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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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Selbstbeherrschung.
„Ich hätte das alles nicht sagen dürfen“, flüsterte ich kleinlaut. „Das war nicht fair! Und es tut mir schrecklich leid! Ich war nur so wütend … weil du ständig dein blödes Maul aufreißen und den Macker markieren musst“. Ich knetete den Slip in meiner Faust. „Mir sind einfach die Sicherungen durchgebrannt! Ich wollte niemanden … verletzen.“ Mit gesenktem Kopf stand ich da und starrte auf meine nackten Füße. Erik griff nach meinem Kinn, hob mein Gesicht und sah mir tief in die Augen.
„Leider hast du die Wahrheit gesagt.“
Er stieß sich von der Wand ab und drehte sich zu Brian. „Wir hätten dir einigen Ärger erspart, wenn wir dich einfach in Ruhe gelassen hätten.“ Er hob die rechte Hand. „Wir können nicht ungeschehen machen, was passierte, Verry! Und es brennt in meiner Seele, dass wir dir all das nicht ersparen konnten! Aber dich unnötigerweise in Gefahr zu bringen, dein Leben aufs Spiel zu setzen …“ Er schnellte vor, griff Brian fest ins Genick. „Gehört bestraft!“ Brians Kopf zertrümmerte das Waschbecken, dann den Spiegel darüber. Eine Wasserfontäne schoss quer durch den Raum.
„HÖR AUF!“, schrie ich panisch und sprang Erik auf den Rücken. „LASS IHN LOS!“
„ER WILL STERBEN!“, brüllte Erik und rammte den blutüberströmten Körper mit ganzer Wucht gegen die Badewanne, die daraufhin zersplitterte, als sei ein Felsbrocken darauf gekracht. „DANN WIRD ER DAS JETZT AUCH!“ Mit einem Schulterzucken warf er mich einfach ab, schleifte Brians reglosen Körper hinter sich her und schleuderte ihn mit ganzer Kraft gegen die Wände der Duschkabine.
„HÖR AUF!“, schluchzte ich, griff nach einem Bruchstück aus der Wand und feuerte es Erik gegen den Hinterkopf. Es war wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Wieder beugte er sich vor, griff Brian ins Genick und hob ihn mühelos vom Boden. Der suchende Blick des Vampirs wanderte durch das Badezimmer bis er sich dem Klo widmete und den Körper des reglosen Mannes darauf schmetterte. Völlig außer mir, rutschte ich auf den Knien über die Fliesen, auf der Suche nach einer Waffe, die Erik in seiner Raserei stoppen würde. Die Adamantitnadel schimmerte rechts von mir unter den mageren Überresten des Waschbeckens. Hartes Wasser spritzte mir ins Gesicht, als ich mich an dem dicken Wasserstrahl vorbei zu ducken versuchte. Mit brennenden Augen tastete ich nach der Nadel und fand sie. Ich sprang auf die Füße, sprang über die triefenden Trümmer hinweg und rammte Erik, der gerade Brians Kopf fest im Griff hielt, die Nadel mit ganzer Kraft in die Schulter.
„Verry! NEIN!“, hörte ich Donna geschockt schreien. Der Schmerz, der in meiner Schulter explodierte, machte mich blind und taub. Kurz und heftig zerrte er an meinem Bewusstsein und alles wurde schwarz.

„Verry! VERRY!“ Ein Schlag ins Gesicht holte mich zurück in die scheußliche Gegenwart. Brian saß, übel zugerichtet, neben mir und strich mir das Haar aus der Stirn. „Du siehst echt … scheiße aus“, hustete ich und sog zischend die Luft ein. Meine Schulter fühlte sich merkwürdig heiß an.
„Herzlichen Dank.“ Er half mir auf die Beine und ich bestaunte das ganze Chaos mit offenem Mund. Die Wasserfontäne war einem zaghaften Tröpfel gewichen. Trotzdem standen das Bad, der Flur und höchstwahrscheinlich auch Brians Schlafzimmer knöchelhoch unter Wasser.
„Wo ist …“
„Erik? Der ist …“
„Nein“, unterbrach ich ihn matt mit der Hand wedelnd.
„Wo ist Donna?“
„Sie lenkt gerade die Polizisten ab.“
„Cops?“ Erschrocken hielt ich die Luft an.
„Jaaa.“ Brian kratzte sich am Hinterkopf und zerwühlte seine vom Blut und Dreck starrenden Haare. „Irgendjemand hat einen handfesten Ehestreit gemeldet …“
„Shit!“
„Hmm … wie fühlst du dich?“
„Das fragst du ausgerechnet MICH?“, flüsterte ich schrill und klatschte meine flache Hand kraftlos gegen seine blutverschmierte Wange. „Wie geht es dir?“
„Dein Kleid ist ruiniert“, sagte er ausweichend und zupfte mit gerunzelter Stirn am Saum meines Rockes. Mit beiden Händen umfasste ich sein Gesicht und zwang ihn, mich anzusehen. Kurz fragte ich mich, wo ich den Slip gelassen hatte. „Rede ich russisch oder was?“, knurrte ich und versuchte zu ignorieren, wie schön warm er sich doch anfühlte. Auch das Gefühl bodenloser Erleichterung schob ich zur Seite und dieses eigenartige Flattern in meiner Magengegend. In mir drinnen sollte mal gründlich

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