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In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd Beate Darius
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ausmachen, wenn sie Sie später begrüßt? Dann kann sie sich nämlich erst mal auf den Speicher zurückziehen, um sich frischzumachen.«
    »Kein Problem, ich muss mich ohnehin um das Abendessen kümmern. Bringen Sie sie hoch, und zeigen Sie ihr das Bad.« Zweifellos kam es der gutgläubigen Mrs. Reddenhurst gar nicht in den Sinn, dass er schwindeln könnte.
    »Sind die anderen Gäste nicht im Haus?« Er spähte in den langen Gang, der sich hinter ihr erstreckte. Rechts und links standen Türen offen - vermutlich zu den Aufenthaltsräumen, tippte er.
    »Ein Paar ist in seinem Zimmer und zieht sich zum Abendessen um. Die anderen sind zum Loch Mac-Ilvernock gefahren. Ihr Amerikaner habt immer so viel Energie!« Sie schüttelte verständnislos den Kopf.
    Rurik und Tasya waren genau im richtigen Moment eingetroffen.
    Als er ins Freie schoss, rief sie ihm nach: »Sie müssen in der Küche essen.«
    Er winkte ihr, wartete, bis sie die Haustür geschlossen hatte, bevor er zu dem Schuppen im Hof lief, wo Tasya sich untergestellt hatte. Ihre Lippen waren blau angelaufen vor Kälte, und sie rieb sich bibbernd die Arme.
    Angesichts der hohen Luftfeuchtigkeit waren ihre Sachen schon während des Fluges klamm geworden, und als sie gelandet waren, hatte Tasya unbehaglich gefröstelt. Sie waren über Wanderwege zu der Pension gelaufen, unterwegs hatte es zu regnen angefangen. Daraufhin hatten sie ihre Regencapes übergestreift, aber während
Rurik von der Wanderung warm wurde, hatte Tasya gefroren wie ein Schneider.
    Typisch Tasya, hatte sie ihrem Herzen Luft gemacht und sich lautstark beschwert. »Wir hätten die Stadt und das Mietwagenunternehmen locker innerhalb einer Stunde erreichen können und säßen jetzt warm und trocken in einem netten kleinen Auto. Aber nein, stattdessen laufen wir hier durch dieses Mistwetter! Das kommt davon, wenn man sich auf Typen wie dich einlässt!«, hatte sie gefaucht.
    »Los, komm, wir können direkt auf unser Zimmer«, rief er leise. »Beeil dich, damit uns keiner sieht.« Als er ihre Hand fasste, wehrte Tasya sich nicht. Dafür war sie viel zu geschafft und durchgefroren.
    Sie liefen zum Haus und die Stufen in den zweiten Stock hinauf. Er entdeckte die Tür zum Speicher, und als er öffnete, pfiff ein kalter Windzug die schmale Treppe herunter. »Die Schotten und ihr zwanghafter Lüftungswahn können einen glatt umbringen«, wetterte er zähneknirschend.
    Tasya schauderte. »Ich geh ins Bad, dusche und zieh mich um. Mal sehen, wie ich mein Aussehen verändern kann.« Sie schnappte sich ihren Rucksack und lächelte maliziös. »Wahrscheinlich fällt mir nichts Besseres ein, als mir ebenfalls eine Glatze zu rasieren.«
    Es lag ihm auf der Zunge, ihr das vehement zu verbieten. Gleichwohl gewahrte er in ihrem Blick ein spöttisches Funkeln, eine Mischung aus Protest und Provokation, und das belehrte ihn eines Besseren. Folglich erwiderte er milde wie ein unter dem Pantoffel stehender Ehemann: »Wär sicher von Vorteil, wenn du dein Aussehen
verändern könntest, aber übertreib nicht, sonst siehst du nachher noch wie eine weltweit gesuchte Terroristin aus.«
    Tasya schien geknickt, dass er nicht auf ihre Provokation einging. »Ich hoffe, die Pensionswirtin hat in ihrem Bad Make-up oder irgendwelche Haarpflegeprodukte herumstehen, von denen ich mir heimlich etwas organisieren kann.« Sie ging ins Bad.
    »Mmh, das hoff ich auch«, murmelte er. In Anbetracht von Mrs. Reddenhursts zinngrauen Haaren und ihrem dünnlippigen Mund tippte er jedoch eher auf Fehlanzeige.
    Tasya hatte mit ihrer hellen, makellosen Haut, den elektrisierend blauen Augen und den tintenschwarzen Haaren einen hohen Wiedererkennungseffekt - und einen hohen Reizfaktor für ihn.
    Er lief die Stufen hinauf und schaute sich in dem verwinkelten Dachzimmer um - hätte Tasya in diesem Moment sein versonnenes Grinsen sehen können, wäre sie bestimmt geflohen. Sie hätte nicht eher haltgemacht, bis sie sich vor seinen sexuellen Avancen in Sicherheit wähnte.
    Wie lange lag ihre gemeinsame Liebesnacht inzwischen zurück? Seit wie vielen Wochen wurde er jede Nacht wach? Rasend vor Wut, weil sie ihn verlassen hatte, und rasend vor Lust auf sie.
    Die heutige Nacht würde er mit ihr in einem B&B verbringen, irgendwo in der Pampa, auf einem zugigen kleinen Speicher, aneinandergekuschelt in einem Doppelbett, auf dem sich dicke Daunendecken plusterten, und mit einer Matratze, die in der Mitte durchhing.

    Tasya Hunnicutt steckte ganz schön in der

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