Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
Vom Netzwerk:
Laut von sich. „Gehen wir zu dir?“, hörte ich ihn raunen.
„Geht nicht. Meine Tochter liegt krank im Bett!“ Mir wurde speiübel. Sie wollte doch nicht ernsthaft mit diesem widerwärtigen Typen in die Kiste steigen?
„Okay. Dann zu mir. Beeil dich!“ Die Vorhänge wurden zur Seite gerissen. Kurz und heftig verschwamm die Umgebung und ich fand mich an den Bartresen gepresst wieder. Die Kante drückte mir hart in den Rücken und Gadgets Brust versperrte mir die Sicht auf meine Mutter. Ich sah gerade noch wie sie ihren Chef auf den Mund küsste und er seine riesige Hand auf ihren schönen Po legte. Dann waren sie nach draußen verschwunden. Dass ich heulte, merkte ich gar nicht.
„Er kann sie nicht beschützen!“, schluchzte ich verzweifelt. „Er ist so fett! Er ist viel zu langsam!“ Schlagartig wurde mir bewusst, was ich gerade gesagt hatte. „Scheiße!“, fluchte ich und schloss die Augen. Das durfte alles nicht wahr sein! „Mrs Jones?“, fragte jemand vorsichtig. „Ist alles in Ordnung?“ Ich schniefte laut und zog die Nase hoch. „Ja. Alles super!“ Ich öffnete die Lider und blinzelte den Kellner an. Erst da registrierte ich, dass Gadget verschwunden war. Irritiert sah ich mich um. „Wo ist er?“
„Gegangen.“ Der Mann verzog entschuldigend das Gesicht. „Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann?“
„Könnten Sie mir vielleicht ein Taxi rufen?“, hauchte ich. „Das … das wäre wirklich aufmerksam!“ Er schlug strahlend die Hacken zusammen und eilte sofort davon. Was war nur mit Mum los? Gestern noch hatte sie kichernd auf dem Küchentisch gesessen und heftig mit Gadget geflirtet und heute warf sie sich ihrem Chef an den Hals? Wieso hatte Gadget nichts unternommen? Bildete ich mir wirklich nur ein, dass ihm die Situation nicht egal gewesen war? Das Taxi setzte mich direkt vor der Haustür ab. Weil ich kein Geld dabei hatte, schenkte ich ihm die goldenen Klunker. Er drückte ein Auge zu und versuchte mir ein Date aufzuschwatzen. Seine Komplimente berührten mich nicht. Mir fehlte der Elan einen blöden Spruch zu machen. Mit hängenden Schultern schlurfte ich hinter das Haus und blickte lange auf den lädierten Baum und die Kerbe, die ich mit meinem alten Skateboard hineingeschlagen hatte. Noch nie war ich so verwirrt wie in diesem Augenblick. Irgendetwas musste zwischen Gadget und Mum vorgefallen sein! Etwas, dass Mum direkt in die Arme ihres Boss` getrieben hatte. Wie lange ich draußen im Garten saß wusste ich nicht. Irgendwann ertönte das laute, aufdringliche Röhren eines Sportwagens vor unserem Haus. Mit steifen Gliedern erhob ich mich und ging nach vorn, um nachzusehen, wer da so vehement nach Aufmerksamkeit schrie. Gadget. Wer sonst? Er hielt den Rucksack und meine Klamotten in den Armen. Irgendetwas an seinem Gesichtsausdruck ließ mich inne halten und sogar einen Schritt zurückweichen. Er ließ die Sachen einfach auf den Boden fallen und hielt nur noch das in Küchentüchern gewickelte Messer in der Hand. Ich schluckte hart.
„Hattest du etwas Bestimmtes damit vor?“ Seine Stimme klang wütend. Mit ausgreifenden Schritten kam er auf mich zu. Unwillkürlich ergriff ich die Flucht und rannte zurück in den Garten. Es mag bekloppt erscheinen, aber ich knallte die Holztür zu und stemmte mich mit aller Kraft dagegen. Gadget schleuderte das Messer über den Zaun. Es blieb mit zitterndem Schaft direkt neben der Kerbe im Baumstamm stecken. Ich schnappte nach Luft. „Glaubst du das ist ein Ausweg? Glaubst du so machst du es dir leichter?“ Ich hatte keine Ahnung wovon er redete. Aber so wie er ausgesehen hatte, war es klüger, einen sicheren Abstand zu wahren. „Ich hätte es wissen müssen!“, knurrte er. „Du hast nur einen Ersatz für dich gesucht, gehofft ich würde deine Mutter trösten, während du dir die Pulsadern aufschlitzt und irgendwo verblutest!“ Das musste ich erst einmal verdauen. Wie kam er denn auf so einen Schwachsinn? „Für so feige hätte ich dich nicht gehalten, Verry! Du enttäuschst mich!“
„Du hast doch keine Ahnung!“, schnaufte ich nur. Etwas krachte mit voller Wucht gegen die Tür. Der gesamte Zaun knarzte so laut, als wollte er bersten.
„Mach die verdammte Tür auf!“, blaffte er.
„So wie du drauf bist? Ich bin doch nicht lebensmüde!“ Ein unbeherrschtes Schnaufen drang von der anderen Seite herüber, dann folgte eine beunruhigende Stille. Plötzlich stand er keine drei Meter vor mir! Eine Windböe zerrte an seinem Jackett und tobte

Weitere Kostenlose Bücher