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In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

Titel: In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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geraten.

30
    Als Anya am späten Sonntagnachmittag wieder zu Hause war, fand sie drei Nachrichten von Hayden Richards vor. Ihr Handy hatte das Wochenende über kein Netz gehabt, und da sie ohnehin dauernd vergaß, es aufzuladen, war jetzt der Akku leer.
    Nachricht eins war die Bitte, ihn wegen der Ursachen der weißen Flecken auf der Haut zurückzurufen. Er hatte sich im Internet über die Weißfleckenkrankheit informiert und wollte sich nun mit ihr darüber austauschen. Mit dem nächsten Anruf hatte er nur nachfragen wollen, ob sie bereits zurück sei. Die dritte Nachricht war eine Überraschung. Sie setzte sich und spielte sie noch einmal ab.
    Im Zuge einer richterlich angeordneten Durchsuchung von Geoff Willards Heim war Blut auf einem dunkelblauen T-Shirt gefunden worden, das daraufhin sofort zu einer dringlichen DNA-Analyse ins Labor geschickt worden war.
    Hätte es bereits DNA-Tests gegeben, als Eileen Randall ums Leben kam, hätte das zu Willards Entlastung beitragen können. Wären Spuren der DNA eines Dritten an der Leiche nachgewiesen worden, so hätte das die Staatsanwaltschaft einem stärkeren Druck ausgesetzt, zweifelsfrei nachzuweisen, dass tatsächlich er der Mörder des Mädchens war.
    Entweder war es unfassliches Pech gewesen, dass es Willards Verteidiger nicht gelungen war, die Argumentation der Staatsanwaltschaft in sich zusammenfallen zu lassen, oder aber er war der Täter, und die Staatsanwaltschaft hatte schlicht Glück gehabt, dass er verurteilt worden war.
    Sie wusste nicht, was zutraf, und massierte sich die Anspannung aus den Schläfen. Das ganze Wochenende über hatte sie der Polizei Fehler in der Handhabung der Sache Randall nachgewiesen, die zumindest ausgereicht haben würden, bei den Geschworenen berechtigte Zweifel zu wecken.
    Anya rief Hayden auf dem Handy an. Sie verabredeten sich zum Abendessen in einer Pizzeria in der Nähe.
    Als der Kriminalpolizist in Jeans und einem schmal geschnittenen Hemd das Restaurant betrat, wirkte er noch schlanker. Mit den Pfunden waren auch ganze Jahre von ihm abgefallen.
    Der Duft von den über offenem Feuer zubereiteten Spezialitäten ließ Anya das Wasser im Mund zusammenlaufen. Das Aroma von Knoblauch und gebackenem Teig verlieh der Einrichtung zusätzliche Atmosphäre. Die Holztische und Bänke im Innenhof waren der ideale Ort für ein vertrauliches Gespräch. Zum Glück war der Sonntagabend der ruhigste Tag der Woche.
    »Wo warst du denn abgetaucht?«, wollte er wissen, als sie Platz nahmen und sich die Speisekarte geben ließen.
    »Ich habe einen Wochenendausflug gemacht.« Anya studierte die Karte. »Die vegetarische Pizza ist einfach himmlisch«, sagte sie. »Wenig Fett und dafür die wundervollsten Aromen: Basilikum, Aubergine, Artischocke.«
    Die Kellnerin entzündete die Kerze auf dem Tisch und drehte den regenschirmförmigen Gasheizer auf. Eine zweite Bedienung trug frisches Brot und ein zweigeteiltes Schälchen mit Olivenöl und Balsamico auf.
    »Ich habe mir die Anklageschrift im Fall Randall selber vorgenommen, nachdem wir Willard ja aufgrund der parallelen Beweislage im Dorman-Mord festgenommen haben.«
    Anya stippte ein Stückchen Brot in den Balsamico-Essig. Sie genoss die Köstlichkeit. »Ich hatte gehofft, dass du das tust. Was hast du rausgefunden?«
    »Natürlich bin ich kein Forensiker, aber ich hatte doch den Eindruck, dass die Ermittlungen auf keinem allzu festen Fundament standen. Weitestgehend hing alles an Willards Geständnis.«
    »Das er später prompt widerrufen hat.« Anya kaute die zweite Scheibe. »Ohne das wäre es überhaupt nicht zum Prozess gekommen.«
    »Exakt. Es gibt unzweifelhafte Parallelen zum Mord an Elizabeth Dorman: die Art ihrer Verletzungen. Er hätte aber doch erheblich mehr Blut abbekommen haben müssen, wenn er aus nächster Nähe so oft auf Eileen Randall eingestochen hat.«
    Anya nickte. »Ganz deiner Meinung. Es hätte deutlich mehr Blut sein müssen.«
    »Du hast dir die Unterlagen also auch angesehen.« Hayden lächelte und probierte vom Brot.
    »Nur den Autopsiebericht. Ach, und vielleicht habe ich mich auch mit dem Polizisten unterhalten, der damals vor Ort die Ermittlungen geleitet hat.«
    »Mann, du bist gut!«, entfuhr es dem Ermittler.
    Die Kellnerin kam, um die Bestellung aufzunehmen. Hayden nahm eine Pizza mit Meeresfrüchten und Bocconcini, dazu teilten sie sich die vegetarische Pizza, Bruschetta und eine Flasche Lambrusco.
    »Da ist dir aber was ordentlich im Magen gelegen, wenn du dir

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