Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
Vom Netzwerk:
Mädchens durch seinen eigenen Vater in einem Hotelzimmer in Dallas mitbekommen hatten, ohne etwas dagegen zu tun. »Vor allem werde ich niemals vergessen, was du für mich getan hast«, fügte sie hinzu.
    »Genauer gesagt, was ich unterlassen habe«, korrigierte er. »Aber wie dem auch sei, um die Spur weiterzuverfolgen, brauche ich die Informationen, die die Organisationen
über diese Leute haben, und die kriege ich nur über diese Kiste hier. Roarke«, sagte er und legte seine Hand auf das Handflächenlesegerät des nicht registrierten Geräts. »Computer an.«
     
    EINEN AUGENBLICK.
     
    Eine Reihe kleiner Lämpchen blinkten auf, und der Computer fing leise an zu summen, als Eve neben Roarke vor die Konsole trat. Jetzt sah sie das gerahmte Foto von dem Baby mit den leuchtend blauen Augen und dem dichten dunklen Haar im Arm der jungen Mutter mit der verbundenen Hand und der aufgeplatzten Braue.
    Auch dieses Foto war privat, weshalb es hier in seinem ganz privaten Arbeitszimmer stand. Auch damit hatte er seinen Frieden gemacht.
    »Ich habe noch was Interessantes gefunden. Hier.«
    Auf einem der Wandbildschirme rief er die Aufnahme eines Mannes auf.
    »Isaac P. Clinton, pensionierter Sergeant der U.S. Army. Sieht aus wie Kirkendall«, bemerkte Eve. »Um die Augen und den Mund herum, und auch vom Teint und der Haar- und Augenfarbe her.«
    »Ja, das ist mir ebenfalls aufgefallen. Ich habe mir auch das Geburtsdatum des Mannes angesehen.« Er rief ein Bild von Kirkendall und die Daten beider Männer auf.
    »Er kam am selben Tag wie Kirkendall im selben Krankenhaus zur Welt. Es wurden verschiedene Eltern angegeben, aber falls jemand die Einträge verändert hat, falls –«
    »Ich denke, irgendjemand war so dreist und hat sich in den Computer des Krankenhauses eingeklinkt.«
    »Vielleicht eine illegale Adoption? Nach der Geburt getrennte Zwillinge? Glaubst du wirklich, dass die Verbindung
zwischen unseren beiden Männern derart seltsam ist?«
    »Vielleicht ist sie seltsam«, stimmte Roarke ihr zu. »Aber trotzdem durchaus logisch.«
    »Wenn sie wirklich Zwillinge sind, müssen sie es wissen. Sie enden im selben Regiment, durchlaufen genau dieselbe Ausbildung. Nachdem sie sich derart ähnlich sehen, dass es sicher auch den anderen aufgefallen ist, haben sie vielleicht ein bisschen recherchiert.«
    »Ich gehe davon aus, dass ich ebenfalls ein bisschen recherchieren soll.«
    »Na klar.«
    »Wird nicht lange dauern.«
    Er nahm vor der Konsole Platz und gab, während sie durchs Zimmer stapfte, sowohl manuell als auch mit der Stimme Befehle in den Computer ein.
    Brüder, dachte sie. Ein echtes Team. Zwillinge, nach der Geburt getrennt und dann wieder vereint.
    Schicksal? Glück? Der verdrehte Humor einer höheren Macht?
    Wäre die Bindung dadurch vielleicht umso stärker? Säße der Zorn deshalb noch tiefer? Waren die Morde noch persönlicher, weil ihnen die eigene, rechtmäßige Familie von Gerichten vorenthalten worden war?
    Tötete man einfach deshalb, weil das Leben so beschissen war?
    »War dieser Clinton je verheiratet?«
    »Pst«, antwortete Roarke, und so sah sie einfach selber nach.
    »Er ist wirklich Kirkendalls Spiegelbild. Hat im selben Jahr geheiratet und hat aus der Ehe einen Sohn. Sowohl der Sohn als auch die Frau wurden ein Jahr, bevor Kirkendalls Fußabtreter mit den Kids verschwunden ist, als vermisst gemeldet. Ob sie auch abgehauen sind?«, überlegte
sie. »Oder hatten sie dazu vielleicht keine Chance mehr?«
    »Als leibliche Mütter sind in den Krankenhausakten dieselben Frauen angegeben, bei denen sie später auch aufgewachsen sind«, erklärte Roarke, ohne von seiner Arbeit aufzusehen.
    »Such nach anderen Geburten an dem Tag. Am besten nach tot geborenen Zwillingen.«
    »Bin schon dabei, Lieutenant. Einen Augenblick. Ah, hier. Ich rufe es am besten auf dem großen Bildschirm auf. Jane Smith – wirklich originell – hat zwei tot geborene Jungen auf die Welt gebracht. Ich nehme an, das Krankenhaus und der entbindende Arzt haben dafür ganz schön was kassiert.«
    »Sie hat sie verkauft. Ja, ich wette, sie hat sie verkauft. So etwas kam früher öfter vor, und es passiert noch immer, obwohl es für Frauen, die Kinder für Geld austragen, inzwischen harte Strafen gibt.«
    »Interessierte Paare, die das nötige Kleingeld haben, können sogar körperliche Merkmale und die Ethnie ihres zukünftigen Kindes wählen.« Roarke nickte mit dem Kopf. »Ja, für gesunde Neugeborene wird auf dem Schwarzmarkt richtig

Weitere Kostenlose Bücher