In den Armen der Nacht
hingehalten. Tu es jetzt.«
Sie schob ihn an ihre Vulva, stemmte ihn in ihre Vagina. Sie war feucht vor Lust, ihre Schamlippen umschlossen ihn wollüstig, verheißungsvoll, und er stöhnte, aufgepeitscht von einem süßen Schmerz.
O ja, es war ein zweischneidiges Schwert. Andererseits hatte sie nicht den Hauch eines schlechten Gewissens, weil dieser Sex, dieses Dilemma, dieses himmlische Vergnügen, ihre Lust befeuerte und ihr den Atem raubte.
In jener Nacht im Zug hatte er sie nach allen Regeln der Kunst verführt, sie auf jede noch so schamlose Weise genommen. Sie hatten sich sinnlich geliebt, ihre Obsessionen, ihre Sehnsüchte ausgelebt.
Dieses Mal war es anders, eine ganz neue Erfahrung. Sie war oben und genoss ihre Dominanz. Sie bestimmte das Tempo, den Rhythmus ihrer Leidenschaft. Während sich ihr Schoß über ihm hob und senkte, schrammte der harte Stein an ihren Knien. Das Sonnenlicht spielte in Tasyas Haaren, wärmte ihre Schultern. Der Duft von Kiefernnadeln, würzig frischer Luft und Rurik erfüllte ihre Lungen. Sie sah Rurik - umwerfend attraktiv, muskulös, feucht vom Schweiß, lag er unter ihr.
Er drang in sie ein, sein kantiges Gesicht verzerrt ob seiner dunklen Obsessionen. Wilde Leidenschaft blitzte in seinen Augen. Er umschloss ihren Steiß, seine Finger waren überall, hoben sie hoch, streichelten sie, als könnte er nicht genug von ihr bekommen. O ja, er
musste sich schwer beherrschen - der Augenblick eines Herzschlags, eine Bewegung, ein Atemzug hätten genügt, und er hätte die Kontrolle über dieses Spiel in der Hand.
Er war stark, stürmisch und testosterongesteuert, und je mehr er sich beherrschte, desto potenter schien er ihr.
Sie spürte ihn groß, hart und heiß in ihrer Mitte. Seine Hüften rieben sich an ihren; sie ergab sich dem feurigen Rhythmus seiner Stöße. Gemeinsam erlagen sie jenem lustvollen Ritual, das so alt war wie der Altarstein unter ihnen und so neu wie ein morgendlicher Sonnenaufgang.
Ein gepresstes Stöhnen entwich ihrer Kehle.
Tasya spürte, wie ihre Erregung sich steigerte, spürte die glutheiß prickelnde Woge, die sie an die Gestade der Seligkeit spülen würde. Sie verlor jedes Gefühl für Zeit und Raum. Es gab nur noch ihn und sie, sie waren eins, verstrickt in ihre Ekstase.
Plötzlich erschauerte Tasya - ihr Körper wand sich unter lustvollen Zuckungen. Während die älteste Melodie der Welt in ihren Ohren sang, grub sie ihre Fingernägel in Ruriks Schultern. Sie war besessen von ihm, nahm ihn tief in sich auf, erwiderte seine drängenden Stöße. Sie erlebte diesen Moment wie noch keinen zuvor - und wie sie ihn nie wieder erleben würde.
Der Orgasmus überwältigte sie beide mit Macht.
Sie schrie ihre Lust laut heraus, bis in die Weiten des Himmels.
Er stöhnte, keuchte, zerrissen von seinem Hunger.
Ein Blitzstrahl zuckte vom Erdboden auf, durch den
Altarstein, durch Rurik und in sie. Es war wie ein Feuer und ein entsetzlicher Schock für Tasya. Sie schrie vor Schmerz und Leidenschaft. Der gemeinsame Höhepunkt katapultierte sie über den Rand des Universums hinaus, schmiedete sie zusammen und schenkte ihnen endlich den süßen Schmerz der Erlösung.
»Was …?« Sie stützte sich mit den Händen auf seiner Brust ab und schaute zu ihm hinunter: Er sah erschöpft aus, befriedigt und zum Anbeißen schnuckelig, dass sie hätte heulen mögen. »Was war das?«
Er grinste sein jungenhaft umwerfendes Lächeln. »Geiler, glutheißer Sex.«
Nach einer Weile zogen sie sich schweigend an. Tasya bemerkte aus dem Augenwinkel heraus, dass Rurik sie beobachtete.
Sie tat so, als sähe sie es nicht. Und versuchte auszublenden, was auf dem steinernen Altar in ihrer Heimat passiert war, während die Sonne sie in ihr strahlendes Licht gehüllt hatte.
Sie zog gerade ihre Schuhe an, als Rurik ihr etwas unter die Nase hielt.
Die Halbautomatik.
Sie betrachtete die Pistole einen Augenblick lang.
»Nimm sie. Die brauchst du auf deiner Flucht.« Mit kurzen, prägnanten Worten erklärte er ihr, wo seine Eltern lebten.
Sie umklammerte die Waffe. »Ich möchte aber nicht …«
»Was du möchtest oder was ich möchte, spielt hier keine Rolle. Einer von uns beiden muss das Böse besiegen.
Immerhin haben wir lange und ausgiebig Abschied gefeiert, Schätzchen.«
Sie blickte zu ihm hoch.
Er bedachte sie mit jenem bestrickenden Grinsen, das ihr gleich am Anfang aufgefallen war, und sie begriff, dass sie ihm vertrauen konnte. »Glaub mir, Tasya, jeder Mann wünscht
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