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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Hand und sah ihr ernst in die Augen. »Vertraue mir, Enid. Zusammen finden wir unseren Weg nach Hause.«

Kapitel 18
    »Und herunter mit dir, Mädchen.« MacLean fasste Enid um die Taille, hob sie vom Karren und bemerkte, dass ihre Rippen vorstanden. In den zwölf Tagen, die sie mittlerweile unterwegs waren, hatte Emd viel zu viel Gewicht verloren, obwohl sie immer noch eine sehr gut aussehende Frau war. So gut aussehend, mit ihrem bewunderungswürdigen Busen und ihren feinen Gesichtszügen, dass es ihm schwer gefallen war, sich einigermaßen diszipliniert zu benehmen.
    Er schulterte eine der Taschen, reichte Enid die ihre und verabschiedete sich winkend und mit einem Dankeschön von dem Bauern.
    MacLean wollte Enid in den Armen halten, sie stöhnen hören wie in jenem Cottage in Suffolk. Er wollte sie neue Vergnügen lehren und sie küssen, bis sie beide atemlos waren und nach Erfüllung verlangten. Er wollte all das und musste sich damit zufrieden geben, sie in den Armen zu halten, während sie schlief.
    Sobald sie in seinem Zuhause waren, würden die Dinge sich ändern. Oder schon früher, falls es sich einrichten ließ. . Er nahm sie am Arm und fragte: »Wollen wir weitergehen?«
    Enid sah sich in dem menschenleeren Winkel des Hochlands um: kahle Abhänge, Hügel, die von Stechginster und Heidekraut bedeckt waren, ein karges Pinienwäldchen und zwei Furchen als Straße. »Es ist erst Mittag«, sagte sie und sah angelegentlich dem heftig ruckelnden Fuhrwerk hinterher. »Nach einer derart komfortablen Fahrt sollten wir in der Lage sein, bis Mitternacht zu marschieren.«
    »Gute Idee.« Doch all ihrer Ironie zum Trotz sorgte er sich um sie. Ihr Genörgel war längst nicht mehr das, was er gewohnt war. Sie hatte die Segel gestrichen. Das erklärte auch, warum er vor vier Tagen die Wildnis verlassen und eine Straße gesucht hatte. Natürlich musste das, was die meisten Bewohner des Hochlands als Zivilisation bezeichneten, einer in England aufgewachsenen Frau unerhört roh erscheinen. Ein paar Hütten am Rande eines Lochs nannten sich bereits eine Stadt, und dazwischen gab es vereinzelt und weit auseinander liegend ein paar Gehöfte. Am ersten Tag hatte er einem jungen Kerl etwas gezahlt, damit er sie auf der Lakaienbank seines abgenutzten Gefährts im englischen Stil mitnahm, und sie waren bis zur Dämmerung viele Meilen weit gekommen. Am Tag darauf waren sie auf einen Heuwagen geklettert und hatten fast den ganzen Tag geschlafen. Gestern Abend waren sie auf einen kleinen Bauernhof gestoßen; eine elende Hütte mit kargen Feldern und einem kleinen Garten. MacLean hatte dem Bauern einen Schlafplatz in der Scheune abgekauft und seiner Frau zwei Teller mit fettem Shepherd's Pie sowie zwei Krüge Ale. Enid hatte gegessen, als hätte sie nie zuvor so fein gespeist, und hatte endlich mit einem Dach über dem Kopf wie eine Tote geschlafen. Und heute hatte der Bauer sie ein Stück weit mitgenommen, als er zum Markt gefahren war.
    Sie näherten sich der Westküste und dem Meer; MacLean konnte es riechen und spürte, dass der Wind sich verändert hatte. Zudem hatte er einen passablen Weg entdeckt, fernab der Straße, links von ihnen. Ein Schafspfad, wie die meisten Wege, auf denen sie hergekommen waren, doch im Gegensatz zu den anderen Wegen, erkannte er diesen hier vage wieder. Den Pfad wie auch den Hügel, auf den er führte. Er wusste … nein, er vermutete eher, er werde sie dahin führen, wo sie hinwollten.
    Würde er wiedererkennen, was auf der anderen Seite des Hügels lag?
    Er verließ den Weg und marschierte in das Wäldchen am Rande des Wegs.
    Emd kam nicht mit.
    Er drehte sich zu ihr um. »Los, komm schon!«
    »Sprich nicht mit mir, als wäre ich ein Hund!«
    Er hielt die Luft an. Sie war kurz davor, eine typisch weibliche Szene zu machen.
    Dann sagte sie verzweifelt: »Lass uns irgendwo übernachten, wo es ein Feuer und ein Bad gibt. Du hast doch seit Tagen niemand Verdächtigen mehr gesehen.«
    Er kehrte zu ihr zurück, nahm ihre Hand und schaute ihr in die blauen Augen mit den rußschwarzen Wimpern. »Nein, ich habe niemand Verdächtigen mehr gesehen. Ich bin sicher, dass wir sie abgehängt haben, wer auch immer uns gefolgt ist. Aber ich traue keinem, der aus Suffolk kommt, und keinem, den ich nicht kenne, denn vielleicht kennt er ja mich und ist auf mein Blut aus. Schon eine Nacht in einem Gasthaus könnte uns das Leben kosten.«
    Sie war nicht dazu aufgelegt, vernünftig zu sein. Sie schob die Unterlippe vor,

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