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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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und wo sie Pflaumen und Äpfel zog, und sie hatte einen Garten mit Gemüsebeeten. Ab, der beste Spinat, den er je gegessen hatte.
    Sie war fort und die Tiere mit ihr. Alles lag verlassen da. An dem steinernen Häuschen waren die Fensterläden zu, die Tür war von außen verriegelt, und kein Rauch drang aus dem Kamin. Dennoch hatte er das Gefühl, in Sicherheit zu sein.
    Er erinnerte sich
tatsächlich.
    Er fürchtete fast zu hören, was Enid zu diesem Ort zu sagen hatte; schließlich hatte sie mit einer Lady in London gelebt, und das Cottage auf Blythe Hall war zehnmal größer gewesen als diese Baracke hier.
    Aber Enid seufzte verzückt. »Es ist ganz exquisit.«
    »Deine Maßstäbe sind nach unten verrutscht.«
    »Nein, das ist wirklich ein kleines Stückchen Perfektion. Es ist einfach … nett.« Sie hob das Gesicht in die Sonne. »Es riecht nach Äpfeln, und es ist warm. Ich kann den Wind zwar über die Kuppen pfeifen hören, aber hier sind wir geschützt.«
    Als er sie ansah, wurde ihm erst klar, wie sehr sich alles verändert hatte. Enid war so zerbrechlich und körperliche Anstrengungen nicht gewohnt, doch sie zeigte sich hartgesotten wie eine richtige Schottin. Sie stieg Hügel hinauf und beschwerte sich; sie schlitterte schlammige Wege hinunter und beschwerte sich; und sie versteckte sich zwei Stunden lang notgedrungen in einem Bodenloch und sagte kein Wort.
    Er konnte sich auf sie verlassen. Mehr noch, er betete sie an.
    »Was starrst du mich so an?« Sie fasste sich in jener sonderbaren weiblichen Verunsicherung ins Gesicht. »Ich bin braun geworden, oder?«
    Er lachte. »Ein paar Sommersprossen, aber ganz entzückend. Komm, du hast das Beste noch gar nicht gesehen.«
    Er führte sie ein kurzes Stück den Weg entlang, der sich hinter eine Felsgruppe wand. Er folgte dem Geräusch des plätschernden Wassers und fand das kleine, von Menschenhand geschlagene Becken, das gerade groß genug war, um Geschirr darin zu spülen. Ein Rinnsal tropfte über einen Felsen in das klare, seichte Bassin und lief auf der anderen Seite wieder hinaus, um sich hinter einer Biegung zu verlieren. Ihn überkam ein Stolz, als gehöre dieser Ort ihm, ein Geheimnis, das er mit niemandem teilte außer mit seiner Herzallerliebsten.
    »Oh, wie schön! Es ist ganz sauber! Ich könnte ein …«
    »Bad nehmen.« Er löste ihre Hutbänder und band ihr das Cape auf. Sie zog den Kragen an den Hals, als fürchtete sie seine Absichten.
    Und das musste sie auch. Er hatte schon einmal gesagt: Sauberkeit war den Frauen wichtiger, als sie es den Männern war. Ihn hätte es nicht gekümmert, wenn sie noch bis Mull hätten warten müssen, bis sie sich waschen konnten. Sie schon. »Es ist jetzt noch warm, aber die Berge verdecken die Sonne lange, bevor sie untergeht, ich kümmere mich lieber gleich um das Cottage und mache Feuer. Wenn du ein Bad nehmen willst, dann beeile dich besser.«
    Sie starrte ihn immer noch an.
    »Wenn es dir nichts ausmacht, kannst du mir natürlich auch helfen, die Hütte aufzuräumen.«
    Sie warf das Cape fort, setzte sich auf einen Felsbrocken und zog die schlammverkrusteten Stiefel aus. Sie mochte züchtig sein, aber mehr noch als das war sie praktisch veranlagt.
    MacLean marschierte pfeifend auf die Hütte zu, entriegelte die Tür und betrat das dunkle, kleine Loch. Er hörte Mäuse rascheln, roch den modrigen Geruch des lange Verlassenen und die schwache Duftnote der Kuh, die hier einst gestanden hatte. Er ging ans Fenster, klappte die Läden auf und ließ Licht und Sonne herein.
    .Neben der Feuerstelle lag Holz aufgestapelt. Ein glänzender Eimer stand neben der Tür. Das Bett war mit Segeltuch abgedeckt und verschnürt, und die Decken waren in Leinensäcke verpackt, um den Staub fern zu halten.
    Er schaute sich um. Die Hütte musste auf dem Land eines mächtigen Clansherrn stehen, sonst wäre sie nicht so gut in Schuss gewesen.
    War dies MacLean-Land? Hatte der Clansherr der MacLeans darauf bestanden, die Hütte für den einsamen Wandersmann in Schuss zu halten, der über diese Hügel hier marschierte? Dann hatte er auf seinem Weg nun Zuflucht bei der eigenen Familie gefunden.
    MacLean legte Reisemantel und Jackett ab und rollte die Ärmel hoch. Er griff zum Besen, fegte die Spinnweben aus den Ecken und kehrte den schmutzigen Boden. Mit einem trockenen Lappen wischte er Tisch und Bank ab und richtete alles für das Feuer her. Er holte die Decken aus den Säcken, schüttelte sie kräftig aus und legte sie auf das Bett

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