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In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

Titel: In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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all die Mühe machst.«
    »Sagen wir einfach, früher hat man sich weit genauer auf den konkreten Todeszeitpunkt festgelegt. Aber Institutionen wie die Body Farm in den Staaten haben uns erkennen lassen, dass es sich dabei um alles andere als eine exakte Wissenschaft handelt.«
    »Fein, der Todeszeitpunkt ist also unklar. Was noch?«
    Anya fühlte sich frei, offen mit Hayden Richards zu sprechen. Tatsachen stellten keinen Vertrauensbruch Veronica Slater gegenüber dar, und was die beiden besprachen, hätte auch jeder andere fähige Pathologe schlussfolgern können.
    »Der Körper muss in Salzwasser gelegen haben. In der Brust befanden sich Krebslarven. Die sind ausschließlich in Meerwasser anzutreffen.«
    »Hat sie sie vielleicht verschluckt, wenn sie vorher noch baden war?«
    Wein und Bruschetta wurden serviert. Anya wischte sich die Hände an der Serviette ab. Der Ermittler schenkte sich ein halbes und seiner Kollegin ein ganzes Glas ein.
    »Danke. Kein Salzwasser in der Lunge. Sie hat die Larven nicht verschluckt. Sie müssen durch die Stichwunden in den Brustraum eingedrungen sein. Der strittige Punkt ist, wenn man den Wind in der fraglichen Nacht in die Überlegungen einbezieht, könnte die Flut sie um bis zu zwei Stunden zuvor angeschwemmt haben.«
    »Wie kann die Flut strittig sein? Die wird doch dokumentiert, oder nicht?«
    »In der Bai, aber Koonaka Beach ist eine geschützte Bucht, und der Wind kann sich ohne weiteres auf den Todeszeitpunkt ausgewirkt haben.« Sie legte dar, was Bill Lalor ihr berichtet hatte.
    Stumm saß Hayden da und starrte auf die Bruschetta. »Aber wenn sie schon so lang vor ihrer Auffindung gestorben ist, wieso war dann ihre Kleidung immer noch nass? Das Blut auf Willards T-Shirt war frisch. Hätte das nach zwei Stunden nicht gerinnen und eintrocknen müssen?«
    »Nicht unbedingt. Die Nacht war feucht. Wenn die Luftfeuchtigkeit so hoch ist, trocknet auch die Kleidung nicht. Dasselbe gilt für Blut. Willard könnte sich mit dem Blut befleckt haben, als er sie aus dem Wasser holte, wie er ursprünglich angegeben hat.«
    »Als sie bereits weit über eine Stunde tot war.« Hayden trank einen Schluck Wein. »Ganz schön weit hergeholt, findest du nicht?«
    »Nicht, wenn er sich wirklich diese Fernsehsendung angesehen hat.«
    Hayden lehnte sich zurück und nahm Anya ins Visier. »Du findest immer wieder Mittel und Wege, mich zu überraschen. Du hast diese unstillbare weibliche Neugier, die uns ausgerechnet die Fälle um die Ohren fliegen lässt, die wir gemütlich zu den Akten legen wollen.« Wieder ein schelmisches Grinsen, dann wurde er ernst. »Für Sorrenti ist alles in trockenen Tüchern. Willard sitzt im Knast, und nur der Schriftsatz muss noch vorbereitet werden. In Bezug auf die Vergewaltigungen im Nordwesten werden keine weiteren Spuren verfolgt.«
    »Und was ist mit den beiden Kerlen, die Gloria Havelock überfallen haben? Ich weiß, du glaubst nicht an einen Zusammenhang zwischen der Vergewaltigung von Mutter und Tochter, aber falls …«
    »Ah, das weißt du ja noch gar nicht. Auf dem blauen Tuch, das du ins Labor geschickt hast, haben sich tatsächlich DNA-Spuren befunden. Stammten von einem gewissen Eric Scholl. Hat gesessen, weil er einen Sicherheitsmann in einem Nachtklub angegriffen hat. War gerade auf Kaution draußen, als er über die Havelock hergefallen ist.«
    Es würde zwar nur ein geringer Trost für Gloria sein, aber zumindest war einer der Täter gefunden.
    »Hast du ihn vernommen?«
    Die Pizzas wurden serviert, und Hayden wartete, bis die Kellnerin gegangen war.
    »Nein. Er ist vor sechs Monaten bei einer Auseinandersetzung wegen Drogen im Gefängnis ums Leben gekommen. Hat sich da drinnen wohl ein unschönes Kokainsüchtlein eingefangen.«
    Anya verging der Appetit.
    »Weißt du, wer sein Komplize war?«
    »Als er festgenommen wurde, war er mit einem echten Loser zusammen, der sich Gideon Lee nannte, wenn er nicht eins von einem halben Dutzend anderer Pseudonyme benutzte. Hat einen IQ von zirka achtzig und bringt nicht mal eine Erdnussbutterstulle auf die Reihe, von einem Einbruch ganz zu schweigen. Muss Scholl an den Fersen gehangen haben wie ein Hündchen, streitet allerdings ab, jemals jemanden vergewaltigt zu haben.«
    Anya nahm eine Pizzaschnitte in die Hand, von der ihr Öl auf das Handgelenk tropfte. Hayden aß mit Messer und Gabel. Rasch wischte sie sich ab und aß dann ebenfalls mit Messer und Gabel.
    »Wäre es denn irgendwie denkbar, dass Lee Melanie

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