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In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

Titel: In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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Sie gekommen sind. Ich hatte mich schon gefragt, wie es Ihnen wohl geht. Diese Schmutzkampagne, die die Zeitungen damals gegen Sie und Ihre Familie losgetreten haben, war unerträglich.« Sie legte Anya die Hand auf die Schulter und senkte die Stimme. »Ich hatte versucht, Sie telefonisch zu erreichen und Ihnen Unterstützung anzubieten, aber Ihre Sekretärin sagte, Sie hätten eine Auszeit genommen.«
    Etwa zur Zeit der Gräueltat hatte ein verleumderischer Artikel in der auflagenstärksten Zeitung des Landes angedeutet, Anyas Manipulationen hätten in England einen Mordprozess gegen ihren Mann verhindert. Aus den Zeilen des Journalisten war sogar herauszulesen gewesen, Anya könne etwas mit der Entführung ihrer damals dreijährigen Schwester zu tun gehabt haben. Zu dieser Zeit war Anya gerade einmal fünf Jahre alt gewesen. Dieser barbarische Artikel hätte sie beinahe um das Besuchsrecht bei ihrem eigenen Kind gebracht.
    »Ich konnte mir nicht vorstellen, dass auch nur ein einziger halbwegs vernünftiger Anwalt mich als sachverständige Zeugin engagiert hätte, also habe ich mich eine Weile mit meinem Sohn an die Südküste zurückgezogen.« Anya nahm einen Schluck Wein. »Und die Einschätzung war korrekt.«
    »Dieser Artikel war eine Ungeheuerlichkeit, das war uns allen klar. Und wie bei jedem vorgeblichen Skandal war alles sofort vergessen, als wieder mal ein Politiker aufflog, der mit seiner Gespielin fröhlich Steuergelder verprasste.«
    Morgan nahm ein Glas Mineralwasser vom Tablett eines vorbeigehenden Kellners. »Ich bewundere Ihre Arbeit schon lange, wissen Sie. So sehr sogar, dass ich mich über ein ausgesprochen heikles Thema mit Ihnen unterhalten möchte.« Sie deutete auf ein Ledersofa neben einer gro ßen Topfpflanze gleich beim Eingang. Es war der intimste Ort, den das Foyer zu bieten hatte.
    Die beiden nahmen Platz, und Morgan Tully sagte: »Ich bitte Sie um Ihre Mitarbeit in einer Sache, die sich als politische Zeitbombe erweisen könnte. Mir wurde zugetragen, dass einer Ihrer Kollegen zu etlichen, nennen wir es, kontroversen Verdikten gekommen ist, und ich möchte Sie bitten, sich einige dieser Fälle noch einmal anzusehen. Mag sein, dass ich mich mit meinem mangelnden Fachwissen in Ihrem Bereich etwas zu weit aus dem Fenster lehne, aber ich habe zu manchen seiner Befunde Fragen, die Sie mir vielleicht beantworten können.«
    Anya nickte. »Um wie viele Fälle geht es?«
    Die Chefcoronerin runzelte die Stirn. »Ich kann es nicht definitiv sagen. Fürs Erste würde ich Ihnen gern ein knappes Dutzend vorlegen.« Sie goss das Mineralwasser über die darbende Topfpflanze. »Ich will nicht, dass hier der Eindruck einer Hexenjagd entsteht, deshalb bitte ich Sie, die Sache vorläufig vertraulich zu behandeln. Und Sie sollen natürlich auf Ihre Kosten kommen.«
    Anya konnte das zusätzliche Einkommen gut gebrauchen. Zwölf Fallberichte entsprachen rund drei Wochen Arbeit. »Gut. Aber wieso ich? Weshalb nicht jemand wie Peter Latham?«
    Morgan blickte sich um, wohl um sicherzugehen, dass niemand lauschte. »Aus diversen Gründen. Sie sind die einzige wirklich unabhängige Pathologin in Neusüdwales und damit auch außen vor, was den Kollegentratsch in den Abteilungen angeht. Und, geben wir’s zu, Sie sind eine Frau.«
    Sie ahnte Anyas Brüskierung offenbar voraus. »Das hat nichts mit irgendwelchen Gleichstellungsgeschichten zu tun. Ich habe selbst an Peter Latham gedacht, aber leider Gottes ist er Teil des Problems.«
    Anya konnte nicht fassen, was die Coronerin da sagte. »Ich kenne Peter und seine Arbeit. Er ist über jeden Tadel erhaben – menschlich wie beruflich. Wussten Sie, dass er der Taufpate meines Sohnes ist?« Sie erhob sich und fügte hinzu: »Ich werde Ihnen nicht dabei helfen, ihn fertigzumachen.«
    Morgan strich mit einem Finger über den Rand ihres leeren Glases und lächelte. »Keine Angst, ich werde Sie bestimmt nicht in so eine Situation bringen. Ich bin Ihrer Meinung. Es ist auch nicht Peter, gegen den sich die Untersuchung richtet, es ist sein Freund da drüben, Alf Carney.«
    Aufmerksam ließ Morgan den Blick durch den Raum schweifen, dann erhob sie sich. »Kann ich mich auf Sie und Ihre Diskretion verlassen?«
    Mit einem Untersuchungsverfahren gegen einen Kollegen würde sie sich nie und nimmer Freunde machen, aber sich die Coronerin zur Gegnerin zu machen, wäre die schlechtere Karriereentscheidung. »Lassen Sie mir die Akten ins Büro schicken, und ich werde Ihnen sagen, was

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