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In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd Beate Darius
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Veränderung hassen … sie abgrundtief verwünschen und trotzdem für den Rest ihres Trips damit leben müssen.
     
    Rurik stand vor dem altertümlichen Küchenherd, wärmte seine Kehrseite und sah Mrs. Reddenhurst beim Kochen zu.
    Auf dem Küchentresen stand ein kleiner Fernseher, aus dem das künstliche Gelächter einer BBC-Comedy-Serie plärrte. Ein Topf blubberte deckelklappernd auf dem Herd. Aus dem Backofen, in dem die Teller angewärmt wurden, stiegen kleine Dampfwolken. Währenddessen erzählte Mrs. Reddenhurst begeistert und ohne Luft zu holen von ihrem geliebten lebensuntüchtigen Ehemann. Es war offensichtlich, dass sie ihn vermisste und dass sein Einkommen fehlte; aus ihren Schilderungen schloss Rurik, dass dies der Grund war, dass sie in ihrem kleinen Haus Gästezimmer vermietete.
    Mrs. Reddenhurst erinnerte ihn an seine Mutter - raue Schale, weicher Kern. Obwohl sie beteuerte, dass sie sich für ihre unangemeldeten Gäste nicht aus dem Hemd reißen würde, überließ sie Rurik bereitwillig ihren Computer, damit er sich seine »Urlaubsfotos« anschauen konnte. Sie erbot sich, seine Sachen zu waschen und zu bügeln. Und wollte für ihn und Tasya eine Mitfahrgelegenheit nach Edinburgh organisieren, mit einem der anderen Paare, die in ihrer Pension logierten. Überdies hatte sie ihm die übriggebliebenen Frühstückscroissants aufgebacken, als kleiner Snack für zwischendurch, während er auf Tasya wartete.
    Was ein verdammt netter Zug war, denn er hatte Magenknurren,
und Tasya verschanzte sich seit über einer Stunde im Bad.
    »Junge Damen nehmen sich gern etwas Zeit für ihre Toilette, vor allem, wenn sie einen jungen Mann beeindrucken möchten.« Mrs. Reddenhurst schob ihn beiseite und nahm den Lammbraten aus der Röhre. »Sie werden Augen machen, wenn Ihre Frau wieder aufkreuzt.«
    »Das befürchte ich auch«, brummelte er.
    War es möglich, dass Tasya in Mrs. Reddenhursts Badezimmer irgendwelchen Blödsinn anstellte? Nein, das glaubte er nicht wirklich.
    Die Pensionswirtin blickte von den Servierplatten auf und rief: »Schau einer an, da ist sie ja endlich, die junge Dame!«
    Rurik spähte ebenfalls zur Tür - und verdrehte die Augen. Es war die Katastrophe schlechthin.
    Irgendwie hatte Tasya Wasserstoffperoxid in die Finger bekommen und damit ihre Haarspitzen weiß gebleicht. Irgendwo musste sie Haargel aufgetrieben und sich damit die schönen Locken geglättet haben. Jetzt standen ihre Haare wie borstige Stacheln vom Kopf ab. Sie sah aus wie eine verkappte Punkerin.
    Rurik hätte sie umbringen mögen.
    Er trat automatisch einen Schritt vor - und wäre fast mit Mrs. Reddenhurst zusammengestoßen, die um den Küchentisch herumwuselte.
    »Ist die Kleine nicht ein bisschen jung für Sie?« Mrs. Reddenhurst sah ihn vernichtend an. »Und das soll Ihre Frau sein? Also, mir war wirklich nicht klar, dass Sie mir eine Minderjährige anschleppen würden, Mr. Telford.«

    O Gott. Mit dieser Frisur sah Tasya piepjung aus. Er hätte es Mrs. Reddenhurst wahrhaftig nicht verdenken können, wenn sie ihm Verführung Minderjähriger unterstellte.
    Was willst du damit bezwecken?, hätte er seiner Begleiterin am liebsten an den Kopf geschleudert. Warum machst du so etwas?
    Er kannte die Antwort bereits. Immerhin hatte er sie darauf gebracht, ihr Aussehen zu verändern. Und da hatte sie dieses Bleichmittel entdeckt und sich vorgenommen, ihm einen kleinen Denkzettel zu verpassen.
    Das war ihr verdammt geglückt.
    »Ihre Sachen sind ideal für einen gemütlichen Abend.« Mrs. Reddenhurst inspizierte Tasyas bequeme Khakihose, das lässige schwarze T-Shirt und das kurze khakifarbene Jackett und nickte zustimmend. »Kommen Sie, setzen Sie sich. Bloß nicht so schüchtern.«
    »Ich freue mich so, Sie kennen zu lernen, Mrs. Reddenhurst.« Tasya glitt in die Küche und streckte lächelnd eine Hand aus. »Danke, dass Sie uns dieses Zimmer gegeben haben. Hoffentlich machen wir Ihnen nicht zu viele Umstände.«
    Rurik war nicht der Einzige, der hier seinen Charme versprühte. Er sah, dass Mrs. Reddenhurst sich geschmeichelt fühlte und strahlte. »I wo, das macht mir überhaupt keine Mühe!«
    »Sie haben uns vermutlich das Leben gerettet, nachdem sich mein Mann total verlaufen hatte.« Tasya schlang einen Arm um Ruriks Taille und umarmte ihn mit gespielter Zuneigung.
    Rurik erwiderte ihre Umarmung ein bisschen zu
fest und schmiegte sie an sich, woraufhin sie wütend die Zähne zusammenbiss. »Schätzchen, wenn du Mrs. Reddenhurst

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