In deiner Hand
Schlüssel für die Umkleide bei Rex abholen lassen.
Seine
Präsens kribbelte auf meiner Haut wie eine Armee kleiner, beißender Ameisen. So schnell wie möglich stürmte ich in die Umkleide, verriegelte die Tür. Ich zögerte und war versucht einfach nach Hause zu gehen, doch der rote Sand klebte dank meines Schweißes überall an mir. Ein Kratzer auf meiner Wange hatte wieder angefangen zu bluten. Ich riss mir die Kleider vom Leib, schnappte mir den Waschbeutel und das Badetuch und schlich in die Gemeinschaftsdusche. Eine gefühlte Ewigkeit stand ich einfach nur da und starrte die weißen Fliesen an der Wand gegenüber an, wartete darauf, dass sich ein menschlicher Umriss darauf abzeichnete. Doch da war nichts. Keine weiteren Geräusche, außer dem meines wild schlagenden Herzens und das Rauschen meines Blutes. Ich stellte die Dusche an. Sand und heißes Wasser perlte über die offene Wunde. Ich biss die Zähne zusammen und seifte mich kräftig ein. Dann schloss ich die Augen und genoss das Prasseln auf meinem Körper, entspannte mich ein wenig.
„Du bist wunderschön!“
Ich riss die Augen auf und wich keuchend zurück.
Er
lächelte hungrig.
Dritter Streich
Im Duschkopf über mir knackte es leise. Das Wasser versiegte. Nur einzelne Tropfen perlten noch auf meine Schulter. „Meine Schöne!“, flüsterte er. Damian Malik überbrückte den Abstand zwischen uns mit einem einzigen Schritt. Sein grauer Pullunder rieb rau an meinen nackten Brüsten. Mit gerecktem Kinn stand ich da, hoffte unbeeindruckt auszusehen. Der Versuch misslang kläglich. Er lächelte noch breiter, so als spürte er die Panik, die mir die Kehle zuschnürte. „Du zitterst ja. Ist dir kalt?“ Ein „Nein“ lag mir bereits auf den Lippen, aber da schlang er seine langen Arme schon um meine Taille und presste mich grob an seinen Körper. Seine Nase wühlte er in mein nasses Haar und sog den Duft tief ein. Beiläufig kneteten die aufdringlichen Finger meinen Po. Ich verkrampfte mich, obwohl ich daran gewöhnt sein sollte. „Und du riechst so gut! Was ist das ist für ein Shampoo?“ Die ganze Zeit über schoss mir nur eines durch den Kopf, und das war die Tatsache, dass er die Wunden auf meiner Wange völlig überging. Er müsste ausrasten! Aber er tat das, was er immer machte. Malik schob seine Hände über meinen feuchten Rücken, massierte meinen Nacken, die Schultern und ließ sie ungeduldig zu meinen Brüsten gleiten. Als seine Finger grob an meinen Brustwarzen zupften, musste ich mich zusammenreißen nicht zu kotzen. Zum Glück drückten mir die eiskalten Fliesen in den Rücken, gaben mir den Halt, den ich benötigte. Sonst wäre ich vor ihm zurückgewichen, was keine gute Idee war, denn dafür hätte er Mum irgendetwas angetan. Etwas, das man im Nachhinein noch sehen konnte.
„Gott!“, schnurrte er wie eine Katze, beugte sich vor und strich mit seiner Zunge über meinen Hals. „Du schmeckst so gut wie Keine!“ Es war mir egal, dass dieser Wichser mich anfasste. Ich würde alles erdulden! Aber dass er in meine Schule kam, um mich zu begrabschen, das zehrte mehr als alles andere an meinen Nerven. Er überschritt die Grenzen! Sein mausgrauer Lockenkopf wippte leicht auf und ab, während er an mir herum leckte. Malik ging in die Knie, griff nach meinem rechten Oberschenkel und wollte ihn zur Seite drücken. Ich schluckte und ballte die Hände zu Fäusten. „Entspann dich!“, flüsterte er und streichelte über die Innenseite meines Beines. Die Verzweiflung trieb mir die Tränen in die Augen. „Verry. Süße … denk doch an deine Mutter!“ Einen Zauberspruch den er gerne verwendete, wenn er meinen Widerstand spürte. Und er funktionierte jedes Mal. Ich presste die Lippen zusammen und ließ ihn gewähren.
***
Vor drei Jahren hatte Mum mir diesen Durchschnittstypen vorgestellt. Er sah aus wie ein Bibliothekar mit seiner übergroßen Hornbrille, dem grauen Anzug und dem schüchternen Lächeln. Mum hatte ihn im Urlaub in Europa kennengelernt. Sie waren praktisch schon ein Paar, als sie eine Woche später zurück kam. Ich mochte ihn, Damian Malik. Er war ein äußerst sympathischer, intelligenter Kerl. Hatte Charme und Humor und strahlte etwas aus, das die Frauen verrückt machte. Besonders Mum. Tag und Nacht redete sie nur von Damian. Nach fünf Jahren Enthaltsamkeit der Neue in ihrem Leben. Ein Mann, der für die Ehe wie geschaffen war. Heiraten stand für sie wieder plötzlich ganz hoch im Kurs. Dabei hatte sie sich
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