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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Stunden vergisst. Das wäre doch bestimmt nicht schlecht. He! Jetzt hat es sich bewegt!« Sie schnappte sich Eves Hand und klatschte sie begeistert auf ihren runden Bauch.
    »Himmel, nicht. Wow!« Eve zuckte zusammen, als sie einen Tritt gegen die Handfläche bekam.
    »Ist das nicht megacool?«
    »Na ja.«
    Trotzdem brachte ihre Neugier sie dazu, sich Mavis’ Bauch etwas genauer anzusehen. Das Strampeln des Babys war tatsächlich deutlich zu erkennen. Es war … sie war sich nicht ganz sicher. Es war nicht halb so unheimlich, wie sie vermutet hatte, denn im Grunde sah es wie ein gut gelaunter kleiner Stepptanz aus. »Was zum Teufel macht das Baby da?«
    »Es schwimmt, rollt sich zusammen oder räkelt sich. Ich bin total begeistert, dass inzwischen die Nase aufgegangen ist und dass es diese kleinen Luftsäcke –«
    Eve riss ihre Hand zurück und verbarg sie vorsichtshalber hinter ihrem Rücken, als Mavis mit einem Blick in Richtung Treppe fröhlich grüßte: »Hallo, Dr. Mira«, und dann lachend mit ihren eigenen Händen über die Kugel strich.
    »Mavis. Sie strahlen nicht nur wie immer, sondern sehen wunderbar gesund und vor allem sehr zufrieden aus.«
    »Ich fühle mich im Augenblick auch einfach SOT. Heißt, superobertoll.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie schon da sind«, meinte Eve.
    »Ich bin ein paar Minuten vor Ihnen gekommen. Ich war noch oben, um mit Roarke zu sprechen. Er kommt
sofort runter. Ms Barrister, Mr DeBlass und ihr Sohn fahren nämlich gerade vor.«
    »Ich werde Nixie noch ein bisschen unterhalten.« Mavis tätschtelte Eve aufmunternd den Arm, tänzelte gut gelaunt in Richtung des Salons, brüllte: »Los geht’s, Nixie! «, und sofort erklang aus dem Raum ein in manchen Kulturkreisen Musik genannter, ohrenbetäubender Lärm.
    »Showtime«, verkündete Eve und zog die Haustür auf.

22
    Es war eine wirklich seltsame Gruppe, die in ihrem Salon versammelt war. Noch seltsamer war für Eve, dass sie sich bemühte, neben der Organisation eines großen Einsatzes und der Koordination des Teams dem Geplauder der anderen zu lauschen, zu gucken, wie die Kleine auf die fremden Menschen reagierte, und als Gastgeberin dafür zu sorgen, dass jeder zufrieden war.
    Richard und Elizabeth hatten das Grauen eines Mordes innerhalb ihrer Familie und eines damit einhergegangenen Skandals erleben müssen, doch diese schreckliche Erfahrung hatte ihnen offenkundig ungeahnte Kraft verliehen. Eve verfolgte mit, wie sie sich gemeinsam und allein mit Nixie unterhielten, auch wenn das Mädchen mit zurückhaltender Höflichkeit auf ihre Avancen reagierte, war sie sowohl von Mavis als auch von dem Jungen ihres Alters abgelenkt genug, um nicht allzu angespannt zu sein.
    Noch einmal dachte Eve, wie seltsam diese Gruppe war, den Gesprächen nach zu urteilen aber schien sie
wieder mal die Einzige zu sein, die über das gesellige Zusammensein nicht wirklich glücklich war.
    Sie schlich sich lange genug aus dem Raum, um ihre Partnerin zu fragen, wie weit die Haussuche gediehen war, und hielt es für ein Zeichen von größter Charakterstärke, dass sie nach der kurzen Unterhaltung, statt mit ihrer eigenen Arbeit fortzufahren, wieder zu ihren Gästen zurückging.
    Elizabeth erwartete sie bereits im Foyer. »Sie ist ein reizendes Kind«, erklärte sie.
    »Sie hat jede Menge Mumm.«
    »Den muss sie auch haben, und zwar nicht nur jetzt, sondern auch in der nächsten Zeit. Die Trauer kommt nämlich in Wellen, wenn man denkt, dass man eine Welle überstanden hat, bricht die nächste über einen herein. «
    Eve wusste, Elizabeth kannte sich mit Trauer aus. »Sicher ist es ziemlich viel von Ihnen verlangt, sich der Kleinen anzunehmen«, stellte sie mit ruhiger Stimme fest.
    Kopfschüttelnd blickte die andere Frau in Richtung des Salons. »Wir, Richard und ich, habe sehr viele Dinge falsch gemacht. Unsere Tochter hat den Preis dafür bezahlt.«
    »Senator DeBlass war für alles verantwortlich, was geschehen ist.«
    »Aus Ihrer Sicht wahrscheinlich«, stimmte Elizabeth ihr zu. »Aber sie war unser Kind, und wir hätten vieles anders machen sollen. Dann wäre all das vielleicht nicht geschehen. Durch Kevin haben wir eine zweite Chance bekommen. Er hat unser Leben heller gemacht.«
    Das stand außer Frage, merkte Eve, denn bereits bei der Erwähnung seines Namens trat ein Leuchten in Elizabeths Gesicht.
    »Wir würden auch Nixie gerne ein Zuhause geben,
wenn sie es haben will. Wir würden ihr gern die Chance geben, wieder völlig zu gesunden.

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