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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Begehren erbeben ließ, während sie sich wünschte, die Hände in sein Haar zu graben und ihn festzuhalten, damit er ihr diesen Kuss gab. Seine Nähe ließ ihr warm werden, brachte ihr Herz zum Hämmern und die Röte zum Steigen. Er roch so gut, nach Sicherheit, nach Ehemann, nach Liebe …
    Sie schob ihn fort und holte zitternd Luft. »Das ist genau die Sorte von Problem, die ich befürchtet habe.«
    Er lüpfte eine Augenbraue. »Das nennst du ein Problem?«
    »Es könnte zu einem werden, falls diese Schurken uns finden und uns
in flagranti …«
    »Mit heruntergelassenen Hosen und gelüpftem Rock, sozusagen«, sagte er lachend.
    »Du solltest ohne mich weitergehen.«
    »Du willst wohl nicht mit einem Mann herumlungern, dem die Häscher auf den Fersen sind?« Er hörte sich lakonisch an und nicht im Geringsten beunruhigt.
    »Das ist nicht alles, wie du sehr wohl weißt. Ich halte dich auf. Du bewegst dich schneller und lautloser, als ich es vermag. Du fällst kaum auf. Du hörst dich an wie jemand von hier …«
    Er griff in die Reisetasche neben ihr, brachte einen getrockneten Apfel zum Vorschein und studierte ihn gelassen. »Ich
bin
von hier.«
    »Ohne mich bist du doppelt so schnell zu Hause.«
    Er sagte lange Zeit nichts, dann seufzte er. »Ach, was du alles von mir denkst.«
    »Was meinst du damit?«
    Er schaute auf, und sie änderte ihre Meinung über seine Gemütsverfassung. Seine Augen funkelten, sein Kinn schob sich vor; er war wütend. »Dass ich der Typ von Mann bin, der seine Frau mitten in der schottischen Wildnis frierend und hungernd zurücklässt, um seine eigene Haut zu retten. Dass ich ohne dich nach Hause zurückkehren könnte, ohne je zu wissen, ob du lebst.« Er hob die Hand, um sie am Sprechen zu hindern. »Vielleicht bin ich früher ein solcher Mann gewesen. Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Nein, warst du nicht«, sagte sie erschöpft.
    »Aber ich weiß, jetzt würde ich es nicht tun, also vergiss es einfach«, fuhr er fort.
    »Aber was, wenn ich …« Sie schluckte.
    »Was, wenn du was?«
    »Was, wenn ich dir sagte, dass ich gar nicht deine Frau bin?«, sprudelte sie hastig heraus.
    Seine Wut brach sich nicht Bahn, sondern senkte sich zu einem bedrohlichen Flüstern. »Dann würde ich sagen, dass du vorletzte Nacht die verdammt gute Fälschung einer Ehefrau abgegeben hast.« Er holte Luft. »Wir haben einen langen Weg vor uns. Es hat keinen Sinn, jetzt solche Tricks zu versuchen.«
    Sie fasste es nicht. Sie hatte allen Mut zusammengenommen – und einen riesenhaften Betrug enthüllt – und er glaubte ihr nicht!
    »Du bist meine geliebte Gattin, und wenn sie dich erwischten, würden sie dich foltern, bis ich mich stelle.«
     Daran hatte sie nicht gedacht. Dass nämlich sie – wer immer sie waren – ihr genauso wenig glauben würden wie MacLean. »Würdest du dich denn meinetwegen stellen?« Sie musste blinzeln. Wo kam das nun wieder her?
    »Was glaubst du, Mädchen?«
    Er schaute ihr in die Augen, und sie hielt den Atem an. Stephen MacLean hätte sie aufgegeben und nie mehr einen Gedanken an sie verschwendet. Kiernan MacLean würde sich für die Frau, die er für seine Ehefrau hielt, nicht nur stellen, sondern um sie kämpfen – und sogar sterben für sie.
    Der Unterschied zwischen den beiden war so gewaltig, sie verstand nicht, wie sie sich hatte dermaßen täuschen können.
    Als sie begriff, welche Ehre es gewesen wäre, Kiernan MacLeans Frau zu sein, tat ihr der Magen weh, und sie konnte kaum der Versuchung widerstehen, sich doch wieder als seine Frau auszugeben. Doch wenn er Ehre besaß, dann hatte sie auch welche. »So sehr es mich auch bewegt, welche Wertschätzung du mir damit erweist, muss ich doch darauf bestehen …«
    Seine Hand peitschte durch die Luft. »Genug, es reicht. Sind deine Schuhe in Ordnung?
    Er war wie ausgewechselt, war zu einem Krieger geworden, fest entschlossen, sie zu schützen und sie beide zu verteidigen. Sie wusste nicht, wie sie ihn von der Wahrheit überzeugen sollte.
    Sie würde ihn später davon überzeugen. Unter diesen Umständen war Feigheit gewiss verständlich. »Absolut … inn Ordnung.«
    »Du hast keine Blasen an den Fersen? Es geht kein Wasser durch?«
    »Die Schuhe sind bequem. MacLean …«
    »Heute marschieren wir bis Mittag oder bis wir einen passenden Unterschlupf finden. Ansonsten gehen wir morgens und abends. Wenn ich sicher bin, dass wir sie abgeschüttelt haben, können wir den ganzen Tag über marschieren.« Er nahm sie bei der

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