In den Armen der Nacht
hat sich quergestellt, und ich habe sie machen lassen, weil es bequemer für mich war.«
»Hattest du seit jener Nacht noch einmal Kontakt zu Lieutenant Dallas?«
»Nein. Meine Vorgesetzten haben die Sache übernommen. Sie haben mir nichts erzählt. Es ist eine heikle Angelegenheit. Ich bin nur –«
»– eine kleine Nummer.«
»Ich weiß nichts. Lassen Sie mich jetzt gehen?«
»Ja, jetzt lassen wir dich gehen.«
Das Messer schnitt ihr derart schnell und sauber den Hals durch, dass sie nichts mehr davon mitbekam.
9
Eve stürmte in ihr eigenes Haus, als leite sie einen Einsatz, und erklärte Summerset, der wie immer wie auf Knopfdruck im Foyer erschien: »Ohne meine Erlaubnis kommt hier niemand rein, und es geht auch niemand raus. Haben Sie verstanden?«
»Selbstverständlich«, antwortete er in würdevollem Ton.
»Wo ist das Kind?«
»Mit Officer Trueheart im Spielzimmer.« Summerset schob den Ärmel seiner schwarzen Jacke hoch und blickte auf das Armband, das er trug. Es war keine Uhr, sondern ein kleiner Monitor, auf dem Eve sehen konnte, wie
der junge Polizeibeamte mit dem Mädchen vor einem von Roarkes klassischen Flipperautomaten stand.
»Ich habe die Vorsichtsmaßnahme getroffen, einen Peilsender an ihrem Sweatshirt zu befestigen«, fügte Summerset hinzu. »Wenn sie den Raum verlässt, gibt er Signal.«
Auch wenn sie es sich nur widerwillig eingestand, war Eve ehrlich beeindruckt von der Umsicht, die der Butler bei der Überwachung ihrer Zeugin walten ließ. »Niedlich. «
»Sie werden dieses Kind auf keinen Fall erwischen.«
Sie sah ihm ins Gesicht. Er hatte selbst ein Kind verloren, eine Tochter, die damals kaum älter als Nixie jetzt gewesen war. Auch wenn sie ihn nicht mochte, war ihr klar, dass er sich als lebender Schutzschild vor die Kleine werfen würde, falls es nötig war.
»Nein, das werden sie nicht. Wo ist Roarke?«
»In seinem privaten Arbeitszimmer.«
Er war also in dem Büro, in dem sein nicht registrierter und somit illegaler Computer stand. »Gehen Sie schon mal rauf«, sagte sie deshalb zu Peabody. »Bringen Sie Baxter auf den neuesten Stand. Ich spreche kurz mit Roarke, dann halten wir in meinem Arbeitszimmer eine gemeinsame Besprechung ab.«
Während ihre Partnerin die Treppe nahm, trat Eve auf den Fahrstuhl zu, blieb dort aber noch einmal stehen. »Wenn möglich, brauche ich sie lebend«, sagte sie zu Summerset.
»Es reicht, wenn einer von den Kerlen überlebt.«
Sie sah ihn reglos an. »Wir werden sie beschützen. Wenn nötig, werden wir dazu extreme Maßnahmen ergreifen, worin die Terminierung der Täter eingeschlossen ist. Aber bevor Sie zu den Waffen greifen, sollten Sie bedenken, dass Meredith Newman von zwei Männern
auf der Straße überfallen worden ist, zusammen mit dem Fahrer waren sie also zu dritt. Vielleicht sind es sogar noch mehr. Wenn ich nicht einen von den Typen in die Mangel nehmen kann, um das herauszufinden, wird sie vielleicht nie mehr sicher sein. Je mehr von diesen Typen mir nach der Verhaftung noch was erzählen können, umso größer ist die Chance, dass uns keiner durch die Lappen geht. Dass wir herausbekommen, was hinter all dem steckt. Wenn wir das Motiv für diese Morde nicht erfahren, wird sie vielleicht nie mehr sicher sein. Vor allem wird sie niemals wissen, weshalb ihre Familie ermordet worden ist. Und wenn sie das nicht weiß, kommt sie möglicherweise nie darüber hinweg.«
Obwohl seine Miene unergründlich blieb, nickte der Butler mit dem Kopf. »Sie haben vollkommen Recht.«
Dann stieg sie in den Fahrstuhl und fuhr in Roarkes privates Büro hinauf.
Er hatte bereits mitbekommen, dass sie durch das Tor gefahren war, und da er wusste, dass sie sofort zu ihm kommen würde, hatte er die Datei, mit der er sich beschäftigt hatte, vorsichtshalber geschlossen und sich wieder der Analyse der Alarmanlage zugewandt.
Er hielt es nicht für angemessen, ihr zu sagen, dass er das nicht angemeldete Gerät unter anderem eingeschaltet hatte, um sämtliche noch lebende Verwandte von Nixie genauestens zu durchleuchten, obwohl das ein Verstoß gegen die Datenschutzgesetze war.
Die Großmutter war sicher nicht geeignet, sich der Kleinen anzunehmen. Sie hatte mehr als einmal wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses vor Gericht gestanden, hatte jede Menge Beziehungen gehabt und eine Lizenz als Gesellschafterin.
Im Grunde stand es ihm nicht zu, der Frau die Eignung abzusprechen, ein kleines Mädchen zu erziehen,
denn schließlich lebte Nixie
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