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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Ich glaube, wir wären gut für sie. Kevin auf jeden Fall. Die beiden haben sich schon angefreundet, und sie hat ihm von dem Spielzimmer erzählt, das anscheinend der totale Wahnsinn ist. Ich habe mich gefragt, ob ich vielleicht kurz mit den beiden rübergehen kann.«
    »Sicher. Ich zeige Ihnen, wo es ist.«
    Eve erinnerte sich daran, wie sie Kevin als sechsjährigem Jungen zum ersten Mal begegnet war. Damals war er klapperdürr gewesen, hatte nur Lumpen am Leib getragen und eine verwahrloste Katze am Schwanz hinter sich hergeschleift. Inzwischen war er größer, wohl genährt und gut gekleidet und sah sie, während er den dicken Galahad in seinen Armen hielt, mit einem breiten Grinsen an.
    »Er ist ganz schön fett«, stellte der Junge fröhlich fest. »Aber superweich.«
    »Tja nun …« Der böse Blick, mit dem der Kater Eve aus seinen zweifarbigen Augen ansah, gab ihr deutlich zu verstehen, dass er wegen der erlittenen Erniedrigung bereits auf Rache sann. »Du brauchst ihn nicht zu tragen. «
    »Ich trage ihn aber gern. Ich habe selber eine Katze, die heißt Dopey, jetzt habe ich auch noch einen kleinen Hund und der heißt Butch. Ich gehe in die Schule und esse wie ein Pferd.«
    »Das tut er tatsächlich«, pflichtete Elizabeth ihm lachend bei.
    »Wenn ich ein Pferd hätte.« Der Blick, mit dem Kevin seine Mutter bei diesem Satz bedachte, verriet Eve, dass Elizabeth sich von dem Jungen problemlos um den kleinen Finger wickeln ließ. »Dann würde ich darauf reiten wie ein Cowboy.«

    »Eins nach dem anderen, junger Mann. Erst wollen wir mal sehen, wie du mit Butch zurechtkommst. Magst du Pferde, Nixie?«
    »Ich habe mal eins von den Pferden gestreichelt, die die Kutschen durch den Park ziehen. Das war schön.«
    Als sie das Spielzimmer erreichten, stieß Kevin einen lauten Juchzer aus, setzte den Kater auf dem Boden ab und stürzte auf den ersten Automaten zu.
    »Ab jetzt komme ich bestimmt allein zurecht«, sagte Elizabeth zu Eve. »Inzwischen bin ich nämlich eine echte Expertin auf diesem Gebiet.«
    Erleichtert trat Eve den Rückzug an. Sie nutzte die Gelegenheit zu einem neuerlichen kurzen Abstecher in ihr Büro.
    Als sie den Raum betrat, beugte sich dort Webster über Peabodys Schulter, um mit ihr gemeinsam irgendwelche Daten durchzugehen.
    »Hören Sie auf, sie zu bedrängen«, schnauzte Eve ihn an.
    Webster richtete sich auf, wich aber nicht vor ihr zurück. »Ich muss bald wieder auf die Wache und Bericht erstatten.«
    »Sie finden den Weg nach draußen ja bestimmt allein. Was haben Sie rausgefunden?«, wandte sie sich, ohne Webster auch nur noch eines Blickes zu würdigen, an ihre Partnerin.
    »Sieht aus, als hätten Sie mit den Häusern den richtigen Riecher gehabt. Es gibt da ein so genanntes Stadthaus in dem Block, in dem Moss gewohnt hat. Es wurde drei Monate nach der Sorgerechtsverhandlung im Namen der Triangel-Gruppe gekauft. Von einem Kredit ist nichts vermerkt, sie haben das Teil also anscheinend bar bezahlt. Die ersten Einnahmen wurden erst sechs Wochen nach Moss’ Tod verzeichnet. Seither geht regelmäßig
irgendwelche Miete auf dem Konto der Gesellschaft ein. Bisher sieht es so aus, als ob die momentanen Mieter sauber sind. Außerdem gehört dieser Triangel-Gruppe seit März 2054 ein Zweifamilienhaus zwei Blocks südlich des Krankenhauses, vor dem Brenegan ermordet worden ist. Die Mieter wechseln pünktlich jedes halbe Jahr. Ich gehe davon aus, dass wir unter ihnen ein paar Namen finden, auf die wir auch schon im Zusammenhang mit Doomsday und Cassandra gestoßen sind.«
    »Kirkendall, Clinton, Isenberry. Die Triangel-Gruppe. Nett. Wir werden beweisen, dass sie diese Gruppe sind.«
    »Das ist bestimmt nicht einfach.«
    Eve stapfte im Zimmer auf und ab. Sie wusste, Webster war ein grundsolider Cop. Trotzdem war er bei der Dienstaufsicht, und es gab kaum etwas, was den Korinthenkackern dieses Trupps so sauer aufstieß, wie wenn sie ihre Leute nicht genehmigte Überstunden machen ließ.
    Doch es gab Mittel und Wege, dieses Dilemma zu umgehen.
    »Ihre Schicht ist längst vorbei«, sagte sie zu ihrer Partnerin. »Sie und die anderen sollten deshalb langsam Feierabend machen.«
    »Aber wir –«
    »Sie haben Feierabend«, wiederholte sie mit einem schmalen Lächeln. »Aber was Sie in Ihrer Freizeit tun, geht weder mich noch die Dienstaufsicht irgendetwas an. Falls Sie sich nützlich machen wollen«, sagte sie zu Webster, »fahren Sie endlich aufs Revier, erstatten Sie Bericht und sorgen dafür, dass

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