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In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

Titel: In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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ich davon halte.«
    Morgans Augen weiteten sich, sie nickte, wandte sich um und umarmte einen älteren Herrn, der sie mit dem allergrößten Vergnügen in den Speisesaal begleitete.
    Anya hatte noch nie viel für Alf Carney übrig gehabt, der ihr vorsätzlich den Zugang zu entscheidenden Informationen in einer möglichen Mordsache hatte verwehren wollen, und sie beäugte ihn kritisch, als er das Gespräch mit Peter Latham beendete und sich dann sofort zum Ausgang begab. Sie fragte sich, was er getan haben mochte, dass eine verdeckte Ermittlung gegen ihn eingeleitet wurde.
    Anya hoffte, Morgans Befürchtungen über Carneys Arbeit würden sich am Ende doch als unbegründet erweisen. Wenn nicht, stünde es schlecht um ihre Aussichten, sich jemals wieder von dem Ruf, eine Verräterin innerhalb der eigenen Zunft zu sein, reinzuwaschen.

3
    Am ganzen Leib zitternd, saß Louise Richardson auf der blauen Couch. Mary Singer, die diensthabende Therapeutin, hatte ihr eine Baumwolldecke um die Schultern gelegt und die Tür zum Zentrum für sexuelle Übergriffe abgeschlossen. Anya klopfte und wartete. Mary kam heraus, um unter vier Augen mit ihr zu sprechen.
    »Sie ist auf dem Weg von der Arbeit zu ihrem Auto von einem Kerl mit einem Messer überfallen worden. Zum Glück sind die Verletzungen nur oberflächlich, aber sie ist schwer traumatisiert – bis gerade eben hat sie sich nicht einmal bewegt, solche Angst hat sie.«
    Anya rollte ein Gummiband vom Handgelenk und bündelte das ungekämmte Haar zu einem Pferdeschwanz. »Hat er gedroht, sie umzubringen, wenn sie die Polizei ruft?«
    Mary nickte. »Hat ihre Kreditkarten mitgenommen und behauptet, er würde sie beobachten und wiederkommen, wenn sie jemandem etwas sagt.« Sie sah über ihre Halbbrille hinweg. »Du siehst müde aus.«
    »Bin nach dem Abendessen auf der Couch eingeschlafen.« Anya holte tief Luft und machte sich bereit. Diese Untersuchung konnte Stunden dauern.
    Louise Richardson reagierte kaum, als die beiden Frauen den Raum betraten. Sie zog die Decke um sich und zitterte.
    »Frieren Sie?«, fragte Mary nach.
    »Nein«, murmelte sie, »ich kann bloß nicht aufhören zu zittern.«
    »Das ist in dieser Phase ganz normal. Das wird sich bald von ganz allein legen.« Anya setzte sich auf den Couchtisch. »Ich bin Doktor Anya Crichton. Ich bin hier, um mich um Sie zu kümmern und um sicherzustellen, dass keine Gefahr für Sie besteht.«
    »Wie soll keine Gefahr bestehen, nach dem, was er mir angetan hat?« Sie verzog das Gesicht und zog die Decke enger um sich.
    »Hier sind Sie außer Gefahr. Niemand kann hier hereinkommen. Wir haben von innen abgeschlossen.«
    »Und mein Mann?«
    Mary saß auf einem Stuhl vor dem Couchtisch. »Ich habe mit ihm gesprochen, er ist auf dem Weg hierher. Wenn Sie möchten, können Sie ihn sehen, sobald er kommt, oder erst nach Ihrer Entlassung. Wie es Ihnen lieber ist.«
    »Ich weiß es nicht.« Tränen stiegen ihr in die Augen. »Ich will nicht, dass er mich so sieht.«
    Anya setzte sich neben Louise und achtete darauf, dass dabei das blau beschichtete, wasserfeste Tuch unter ihr nicht verrutschte. »Es ist gut, wir können Sie ein bisschen herzeigbarer machen. Sie bestimmen hier, was geschieht, auch wenn Ihnen das momentan vielleicht nicht so vorkommen mag. Niemand wird Sie zu irgendetwas zwingen. Sie haben Alternativen, und wir sind hier, um sie Ihnen aufzuzeigen.«
    Die Therapeutin reichte Anya einen großen, gelben Umschlag, dem sie eine weiße Broschüre entnahm.
    »Danke.« Sie senkte den Kopf in Louises Blickfeld. »Als Erstes müssen Sie wissen, dass ich nicht für die Polizei arbeite. Ich bin unabhängig und ganz allein Ihrem Wohl verpflichtet. Das bedeutet, alles, was heute hier geschieht, ist vertraulich, und wenn Sie es wünschen, wird nichts davon diesen Raum verlassen.«
    Mary Singer nickte.
    Immer noch zitternd, richtete Louise Richardson sich auf. »Kann ich bitte einen Schluck Wasser haben?«
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, sollten wir vorher erst ein paar Untersuchungen erledigen. Das könnte sich später als wichtig erweisen. Danach können Sie etwas trinken. Ich kümmere mich bei dieser Untersuchung, sofern Sie ihr zustimmen, gewissermaßen um zwei verschiedene Aspekte. Zum einen ist da die ärztliche Diagnose, um sicherzugehen, dass Sie keine körperlichen Schäden davontragen. Zum anderen geht es darum, Beweismaterial zu sichern, das der Mann, der Ihnen das angetan hat, zurückgelassen hat. Das allerdings werde ich

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