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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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und Käse heraus. »Der Mann macht den Kundschafter, die Frau die richtige Arbeit.« Der Müßiggang musste sich einen anderen Tag aussuchen. Einen weniger gefahrvollen Tag.
    Er drehte sich auf die Seite und stützte den Kopf in die Hand.- »Das Kundschaften ist harte Arbeit. Es braucht jahrelange Übung und Erfahrung. Vergiss nicht, dass ich uns auch den Weg gesucht habe, durch Kälte und Dunkelheit«, sagte er spöttisch.
    Das Im-Kreis- und Rückwärts-Gehen, hin oder her, letzte Nacht hatte er mit einer Sicherheit geführt, als könne er die Dunkelheit eines Verlieses durchschauen. Enid hatte nichts beitragen können, jeder Schritt war ein Abenteuer gewesen, und sie hatte sich ganz auf ihn verlassen müssen, um nicht an einen Baum zu laufen oder in eine Wasserrinne zu fallen.
    Und sie hatte ihm vertraut. Seine Leistung war beeindruckend. Und jetzt spielte er sie herunter. Das Gleichgewicht zwischen ihnen beiden hatte sich irgendwie verschoben. Sie war jetzt auf seinem Terrain, dem Land der Jäger und Gejagten. Sie hätte hier niemals überleben können, doch MacLean hatte sich die Befehlsgewalt wie eine Rüstung übergestreift, und während zuvor sie es gewesen war, die ihm das Leben hatte retten müssen, hing jetzt ihr Leben von ihm ab.
     »Ich würde ja vorangehen«, sagte sie. »Aber so, wie meine Beine schmerzen, schaffe ich es nicht.«
    Er grinste und wies sie erst gar nicht darauf hin, dass sie nicht die leiseste Ahnung hatte, in welche Richtung sie gehen mussten.
    »Abgesehen davon hast du mich auf Blythe Hall hinters Licht geführt, was das Laufen angeht …«
    Er zog die Augenbrauen hoch, stritt aber nichts ab, diese Laus.
    »Aber ich nehme an, dass du wenigstens jetzt erschöpft bist.«
    »Bin ich«, gestand er schlicht.
    »Wenn ich an die Angst denke, die ich wegen deiner ersten Schritte ausgestanden habe! Ich sollte dir zur Strafe das kleinste Stück Brot geben, aber ich habe mich zu lange um deinen Körper gekümmert, als dass ich jetzt meine eigene Arbeit untergraben würde.« Sie brach ein Stück Brot ab, legte es auf eine Serviette und schob es ihm hin.
    »Du hast dich wirklich aufs Hingebungsvollste um meinen Körper gekümmert. Ich danke dir.« Er lachte süffisant, und Emd wusste, dass er nicht ihr Talent als Krankenschwester meinte.
    Sie fand das Messer und zog es aus seiner Scheide. Sie befingerte die scharfe Klinge und erwiderte sein Lächeln. Wäre sie nicht so errötet, es hätte eine perfekte Drohgebärde abgegeben.
    »Gib das lieber mir, Mädchen, bevor du noch auf die Idee kommst, es unsachgemäß zu verwenden.« Er setzte sich auf und griff zum Käse.
    Er ging geschickt mit dem Messer um, das musste Enid zugeben. Denn die Scheiben, die er ihr aufs Brot legte, waren dünn und gleichmäßig, genau wie sie es mochte. Und weil sie dazu neigte, sich um jede Kleinigkeit Gedanken zu machen, fragte sie sich, ob er ihr wohl beim Essen zugesehen hatte und sich an ihre Vorlieben erinnerte. Ein umsichtiger Mann hätte das bei seiner Frau getan.
    Oh, der Himmel bewahre sie vor umsichtigen Männern! Sie nahm den ersten Bissen von dem nussigen Brot mit dem strengen Käse und fragte hastig: »Wer verfolgt uns eigentlich?«
    »Daran kann ich mich nicht erinnern, Mädchen. Aber so, wie es scheint, würde ich sagen, ein paar Leute, die mich tot sehen wollen.«
    Sie durchwühlte die Tasche und fand ein paar Trockenfrüchte. Nicht nur Äpfel, sondern auch exotischeres Obst.
    Sie hielt es hoch und sagte: »Schau! Ist das nicht wunderbar!«
    »Aha, da hatte deine Freundin Celeste die Hand im Spiel.« .Er lachte über ihre ungeteilte Freude. »Wenn Männer packen, gibt es so etwas Feines nicht.«
     »Die liebe Celeste.« Sie biss in eine Aprikose und genoss den intensiven, süßen Geschmack.
    MacLean schnappte sich ihre Hand, führte sie an seinen Mund und holte sich mit den Zähnen die andere Hälfte.
    Er fütterte sie, sie fütterte ihn, viel zu primitiv, viel zu verführerisch. Und wie er sie ansah, als werde er sich jeden Moment herüberbeugen und ihr einen Kuss geben … einen dieser tiefen, fabelhaften Küsse, die zu Sünde und Kummer führten. Sie versuchte, die Hand wegzuziehen. Doch er kam mit. Er presste sie mit der Hand auf ihrer Schulter an den Fels und beugte sich vor, um ihre Lippen mit den seinen einzufangen.
    Einen Kuss fürchtete sie mehr als alles andere. Die schiere Verlockung. Doch er zwang sie nicht mitzuspielen. Diese Ratte. Er streifte nur süß und zart über ihre Lippen, was sie vor

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