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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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soll.«
    »Ich will wissen, wenn Sie dort ankommen, wenn Sie dort wieder abfahren und wenn Sie wieder hier sind«, sagte Eve.
    »Sehr wohl, Madam.«
    »Gute Reise«, wünschte Roarke und wandte sich, als Peabody den Raum verließ, an Eve. »Ich habe ein paar Sachen rausgefunden, aber um ein Gesamtbild zu bekommen, brauche ich das nicht registrierte Gerät.«
    »Zeig mir, was du gefunden hast.«
    »Komm mit in mein zweites Büro.« Während sie sich in Bewegung setzten, strich er mit einer Hand über ihren Arm. »Du bist müde, Lieutenant.«
    »Ein bisschen.«
    »Es war ein stressiger, emotionsgeladener Tag.«
    Sie zuckte mit den Achseln, als er vor ihr sein geheimes Arbeitszimmer betrat.
    »Wie geht es Nixie?«
    »Mira ist noch kurz bei mir vorbeigekommen, bevor sie gegangen ist. Sie meinte, dass es der Kleinen etwas besser geht. Dass der Besuch im Leichenschauhaus … Himmel.« Sie bedeckte ihr Gesicht mit beiden Händen. »Gott, ich hätte es da drin beinahe nicht ausgehalten.«
    »Ich weiß.«
    Sie schüttelte den Kopf, da sie immer noch um Fassung rang. »Wie sie ihren Vater angesehen, wie sie ihn berührt hat. Der Blick, mit dem sie Abschied von ihm genommen hat. Er wirkte nicht nur traurig, sondern hat deutlich gezeigt, was sie für ihn empfunden hat. Dass sie
ihn geliebt und sich nie vor ihm gefürchtet hat, dass sie sich nie Gedanken machen musste, ob er ihr vielleicht was tut. Wir haben keine Ahnung, wie das ist. Wir können unmöglich nachempfinden, was sie fühlt. Ich kann den Mann finden, der ihren Vater ermordet hat, aber ich kann ihre Gefühle nicht verstehen. Wie soll ich ihr helfen, wenn ich sie nicht verstehen kann?«
    »Es ist nicht wahr, dass du sie nicht verstehst.« Er wischte sanft die Tränen aus ihrem Gesicht. »Um wen weinst du, wenn nicht um sie?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß es einfach nicht. Die Dinge, die ich erleben musste, sind ihr völlig fremd, und ich habe keine Ahnung, wie schmerzlich der Verlust der Eltern für sie ist. Die Bindung zwischen einem Kind und seinen Eltern ist etwas völlig anderes als das, was wir beide miteinander haben. Sie muss etwas anderes sein. Trotzdem ist es sicher etwas ganz Besonderes, was ihr da genommen worden ist.«
    Jetzt wischte sie selbst die letzten Tränen fort. »Als ich meinen Vater zum letzten Mal gesehen habe, hat sein Blut an mir geklebt. Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, was ich damals empfunden habe. Erleichterung, Freude, Entsetzen – vielleicht all das, vielleicht aber auch nichts davon. Jetzt kommt er nachts immer noch zu mir zurück und erklärt mir in meinen Träumen, dass es noch lange nicht vorüber ist. Und damit hat er Recht. Es ist noch nicht vorüber und es wird auch nie vorübergehen. Das hat Nixie mir gezeigt.«
    »Ich weiß.« Er trocknete die letzte ihrer Tränen mit seinem Daumen ab. »Ja, ich weiß. Und ich weiß auch, wie fertig dich das macht. Aber wir können nichts dagegen tun. Du bist nicht bereit, den Fall an jemand anderen abzugeben.« Ehe sie etwas erwidern konnte, legte er die Hand unter ihr Kinn und zwang sie sanft, ihm ins
Gesicht zu sehen. »Du bist nicht bereit ihn abzugeben, und ich will auch nicht, dass du das tust. Weil du dir nie verzeihen könntest, wenn du aufgeben würdest, weil du private Probleme hast. Und weil du nie wieder so umfassend auf deinen Instinkt und deine Fähigkeiten vertrauen würdest, wie du es für deine Arbeit brauchst.«
    »Als ich sie gefunden habe, habe ich mich selbst gesehen. Ich habe nicht sie, sondern mich selbst blutbespritzt und zusammengekauert in einer Ecke sitzen sehen. Habe mich nicht nur daran erinnern, sondern es während eines kurzen Augenblicks wirklich gesehen.«
    »Trotzdem hast du sie hierher gebracht. Hast dich deinem Problem gestellt. Meine liebste Eve.« Seine Stimme war wie Balsam für ihre gequälte Seele. »Nixie ist nicht die Einzige, bei der jede Geste voller Würd’ und Liebe ist.«
    »Es geht hier nicht um irgendwelche Gesten. Roarke.« Ihm konnte sie es sagen, denn ihm gegenüber konnte sie vollkommen offen sein. »An Tagen wie diesem würde ein Teil von mir am liebsten in das Zimmer in Dallas zurückkehren. Einfach, um noch einmal mit dem Messer auf ihn einzustechen und auf ihn herabzusehen, während sein Blut an meinen Kleidern klebt.«
    Sie ballte die Faust, als hielte sie das Messer in der Hand. »Um ihn noch mal zu töten und mir dabei über meine Gefühle klar zu werden, dann wäre es vielleicht endgültig vorbei. Und selbst wenn es

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