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In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd Beate Darius
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alle. Die Verletzung war zu gravierend für den relativ kleinen Falkenkörper …«
    »Warte mal kurz.« Tasya half ihm, sich aufzusetzen. »Willst du damit sagen, der Pfeil konnte dich als Falke töten, aber nicht als Mensch?«
    »Nöö, nicht unbedingt.« Er suchte nach den richtigen Worten für eine Erklärung. »Ehrlich gesagt, wusste ich auch nicht wirklich, ob ich als Mensch überleben könnte - als der Pfeil meine Lunge durchbohrte, hätte ich mit meiner menschlichen Gestalt jedoch vermutlich bessere Chancen gehabt. Blöderweise war ich hoch in der Luft, und als Mensch kann ich nicht fliegen. Ich war schwer verletzt, und mit dem Pfeil in meinem Körper hatte ich Probleme, die Balance zu halten, deshalb stürzte ich viel zu schnell zu Boden. Ich hab dich noch kurz gesehen.« Er nahm ihre Hand in seine, küsste ihre Fingerspitzen. »Ich hab noch mitbekommen, wie du herumgeschnellt und weggelaufen bist.«
    »Es ist mir wahnsinnig schwergefallen, dich in dieser Situation im Stich zu lassen. Ich hab mich selbst gehasst.« Sie kuschelte sich an ihn.
    »Meinst du, ich wusste das nicht? Mir war aber genauso
klar, dass du die Einzige warst, die die Ikone hierher bringen konnte.« Er neigte den Kopf über sie und schaute ihr tief in die Augen. »Nur du, Tasya. Du allein konntest es schaffen.«
    »Wegen der Prophezeiung?«
    »Nein. Weil ich genau wusste, dass du die Sache rigoros durchziehst, egal, was passiert. Du hättest nicht aufgegeben.«
    Dass er ihr rückhaltlos vertraute, ging Tasya runter wie Öl. Sie lächelte halb geschmeichelt.
    »Ich wollte, dass du einen zeitlichen Vorsprung für deine Flucht gewinnst. Aber was konnte ich da großartig machen? Entweder an der Verletzung sterben oder bis zur letzten Minute schweben, mich dann in einen Menschen zurückverwandeln und hoffen, dass ich mir bei der Landung nicht sämtliche Knochen breche.« Rurik streichelte über ihr Top. »Also ganz so schlimm war es dann doch nicht.«
    Sie merkte auf. »Aber?«, warf sie ein. »Los, raus mit der Sprache.«
    »Ach, bloß ein paar Rippen und irgendwas am Schlüsselbein.« Rurik zuckte mit den Achseln, als wollte er sein angeknackstes Schlüsselbein testen. »Spielt das jetzt noch eine Rolle?«
    Sie streichelte begütigend seine Hand. Hätte ihn so gern getröstet. Indes begriff sie, dass ihm ihr Mitgefühl in dieser kritischen Situation wenig half. Er und seine Familie waren in einen dramatischen Kampf auf Leben und Tod verwickelt.
    Und diesen Kampf wollte Rurik gewinnen. Er wollte, dass die Gerechtigkeit siegte. Er fuhr fort: »Als Kassian
und Sergei zu mir gelaufen kamen, hab ich mir blitzschnell den Pfeil rausgerissen und damit Sergeis Kehle durchbohrt.«
    »Geschieht ihm recht. Gut gemacht«, meinte Tasya kalt.
    »Blutrünstiges Mädchen.« Rurik drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Blöderweise fand Kassian den Trick mit dem Pfeil weniger gut. Er hob seinen Spazierstock auf - mein Vater behauptet, diese Typen benutzen alles, was sie in die Finger bekommen, als Waffe, und er hat Recht - und rammte mir das spitze Ende durch die Schulter. Er hat mich damit regelrecht auf dem Boden festgenagelt.«
    Tasya wurde übel. Sie presste ihre Fäuste auf die Augen, um die Horrorvision auszublenden.
    »Als ich aufblickte, flog Ilya mit ausgebreiteten Schwingen durch die Luft und dann - peng - explodierte er in einer Wolke von schwarzen und weißen Federn.«
    Tasya ließ langsam die Hände sinken. »Ich hab mit ihrem Gewehr auf ihn geschossen.«
    »Das ist mein Mädchen!« Ein raues sonores Lachen rollte aus Ruriks Kehle. »Ich dachte mir schon so was.«
    »Ich wusste, ich könnte ihn nicht töten, aber es war mir egal. Ich hoffte bloß, ihn mit der Knarre empfindlich zu treffen. Diese miese kleine Ratte.«
    »Adler, Schätzchen.« Seine Finger glitten unter ihr Top, streichelten die weiche Haut über ihrem Taillenbund. »Keine Ratte, ein Adler.«
    »Von wegen edles Wappentier. Für mich ist und bleibt er eine miese kleine Ratte«, gab Tasya patzig zurück.

    »Okay, okay, von mir aus«, lenkte er ein. »Dann eben eine Ratte.«
    »Mach weiter.«
    Seine Hand glitt unter den Taillenbund ihrer Schlafanzughose.
    Sie umklammerte sein Handgelenk. »So war das nicht gemeint. Los, erzähl weiter.«
    Er stöhnte. »Reden können wir später.«
    Ein Blick auf sein bestes Stück, und Tasya schwante, warum er keine Lust mehr hatte, weiterzuerzählen. Seine Lust konzentrierte sich nämlich auf andere Gebiete. Als seine Hand herausfordernd ihren Po

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