Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
Vom Netzwerk:
ein gutes Ende selbstverständlich.“
„Illusion“, meinte ich nur und richtete mich wieder auf. Es gelang mir nicht Donna zwischen den Bäumen ausfindig zu machen. „Es gibt kein Happy End.“
„Der Satz könnte von Jenks sein“, meinte sie leise.
Ist er auch
, dachte ich.
„Die Zeit öffnet dir schon noch die Augen, Verry. Es kommt der Moment, in dem dir klar wird, was du willst und was du dafür aufzugeben bereit bist.“
„Wovon redest du?“
„Von der Zukunft … von deiner Zukunft … du weißt schon … voller Glück, Liebe … und den ganzen Kram… von …“
Mit jedem ihrer Worte schwand die Kraft in ihrer Stimme und ich hörte sie nur noch leise vor sich hinmurmeln, ohne wirklich etwas zu verstehen. „Du darfst nur nicht aufgeben“, zischte sie plötzlich laut und stöhnte leise. „Das Leben ist so kostbar. Vergeude es nicht!“
Von innerer Unruhe befallen, erhob ich mich ganz und ging langsam über den Rasen auf die kleine Baumgruppe am Ende unseres Gartens zu.
„Donna?“
„Hmm?“
„Warum versteckst du dich?“
„Ich bin doch hier“, nuschelte sie.
„Ich kann dich nicht sehen!“
„Ja … ich weiß …“
„Du klingst komisch“, bemerkte ich vorsichtig und schlich um die ersten Bäume herum, immer ihrer Stimme nach. Eine merkwürdige Kälte ergriff von mir Besitz und je näher ich mich dem Zentrum der Baumgruppe näherte, desto eisiger fühlte sich die Luft an.
„Du solltest dir das wirklich nicht antun“, meinte sie.
Ihre Stimme kam direkt von vorn, keinen Meter entfernt, doch noch immer konnte ich sie nicht sehen. Ich streckte die Arme aus und stieß mit meinen Finger durch eine Wand aus schwarzen, eiskalten Schatten, die sofort auseinanderstoben. Endlich konnte ich etwas erkennen!
Donna saß vor mir auf dem Boden, mit dem Rücken an einen Baum gelehnt. Sie hob den Kopf und lächelte mich an, soweit ich das erkennen konnte. Ihre blassen, langen Beine hatte sie ausgestreckt, die Arme hingen schlaff zu Boden. Donna trug irgendeinen dunklen zerfetzten Fummel. Ganz bestimmt irgendein total hipper Fetzen im Gothicstyle, den man in den Clubs trug, die sie gerne bei Nacht abklapperte. Als ich vor ihr in die Knie ging, strömte mir ein metallischer Gestank entgegen. So wie sie roch, hatte sie nicht von einem Menschen getrunken, sondern in dessen Blut gebadet. Blitzschnell erhob ich mich und wich einen Schritt zur Seite. Fast sofort krochen diese eiskalten Schemen wieder auf sie zu.
„Hast du jemanden umgebracht?“, fragte ich gerade heraus. Donnas Lächeln entblößte ihre schneeweißen Zähne.
„Ja“, hauchte sie zufrieden.
„Wie kannst du nur?“, fuhr ich sie angewidert an und ließ zu, dass die Schatten sie nun doch wieder verschluckten. Ich konnte den Anblick einfach nicht ertragen. Donna erwiderte nichts, ich hörte sie nur seufzen. „Wie konntest du das nur tun?“, rief ich entsetzt. „Und dann auch noch hierher kommen und stolz darauf sein?“
Ich wollte herumwirbeln und diese widerwärtige Vampirin nicht mehr ansehen.
„Lass mich nicht allein“, rief sie verzweifelt. Beim Klang der Angst in ihrer Stimme bekam ich eine heftige Gänsehaut. „Bitte geh jetzt nicht weg!“, flehte sie. „Bitte, Verry!“
„Was du getan hast …“
"BITTE! Lass mich jetzt nicht allein!“ Ich hörte sie trocken schluchzen. „Ich will nicht allein sein … wo ich es doch immer vorzog … aber nicht heute …“
„Donna?“, fragte ich nach einer Weile, doch sie reagierte nicht. „Donna? Bist du noch da?“
„Hier … ich bin noch hier.“ Ihre Stimme klang seltsam tonlos. Irgendetwas geschah hier gerade und ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich dabei sein wollte. Es war gruselig wie sich die Schatten immer weiter auszubreiten schienen und mir kalte Wasserperlen auf die Unterarme trieben. Die Luft wurde spürbar feuchter, versetzt mit einem süßlichen Duft, der so penetrant roch, dass ich mir die Hand vor den Mund hielt.
„Was geschieht hier?“, nuschelte ich.
„Verry.“ Ihre Stimme glitt kaum hörbar an mein Ohr. „Mach nicht denselben Fehler … wie ich ihn einst tat … hör auf dein Herz … versprich es mir … bitte!“
„Okay!“, gab ich nach und rieb mir die fröstelnden Oberarme. „Können wir nicht einfach ins Haus gehen?“
Donna antwortete nicht. „Es ist scheißekalt hier draußen!“, setzte ich nach. Wieder reagierte sie nicht. „Donna?“ Außer dem Rauschen meines Blutes in meinen Ohren hörte ich gar nichts. Kein Seufzen, keine Murmeln, nichts.
„Wenn

Weitere Kostenlose Bücher