luft heraus. »Gut. Das ist sehr gut.«
    Eine vierspännige Kutsche stand bereit. Die Kisten waren eingeladen. MacLean stand auf der breiten Freitreppe, sog die frische Luft ein und spürte, wie das Abenteuer prickelte. Er lachte laut. Er wusste zwar nicht, weshalb ihm dieses Gefühl so vertraut war, aber das war es, und er liebte es. Er fühlte sich großartig, endlich wieder Herr seines Schicksals. Er würde die Dinge gestalten, wie er es für richtig hielt; bald würden alle Rätsel geklärt sein, er würde seine Erinnerung zurückhaben und die Welt wieder in Ordnung sein.
    Dann entdeckte er Enid, in Reisekleidern aus robuster, flaschengrüner Wolle, einem Hut, einem schwarz besetzten Kammgarnrock mit einer flaschengrünen Jacke aus Wollsamt, einem prächtigen ziegelroten Halstuch und ernstem Gesicht. Sie strahlte Tüchtigkeit aus und freundliche Sorge, was ihn betraf. Vor dem Feuer hatte sie sich aus seinem Bett stehlen wollen; eine warme, nervöse Frau, die gut befriedigt worden war. jetzt lächelte sie ihn mit unpersönlicher Höflichkeit an und benahm sich kaum wie eine Frau, die aus der Tiefe ihres Herzens gab.
    Sie hatte ihn sogar gefragt, ob er sich verheiratet fühlte.
    Er hatte sie übertrieben lüstern angegrinst und geantwortet: »Jetzt tue ich es.«
    Sie hatte nicht gelacht.
    Sie wirkte genau genommen nicht, als hege sie ernsthafte Gefühle, und er sah die Spuren der Anspannung. Sie hatte ein schönes, passend

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