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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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machte auf dem Absatz kehrt, ging in ihr eigenes Schlafzimmer zurück, setzte sich fluchend auf die Sofalehne und zog ihre Stiefel aus. Es war eine Erleichterung für sie, als sie die Dinger durch das Zimmer warf.
    Trotzdem starrte sie noch immer zornig vor sich hin, als Roarke den Raum betrat.
    »Wird sie diese Träume ihr ganzes Leben haben?« Wütend stand sie wieder auf. »Wird sich diese grauenhafte Nacht ihr Leben lang in ihren Träumen wiederholen?
Wird man solche Bilder jemals wieder los? Kann man sie aus seinem Kopf rausschneiden wie einen verdammten Tumor?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich wollte sie nicht berühren. Was sagt das über mich aus? Um Himmels willen, Roarke, sie ist ein kleines Mädchen und sie hat vor Angst geschrien, aber ich wollte sie nicht berühren und habe es auch nicht getan. Weil ich wusste, was ihr durch den Kopf ging, und weil mich das an ihn erinnert hat.« Sie riss sich das Waffenhalfter von der Schulter und warf es achtlos fort. »Ich habe dagestanden, Nixie angeblickt und dabei meinen Vater und sein an mir klebendes Blut gesehen.«
    »Ich habe sie berührt, und du hast ihr gezeigt, dass keine Monster in dem Schrank versteckt sind. Jeder von uns tut, was er tun kann. Weshalb verlangst du mehr von dir, als du ihr geben kannst?«
    »Verdammt, Roarke.« Angetrieben von ihren eigenen Dämonen, fuhr sie zu ihm herum. »Ich kann mich über eine Leiche beugen und muss dabei nicht mal blinzeln. Ich kann Verdächtige und Zeugen in die Mangel nehmen, und es macht mir nicht das Geringste aus. Ich kann durch das Blut von Menschen waten, um dorthin zu gelangen, wohin ich gelangen muss. Aber ich habe es nicht über mich gebracht, das Zimmer dieses Kindes zu durchqueren, um für sie da zu sein.« Diese Erkenntnis tat ihr weh. »Bin ich kalt? Oh Gott, bin ich tatsächlich zu kalt, um für ein kleines Mädchen da zu sein, wenn es meine Hilfe braucht?«
    »Kalt? Meine Güte, Eve, du bist alles andere als kalt.« Er trat vor sie, legte ihr die Hände auf die Schultern und hielt sie, als sie ihn abschütteln wollte, einfach weiter fest. »Du empfindest viel zu viel. Du empfindest derart viel, dass ich mich wirklich frage, wie du das erträgst.
Wenn du in bestimmten Augenblicken bestimmte Dinge ausblenden musst, ist das kein Zeichen von Kälte. Dann ist das keine Schwäche, sondern ein Mechanismus, den du zum Überleben brauchst.«
    »Erst vor kurzem hat Mira mir erklärt, dass ich, wenn ich dir nicht begegnet wäre, vielleicht noch drei Jahre meine Arbeit hätte machen können, bis ich völlig ausgebrannt gewesen wäre. Bis ich nicht mehr in der Lage gewesen wäre, meinen Job zu machen.«
    »Warum?«
    »Weil es für mich, bevor ich dir begegnet bin, nichts anderes als meine Arbeit gab. Sie war …« Sie hob hilflos ihre Hände und ließ sie wieder sinken. »… alles, was ich hatte. Ich habe nichts anderes an mich herangelassen, vielleicht, weil es mir einfach nicht möglich war. Vielleicht, weil trotz aller Empfindungen, die ich möglicherweise hatte, zu viel Kälte in mir war. Wenn es so gelaufen wäre, wäre ich inzwischen wahrscheinlich nicht nur kalt, sondern auch vollkommen verhärtet. Ich brauche meine Arbeit, Roarke, weil ich ohne sie nicht leben kann. Seit ich dich getroffen habe, brauche ich auch dich, weil ich ohne dich nicht leben will.«
    »Mir geht es ganz genauso.« Er presste seine Lippen sanft auf ihre Brauen. »Bevor ich dich getroffen habe, ging es mir ausschließlich darum zu gewinnen. Egal, zu welchem Preis. Aber ganz gleich, was man sich alles in die Taschen stopfen kann, bleiben immer irgendwelche Stellen leer. Die hast du für mich ausgefüllt. Damals waren wir zwei verlorene Seelen. Aber wir haben einander gefunden, und jetzt ist alles gut.«
    »Ich möchte keinen Wein.« Da sie sich nach Nähe sehnte, schlang sie ihm die Arme um den Hals. »Und ich will auch nicht in den Pool.« Sie küsste ihn begierig auf den Mund. »Ich will nur dich. Nur dich.«

    »Du hast mich.« Er zog sie eng an seine Brust. »Jetzt und bis in alle Ewigkeit.«
    »Schnell«, sagte sie und riss schon an den Knöpfen seines Hemdes, als er sie noch in Richtung ihres Bettes trug. »Schnell und hart, damit ich merke, dass es wirklich ist.«
    Er stieg auf das Podest, ließ sich mit ihr fallen und drückte ihre Arme auf die Matratze. »Dann nimm, was ich dir gebe.«
    Er küsste ihre noch mit ihrem Hemd bedeckte Brust, riss mit seinen Zähnen an dem Stoff, Hitze wogte in ihr auf und füllte alle kalten,

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