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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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ihr!“ Im nächsten Augenblick rammte er dem Fremden seine Faust in den Magen. Der taumelte ein paar Schritte zurück, ehe er sich wieder gefasst hatte. „Wenn du sie abknallst, kannst du für ihn auch gleich ein Grab schaufeln! Und das weißt du, verdammte Scheiße!“ Der bullige Typ grinste fies und in seinen Augen flackerte Kampfeslust.
„Jaja, das weiß ich, das weißt du, Erik weiß es … alle wissen es! Dein Argument in allen Ehren, Brian, aber du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dir das abkaufe? Die Sorge um Erik trieb dich dazu, dich vor sie zu werfen und wie ein Held die Kugel abzufangen?“ Er schnaubte laut. „Für gewöhnlich trittst du dem Gefährdeten in die Kniekehlen oder stößt ihn zur Seite. Aber nein! Du schlingst die Arme um sie und reißt sie mit dir zu Boden. Wie melodramatisch! Diese Seite an dir kenne ich ja noch gar nicht!“ Aus den Augenwinkel nahm ich eine Bewegung zu meiner Linken wahr. Erik kroch auf mich zu, langsam, mit wachem, tastendem Blick, darauf bedacht nicht zu schnell zu sein, um die vermeintliche Beute nicht in die Flucht zu schlagen. Es sah wirklich so aus, als warte er darauf, dass ich aufspringen und weglaufen würde.
„Bist du okay?“, flüsterte er und streckte die Hand nach mir aus.
„Fass mich nicht an … okay?“, erteilte ich ihm fast tonlos eine Abfuhr.
„In Ordnung.“
Er presste die Lippen fest aufeinander und blieb wo er war. Der Wurstkopf machte sich immer noch über Brian lustig und verhöhnte seine Reaktion ganz offen. Das verstand ich einfach nicht! Ich fand das sehr ritterlich von Brian, dass er mich vor dem sicheren Tod beschützt hatte. Wieso zog der fremde Spinner das so ins Lächerliche? Brian schien unter dessen Worten immer weiter zu schrumpfen. Er senkte den Kopf und drückte die Handflächen fest gegen seine Oberschenkel. Wenn nicht einmal Erik etwas dazu zu sagen hatte, würde ich eben die Partei ergreifen. Immerhin hatte Brian mir gerade das Leben gerettet! Ich reckte das Kinn und verschränkte die Arme vor meinem Brustkorb. In der Hoffnung den Wurstkopf mit verdient abgrundtiefen Hass anzustarren räusperte ich mich .
„Dir hat wohl jemand ins Gehirn geschissen!“, krächzte ich heiser. Meine Stimme zitterte. „Wieso erlöst du uns nicht von deiner Anwesenheit und steckst dir die Knarre in den Arsch?“ In dieser Tonlage schimpften bestimmt auch Feldmäuse miteinander. Gott! Wie erbärmlich so herum zu piepsen. Wen sollte das denn bitte beeindrucken?
„Halt einfach deinen vorlauten Mund, verdammt nochmal!“ Brian drehte sich zu mir und sah mich an, als sei ich diejenige gewesen, die ihn die Kugel in den Rücken geschossen hatte.
„Meinst du mich?“ Mir gelang es den schlaffen Arm hochzuziehen und auf mich zu deuten.
„Siehst du hier sonst noch jemanden, der ununterbrochen provokative Scheiße von sich gibt?“, fuhr er mich unwirsch an.
„Aber … was hab ich denn …“
„HALT DEN MUND!“, fiel er mir ins Wort und deutete mit ausgestrecktem Finger auf mich. „Halt einfach deinen Mund, Verry!“
„Was hast du denn für ein Problem?“, fauchte ich bockig. Warum machte der mich denn jetzt so blöd an? Sein Verhalten irritierte mich über die Maßen.
„DU bist mein verdammtes Problem!“ Wie bitte? Ich? Was war denn jetzt kaputt? „Hättest du einfach die Klappe gehalten, wäre das hier …“ Er hielt mir die blutigen Handflächen hin, „überhaupt nicht passiert!“ Der Vorwurf fuhr mir wie eine glühende Klinge ins Herz. Doch anstatt ihn herunterzuschlucken ging ich auf die Barrikaden! Er glaubte ja wohl nicht wirklich, dass ich das auf mir sitzen ließ?
„Ooooh entschuldige, dass du dich genötigt gefühlt hast, mich zu retten! Allerdings habe ich dich überhaupt nicht darum gebeten.“
„Das hätte ich nicht einmal getan, wenn du auf Knien angekrochen kämest!“ Er schnaubte und lachte kopfschüttelnd. „Glaubst du allen Ernstes, ich würde mich vor dich werfen, mich für dich durchlöchern lassen? Erik hat recht! Du bist so naiv!“ Er knurrte eine abfällige Bemerkung und ließ eine zweite fallen, die er laut genug aussprach, damit ich sie bloß nicht überhörte. „Kinder!“, stöhnte er und schmierte das Blut an seinem Hemd ab. Wie vor den Kopf gestoßen hockte ich am Boden und verstand die Welt nicht mehr.
„Ihr solltet zurück gehen!“ Der Wurstkopf räusperte sich und ich gewann den Eindruck, dass ihm die Situation plötzlich unangenehm war. Dabei hatte der Idiot sie doch heraufbeschworen! „In

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