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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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aufgeräumt werden.
Er seufzte gedehnt. „Es geht mir … ausgezeichnet!“ Er grinste mit blutroten Zähnen und angeschwollenem Unterkiefer. Seine Augen hingegen blieben frei jeglicher Regung.
„Du lügst nicht besonders gut!“, stellte ich verärgert fest und knautschte seine Wangen vorsichtig.
„Für gewöhnlich muss ich das auch nicht.“
„Warum tust du es jetzt?“ Er beugte sich vor. Nur wenige Zentimeter! Aber das genügte, um aus dem Flattern in meinem Bauch ein ausgeprägtes Kribbeln zu zaubern „Die Wahrheit würde dich nur dazu bringen etwas Dummes zu tun!“ Mein Herz setzte einen Schlag aus, als er sich noch weiter vorbeugte. Gegen jede Vernunft hob ich den Kopf an. „Wir haben leider keine Zeit, für ein … klärendes Gespräch“, flüsterte er. „Ich möchte nur, dass du weißt, dass mir das hier …“ Er zögerte. „Es tut mir leid!“
Mit diesen Worten küsste er mich einfach. Seufzend schlang ich die Arme um seinen Hals, erwiderte den Kuss, anstatt ihn geistesgegenwärtig von mir zu stoßen. Aber sein heißer Atem auf meinen Lippen fühlte sich so gut an, dass ich mich zu allem hätte hinreißen lassen. „Ich … ich trage kein Höschen!“, flüsterte ich heiser und drängte meinen Unterleib an seinen. Brian stieß ein tiefes Knurren aus und raubte mir mit dem nächsten Kuss den Atem. Der wilde, sinnliche Tanz unserer Zungen fuhr mir bis in die Zehenspitzen, stimmte eine Saite in meinem Körper an, die nur für diesen Augenblick geschaffen worden schien. Glühende Hitze schoss in meine Mitte und ließ mich Dinge herbeisehnen, die ich nie für möglich gehalten hatte. Wie in Trance durchlebte ich die letzten Minuten, Eriks Ausraster und das erste hemmungslose Aufeinandertreffen zwischen Brian in mir … und dann begriff ich plötzlich. Ich wollte den Kopf zurückreißen, aber Brian drückte mich grob gegen die Wand, eine Hand fest an meinem Hinterkopf. Der Versuch, die Verbindung zu trennen schlug fehl. Brian stieß seine Zunge so tief in meinen Mund, dass ich würgen musste.
Verdammtes Arschloch!,
schrie mein Gehirn und musste mit ansehen, wie sich Brian meiner Erinnerungen bemächtigte.

„Liebling?“ Mum und ihre gute Laune! Kotz! Wie konnte jemand um sieben Uhr morgens nur so gut drauf sein? Vermutlich hatte sie meditiert oder war mit Charles das Kamasutra durchgegangen. Widerlich!!!
„Nochfünfminudn!“, nuschelte ich und winkte schwach in eine unbestimmte Richtung.
„Keine Chance, Schätzchen!“, trällerte sie fröhlich und zerrte mir die kuschelweiche, warme Bettdecke vom Körper. „Hoch mit dir!“ Mums Gesichtszüge entglitten, als ich ihr den Kopf zudrehte, um sie böse anzustarren. „Du siehst ja grässlich aus!“, entfuhr es ihr.
„Na dann lass mir meinen Schönheitsschlaf!“ Schlecht gelaunt rollte ich mich zur Seite und grabschte nach meiner Bettdecke. „Gib schon her!“
„Du brauchst dringend ein Bad, Liebes! Und vielleicht solltest du dich ausnahmsweise mal schminken!“ Normalerweise fand Mum es überhaupt nicht gut, dass Mädchen in meinem Alter geschminkt in die Schule dackelten. Bis auf das Mascara verbot sie mir alles. Ich musste also echt beschissen aussehen, wenn sie mir so etwas riet.
„So ist´s fein!“, kommentierte sie meinen Versuch auf dem Bauch aus dem Bett zu robben und verschwand mit einer eleganten Drehung auf den Flur. Eine Welle der Übelkeit überkam mich, sobald ich mich aufrichtete. Mein Schädel dröhnte, als hätte ich mir gestern Abend den gesamten Alkohol in den Rachen gekippt. Vermutlich war genau das auch passiert? Wer wusste das schon? Ich hatte jedenfalls keinen Plan mehr, wie der Abend verlaufen war. Stirnrunzelnd sah ich an mir runter. Ich trug meinen kurzärmeligen Powerrangerpyjama. Zu allem Übel auch noch falsch herum! Davon abgesehen, dass das Ding schon etliche kleine Löcher von Kleidermotten aufwies, war ich doch sehr verwundert, dass ich das Teil überhaupt noch besaß. Die Powerrangers waren eine Phase meiner Kindheit, an die ich mich nur ungern erinnerte. Nur das Erlebnis mit der Kühlschranktür drängte sich in den Vordergrund.
An dem Tag war ich wie ein Flo in meinem Pyjama - es war schon später Mittag! – durch die Wohnung gehopst und hatte gegen alles getreten, was sich mir in den Weg stellte. Mum räumte gerade Einkäufe aus und ließ die Kühlschranktür sperrangelweit offen stehen. Was ich natürlich sofort ausnutzte. Meinen potenziellen Feind an kreischend, sprang ich vor, rutschte weg und rammte den

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