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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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dienen?«
    Sie trug einen roten Kimono, über dessen Rücken ein schwarzer Drache flog, und sah mit ihrem kahl rasierten Schädel ebenso bescheiden und gleichermaßen elegant wie die Umgebung aus.
    »Roger Kirkendall.« Eve zückte ihre Dienstmarke und hielt sie ihrem Gegenüber hin.
    Die Frau verzog den Mund zu einem breiten Lächeln, das zwei Reihen strahlend weißer, gleichmäßiger Zähne aufblitzen ließ. »Tut mir leid, Mr Kirkendall ist nicht im Haus. Dürfte ich Sie fragen, was Sie von ihm wollen?«
    »Nein. Wo ist er?«
    »Ich glaube, er ist verreist.« Trotz der knappen Antwort fuhr sie mit ruhiger Stimme fort. »Viellelicht würden Sie ja gern mit seinem Partner sprechen, Mr Lu. Soll ich Mr Lu darüber informieren, dass Sie gerne mit ihm sprechen würden?«
    »Tun Sie das.« Eve sah sich erneut in dem Empfangsraum um. »Ziemlich schick für eine Kampfsportschule. Die Geschäfte scheinen wirklich gut zu laufen. Nicht schlecht für einen ehemaligen Militär.«

    »Mr Lu lässt Ihnen ausrichten, dass er gleich kommt. Darf ich Ihnen vielleicht eine Erfrischung anbieten? Quellwasser oder grünen Tee?«
    »Nein, nicht nötig. Wie lange arbeiten Sie schon hier?«
    »Ich habe diesen Posten seit drei Jahren.«
    »Dann kennen Sie Mr Kirkendall also.«
    »Ich hatte bisher noch nicht das Vergnügen, seine Bekanntschaft zu machen.«
    Eine der Papierwände glitt lautlos zur Seite und Eve erblickte einen Mann in einem schwarzen Kampfanzug mit einem schwarzen Gürtel, der verriet, dass er ein Meister seines Faches war.
    Barfuß war er höchstens einen Meter siebzig groß, hatte wie die Frau einen kahl rasierten Schädel, legte wie sie zur Begrüßung die Hände zusammen und verbeugte sich. »Willkommen. Sie haben sich nach Mr Kirkendall erkundigt. Wären Sie während unserer Unterhaltung vielleicht lieber ungestört?«
    »Kann bestimmt nicht schaden.«
    »Dann bitte.« Er winkte in Richtung der Öffnung. »Gehen wir doch in mein Büro. Ich bin Lu«, erklärte er, während er vor ihnen einen schmalen weißen Korridor hinunterging.
    »Lieutenant Dallas und Detective Peabody von der New Yorker Polizei. Was sind das für Räume?«
    »Wir bieten unseren Mitgliedern private Räume zur Meditation.« Er verbeugte sich vor einem Mann in einem weißen Kimono, der ihm mit einem Tablett mit einer weißen Teekanne und zwei henkellosen Tassen entgegenkam.
    Eve sah, wie der Mann eine der Papierwände zur Seite schob, in das dahinter liegende Zimmer glitt und sie wieder hinter sich schloss.

    Vor sich hörte sie die Geräusche eines Zweikampfs. Das Klatschen von Fleisch, das Aufprallen von Körpern auf der harten Matte, Zischen, als einem der Kämpfer die Luft aus den Lungen wich. Wortlos ging sie an Lu vorbei zu einer anderen Tür, durch die man in das in verschiedene Bereiche unterteilte Studio kam. In einer Ecke führte eine sechsköpfige Klasse die pointierten, lautlosen Bewegungen einer komplizierten Kata aus, während in einer anderen mehrere Studenten unterschiedlicher Ränge unter der Leitung eines anderen schwarzen Gürtels miteinander kämpften.
    »Wir unterrichten Tai-Chi, Karate, Taekwondo, Aikido sowie diverse andere Formen und Methoden«, begann Lu. »Wir bieten Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene an.«
    »Gibt es in den Privaträumen noch etwas anderes als grünen Tee und Meditation?«
    »Ja. Quellwasser.« Weder verzog er den Mund zu einem Lächeln noch schien er wegen der Frage beleidigt oder empört zu sein. »Falls Sie sich einen dieser Räume ansehen wollen, würde ich Sie nur bitten, vor Betreten die Stiefel auszuziehen.«
    »Vielleicht später.«
    Er führte sie durch eine andere Tür in ein kleines, effizientes, hübsch eingerichtetes Büro. Wieder gab es niedrige Tische mit Sitzkissen davor, an den Wänden hingen handbemalte Schirme und eine einzelne, weiße Orchidee neigte ihren Kopf über den Rand eines leuchtend roten Topfs.
    Selbst auf dem Schreibtisch herrschte tadellose Ordnung. Außer einem Minilink und einem kompakten Daten- und Kommunikationszentrum war dort nichts zu sehen.
    »Möchten Sie sich vielleicht setzen?«

    »Ich bleibe lieber stehen. Ich muss mit Kirkendall sprechen. «
    »Er ist verreist.«
    »Wohin?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Meines Wissens ist er fast ständig unterwegs.«
    »Sie wissen nicht, wie Sie Ihren Partner erreichen können? «
    »Ich fürchte, nein. Gibt es ein Problem in Zusammenhang mit meinem Unternehmen?«
    »Er hat diese Adresse als Wohnsitz angegeben.«
    »Er

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