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In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd Beate Darius
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der Magen um.
    Varinskis.
    Zwei hatten schwarze Haare. Einer von ihnen war
korpulent. Beide waren noch ziemlich jung, mit brutal abstoßenden Mienen.
    Der mit den Schlüsseln war blond, älter, um die vierzig oder fünfzig, und bestimmt der Boss der Truppe.
    Alle drei waren groß, muskelbepackt, mit großflächigen Gesichtern, hohen Wangenknochen und kantigem Kinn.
    Ihre Ähnlichkeit mit Rurik war verblüffend.
    Tasya stockte der Atem. Sie blickte von den drei Schlägertypen zu dem Mann, der ihren Arm umklammert hielt. Der Mann, der ihr himmlische Wonnen beschert hatte. Der Mann, dem sie vertraute.
    Rurik … Rurik war einer von ihnen .
    Rurik war ein Varinski.

25
    R urik zögerte keine Sekunde lang.
    Er riss Tasya am Arm und schleuderte sie nach vorn, in Richtung seiner Verwandten.
    Zu den Varinskis.
    Völlig verblüfft über seine unerwartete Reaktion stolperte sie und fiel bäuchlings in den Schmutz. Halb betäubt vor Schmerz und Entsetzen hörte sie, wie Rurik sagte: »Da ist sie. Das ist die, die euch damals durch die Lappen gegangen ist.«
    Sie atmete tief durch und blinzelte zu den drei Gangstern hoch.

    Der mit den Schlüsseln hörte auf, damit herumzuspielen. Er straffte sich. »Was redest du da für einen Scheiß?«
    »Sagt euch Intelligenzbestien der Name Dimitru etwas?«, versetzte Rurik.
    Tasya schloss die Augen und ließ den Kopf sinken. Versuchte, die schmerzliche Enttäuschung auszublenden, konnte die Wahrheit jedoch nicht verleugnen.
    Rurik hatte ihr Vertrauen missbraucht. Und nicht nur ihr Vertrauen - nein, ihr Herz.
    »Ich war mit dem Dimitru-Fall befasst«, räumte der Typ mit den Schlüsseln ein, den sie heimlich Key-Guy taufte.
    Rurik hatte sie eingewickelt. Er hatte sie mit süßen Worten und sinnlichen Zärtlichkeiten überschüttet. Und sich mächtig ins Zeug gelegt, weil er ihr weismachen wollte, dass er der Mann war, auf den sie sich hundertprozentig verlassen konnte. Sie hatte es fast nicht mehr geglaubt.
    Und er hatte Erfolg gehabt.
    »Das Flittchen da auf der Erde …« Rurik klang eiskalt und berechnend. »Das ist das Dimitru-Kind.«
    Sie hatte ihm ihr größtes Geheimnis anvertraut. Ihr ganzes Leben lang hatte sie noch nie jemandem von ihrer Familie erzählt.
    Weil sie Rurik vertraut hatte. Grundgütiger, sie hatte ihm ihr Herz geschenkt.
    Und jetzt das. Er lieferte sie an seine Verwandten aus! Und wozu? Wozu?
    »Unmöglich«, meinte Key-Guy. »Wir haben alle Kinder getötet. Das Haus brannte wie Zunder.«

    »Irrtum. Das Kindermädchen konnte mit ihr fliehen«, informierte Rurik sie.
    »Er lügt«, warf einer von den beiden Jüngeren ein. Während Key-Guy nahezu akzentfrei sprach, hatte der Junge einen starken russischen Akzent.
    »Eine Frau und ein vierjähriges Mädchen konnten sich vor den großen Varinskis in Sicherheit bringen. Das ist ja zum Piepen!«
    Rurik bedachte sein Gegenüber mit einem mordlustigen Blick. Key-Guy tat Tasya fast leid.
    Bis Key-Guy zu ihr kam und ihr Kinn anhob.
    Sie riss sich los.
    Er packte ihren Haarschopf und hielt sie gnadenlos fest. Er inspizierte ihr Gesicht - und sie seins.
    Er musste um die fünfzig sein, wenn er bei dem Mord an ihrer Familie beteiligt gewesen war, dennoch war er vital und fit, sein volles Haar silberblond, seine Augen giftig erbsengrün.
    Eine Hand in ihr Haar gekrallt, riss er ihren Kopf brutal in den Nacken. Er sah ihr intensiv in die Augen. Dann bog er ihr den Kopf in einem schmerzhaft scharfen Winkel zur Seite und neigte sich über ihre Kehle. Er schnupperte an ihrer Haut, ehe er mit langsam laszivem Zungenschlag von ihrer Luftröhre bis zu ihrer Ohrmuschel leckte.
    Er stand auf und trat einen Schritt zurück. »Er hat Recht«, räumte er tonlos ein. »Sie ist eine Dimitru.«
    Mit einer angeekelten Geste wischte sie sich den Speichel vom Hals.
    Er grölte und hechelte pervers mit der Zunge wie ein tollwütiger Hund.

    Was kümmerte sie das? Sie würde ohnehin sterben. Tasya schlug die Augen nieder.
    »Du wirst mich schon noch früh genug mögen«, versprach er und wandte sich wieder an Rurik. »Was willst du dafür haben, dass du uns die Kleine hergebracht hast? Geld? Juwelen?« Er ließ die Schlüssel vor Ruriks Nase baumeln. »Vielleicht lassen wir dich auch einfach bloß am Leben.«
    Sie rappelte sich auf. Halt deine fünf Sinne beisammen, beschwor sie sich insgeheim. Spitz die Ohren und konzentrier dich darauf, was sie mit dir vorhaben. Lass dir was einfallen, wie du ihnen entwischen kannst.
    »Ihr bringt mich schon nicht

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