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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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lebt hier aber nicht.« Lus Stimme blieb vollkommen ruhig. »Hier gibt es keinen Wohnraum. Ich fürchte, das muss ein Irrtum sein.«
    »Wann haben Sie zum letzten Mal mit ihm gesprochen? «
    »Vor sechs Jahren.«
    »Vor sechs Jahren? Sie haben seit sechs Jahren nicht mehr mit ihm gesprochen, obwohl er Ihr Partner ist?«
    »Das ist korrekt. Mr Kirkendall hat mir damals einen Geschäftsvorschlag unterbreitet, der mir durchaus interessant erschien. Damals hatte ich noch eine kleine Kampfsportschule in Okinawa. Das Geld dafür hatte ich mir durch einige Erfolge bei Turnieren und mit dem Verkauf von Lehrdisketten verdient.«
    »Lu, der Drache. Ich habe Sie sofort erkannt.«
    Jetzt lag der Hauch von einem Lächeln auf seinem Gesicht und mit einer leichten Verbeugung meinte er: »Ich fühle mich geehrt.«
    »Sie haben Ihren Gegnern ganz schön eingeheizt. Drei Mal olympisches Gold und dann auch noch ein Weltrekord. Sie verwenden ein paar von Ihren Disketten an der Polizeiakademie.«
    »Sie interessieren sich für Kampfsport?«

    »Ja, vor allem, wenn jemand ihn perfekt beherrscht. Sie sind bisher ungeschlagen, Meister Lu.«
    »Die Götter waren mir gewogen.«
    »Ihr typischer Flying Kick hat dabei sicher nicht geschadet. «
    Jetzt blitzten seine Augen auf. »Meinen Gegnern hin und wieder schon.«
    »Da gehe ich jede Wette ein. Was für einen Geschäftsvorschlag hat Kirkendall Ihnen unterbreitet?«
    »Eine Partnerschaft mit beachtlicher finanzieller Unterstützung seinerseits, die Räumlichkeiten hier und die Freiheit, diese Schule persönlich nach meinem Gutdünken zu leiten. Sein Geld für meine Erfahrung und meinen guten Ruf. Ich habe angenommen.«
    »Finden Sie es nicht seltsam, dass er in den sechs Jahren nicht einmal hier vorbeigekommen ist, um nach dem Rechten zu sehen?«
    »Er wollte reisen und sich nicht mit geschäftlichen Überlegungen belasten. Er scheint ein ziemlicher Exzentriker zu sein.«
    »Wie kommt er an seinen Anteil vom Gewinn?«
    »Ich schicke ihn ihm zusammen mit den Geschäftsberichten zu. Und zwar an eine Bank in Zürich. Dafür bekomme ich eine Empfangsbestätigung zurückgeschickt. Gab es irgendwelche Schwierigkeiten beim Transfer?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Und das ist alles?«, fragte Eve. »Sie sprechen nie mit ihm, haben auch nicht über irgendeinen Mittelsmann mit ihm zu tun?«
    »Er hat es ausdrücklich so gewünscht. Da weder ich noch irgendjemand anderes einen Nachteil davon hat, habe ich akzeptiert.«
    »Ich brauche sämtliche Informationen über die Gelder und die Unterlagen, die ihm in den vergangenen sechs Jahren von hier aus zugegangen sind.«

    »Ich muss Sie bitten, mir den Grund dafür zu nennen, bevor ich darüber entscheiden kann.«
    »Sein Name ist im Zusammenhang mit mehreren Mordfällen aufgetaucht.«
    »Aber er ist verreist.«
    »Vielleicht, aber vielleicht ist er auch viel näher, als Sie denken. Peabody, zeigen Sie Lu die Bilder.«
    Peabody zog die Phantombilder der beiden Täter aus der Tasche und hielt sie ihrem Gegenüber hin. »Mr Lu, erkennen Sie einen dieser Männer?«
    »Sie scheinen Zwillinge zu sein. Und, nein, sie sind mir nicht bekannt.« Zum ersten Mal zeichnete sich leichte Besorgnis auf seiner bisher so ruhigen Miene ab. »Wer sind sie? Was haben sie getan?«
    »Sie werden im Zusammenhang mit sieben Morden, darunter den Morden an zwei Kindern, gesucht.«
    Lu atmete hörbar ein. »Die Tragödie, der Mord an der Familie vor ein paar Tagen. Ich habe davon gehört. Kinder. Ich habe selbst ein Kind, Lieutenant. Meine Frau, die Sie in Empfang genommen hat, und ich haben ein vierjähriges Kind.« Jetzt drückten seine Augen weder Ruhe noch Besorgnis, sondern schlicht Kälte aus. »Im Fernsehen haben sie gesagt, dass diese armen Menschen zu Hause in ihren eigenen Betten im Schlaf ermordet worden sind. Dass sie unbewaffnet und völlig wehrlos waren, als man ihnen die Kehlen durchgeschnitten hat. Stimmt das?«
    »Ja, es stimmt.«
    »Es gibt keine Strafe, durch die ein derartiges Unrecht wiedergutzumachen wäre. Nicht einmal den Tod.«
    »Das Recht bringt die Waagschale nicht immer ins Gleichgewicht, aber etwas Besseres gibt es leider nicht.«
    »Ja.« Er stand völlig reglos da. »Ihrer Meinung nach
ist der Mann, den ich meinen Partner nenne, auf irgendeine Art in diese Morde involviert?«
    »Es ist nicht ausgeschlossen.«
    »Ich werde Ihnen alles geben, was Sie brauchen. Werde alles tun, um Ihnen zu helfen. Einen Augenblick.« Er trat hinter seinen Schreibtisch und

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