Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
Vom Netzwerk:
hatten, dass nichts mehr aus ihr rauszuholen war, gab es keinen Grund mehr, sie am Leben zu erhalten.«
    »Das denke ich unglücklicherweise auch. Sie hätten sie nicht retten können.«
    »Ich hätte es voraussehen können. Ich hätte sämtliche Beteiligte früher überwachen lassen können. Aber das habe ich nicht getan.«
    Sie ließ die Schultern kreisen. »Das ist jetzt nicht mehr zu ändern, deshalb blicke ich am besten nicht zurück, sondern nach vorn.«
    Sie zeigte auf die Tür des Raums, in dem Nixie beschäftigt war. »Sie sind da drinnen. Das merkt man an dem Lärm.«
    »Sie sollten mich begleiten. Sie muss Sie regelmäßig sehen«, fuhr Mira, als Eve instinktiv zurückwich, mit ruhiger Stimme fort. »Um sich daran zu erinnern, dass ich eine Freundin von Ihnen bin, damit sie sich in meiner Nähe wohler fühlt. Wenn sie Sie gesehen hat, können Sie wieder gehen.«
    »Okay. Himmel.«
    Nixie stand auf einem Hocker und drückte auf die Knöpfe eines Flipperautomaten. Räuber und Gendarm, entdeckte Eve – Roarkes Lieblingsgerät.
    Trueheart feuerte sie an und sah dabei höchstens zwei Jahre älter als seine Schutzbefohlene aus.
    »Jetzt hast du den Bogen raus, jetzt hast du es kapiert! Mach sie fertig, Nix. Die Kerle sind bewaffnet. Lass sie nicht entkommen. Gut gemacht!«
    Der Hauch von einem Lächeln umspielte ihren Mund,
aber ihre Augen blickten reglos auf die Kugeln und sie runzelte konzentriert die Stirn.
    Ein süßer Duft hing in der Luft, Eve entdeckte eine Schale Popcorn auf dem Tisch. Der Fernseher war eingeschaltet, auf höchste Lautstärke gedreht, und sie hatten ein Video von Mavis eingelegt. Mavis Freestone höchstpersönlich, wie sie sich, mit kaum mehr als etwas Glitzerfarbe an ihrem wohlgeformten Leib, von einer Reihe überwiegend nackter Seeräuber umwerben ließ. In ihrer Welt trug man die schwarzen Klappen nicht nur über den Augen, merkte Eve.
    Sie erkannte auch den Song, in dem es um untergegangene Herzen und die Havarien der Liebe ging.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, dass dieses Video trotz seines hohen Unterhaltungswerts das Richtige für jemanden in Nixies Alter ist.«
    »Huh?« Eve sah Mira fragend an. »Oh, nun, verdammt. Soll ich es vielleicht ausmachen?«
    »Egal.« Mira tätschelte Eve die Hand und wartete, bis Nixies Ball verloren war.
    »Ich habe immer noch nicht die Höchstpunktzahl.«
    »Mich hast du fertig gemacht«, erinnerte Trueheart sie.
    »Aber Roarke ist immer besser. Vielleicht schummelt er ja.«
    »Das wäre ihm durchaus zuzutrauen«, erklärte Eve mit gut gelaunter Stimme. »Ich habe ihn auch schon dabei beobachtet. Er ist einfach nicht zu schlagen.«
    Sie hatte gehofft, dass Nixie weiter in Flipperlaune bliebe, sobald die Kleine jedoch von dem Hocker gestiegen war, starrte sie sie mit großen Augen an.
    »Nein.« Jetzt klang Eves Stimme nicht mehr fröhlich, sondern angespannt. »Noch nicht. Wenn ich sie erwische, bist du die Erste, die es erfährt.«

    »Hallo, Nixie.« Mira trat vor das Gerät. »Auch wenn du nicht die Höchstpunktzahl erreicht hast, bin ich schwer beeindruckt von deinem Resultat.«
    »Es ist nicht gut genug.«
    »Wenn es das Beste ist, was man erreichen kann, ist es auf alle Fälle gut genug. Vielleicht spielt ja Roarke einmal mit dir und zeigt dir ein paar von seinen Tricks.«
    Ein Hauch von Interesse huschte über ihr Gesicht. »Glauben Sie?«
    »Du kannst ihn ja einfach fragen. Dann hörst du, was er sagt. Hallo, Officer Trueheart.«
    »Kennen Sie alle Polizisten?«, wollte Nixie von ihr wissen.
    »Nein, nicht alle, aber ziemlich viele. Ich würde mich gern noch einmal mit dir unterhalten, Nixie, aber ich frage mich, ob du mir vorher vielleicht zeigst, wie der Automat hier funktioniert. Scheint wirklich Spaß zu machen.«
    »Wenn Sie wollen.«
    »Allerdings. Aber vorher muss ich den Fernseher ausschalten. Sonst kann ich mich nicht konzentrieren.«
    »Das ist Mavis. Sie ist einfach supertoll.«
    »Das finde ich auch.« Mira lächelte, als sie den kalten Argwohn in Nixies Augen sah. »Ich habe selbst ein paar CDs von ihr. Wusstest du schon, dass sie eine supergute Freundin von Lieutenant Dallas ist?«
    »Sie wollen mich doch bestimmt veräppeln!« Dann biss sich das Mädchen auf die Lippe. »Entschuldigung, ich soll gegenüber Erwachsenen nicht vorlaut sein.«
    »Schon gut. Du warst eben einfach überrascht. Eve?«
    »Huh?« Eve hatte überlegt, weshalb der Anblick einer unverhüllten Mavis und ihrer fast nackten Begleiter für ein Kind, das

Weitere Kostenlose Bücher