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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Gegensatz zu Eve, die nur im Hemd herausgekommen war, hatte Mira eine warme Jacke an. »Es ist bestimmt nicht gerade angenehm, so viele Leute hier im Haus zu haben«, meinte sie.
    »Allmählich komme ich mir vor wie auf dem Revier. Aber falls die Typen auf den Gedanken kommen, dass wir Nixie hier verstecken, empfinden sie es vielleicht als Herausforderung, sie vor unseren Augen zu entführen. Vielleicht sagen sie sich ja, je schwieriger ihre Mission, umso größer die Befriedigung.«
    »Aber Sie gehen nicht davon aus, dass diese Leute wissen, dass die Kleine hier ist.«
    »Ich gehe davon aus, dass eine normale Frau vom Jugendamt
redet wie ein Wasserfall, wenn sie gefoltert wird. Und das kann ich ihr nicht verdenken. Auch wenn sie nicht sicher weiß, wo Nixie ist, weiß sie, dass ich sie unter Umgehung der Vorschriften mitgenommen habe. Wenn diese Typen zwei und zwei zusammenzählen, können sie sich denken, wo die Kleine ist. Ich an ihrer Stelle käme sicher früher oder später drauf.«
    »Es ist weder normal noch entspricht es der vorgeschriebenen Verfahrensweise, eine Zeugin bei sich zu Hause zu beherbergen. Aber ja, vielleicht reimen sie es sich zusammen. Und Sie nehmen an, dass ich unter Folter ebenfalls reden würde wie ein Wasserfall.«
    »Das ist kein Urteil über Ihren moralischen Standard oder Ihre Integrität.«
    »Nein.« Mira strich sich eine Strähne ihrer Haare aus dem Gesicht. »So habe ich es auch nicht aufgefasst. Ich nehme an, Sie haben Recht. Auch wenn ich mir gern einreden würde, dass ich selbst Folter und einen schmerzlichen Tod erleiden würde, um jemand anderen zu schützen, ist es doch wahrscheinlicher, dass ich zusammenbrechen würde, wenn man mir Gewalt antut. Deshalb lassen Sie mich und mein Zuhause überwachen. Das ist sehr vernünftig, und ich muss Sie um Verzeihung bitten, dass ich darüber anfangs nicht besonders glücklich war.«
    »Ich habe Sie schon einmal überwachen lassen, und trotzdem hat Palmer Sie erwischt.«
    Mira hatte als Profilerin und Psychologin und Eve als Ermittlungsleiterin bei der Verhaftung und Verurteilung des Mannes mitgewirkt, das hätte sie beide fast das Leben gekostet, als er nach seiner Flucht aus dem Gefängnis im Winter letzten Jahres Mira im Keller ihres eigenen Hauses gefangen genommen hatte, damit Eve zu seiner kranken Silvesterparty kam.

    »Er hat Ihnen wirklich übel mitgespielt, aber Sie haben sich gegen ihn behauptet.«
    »Er wollte mich leiden und dann sterben lassen, weiter nichts. In diesem Fall jedoch … wo ist Nixie überhaupt? «
    »Trueheart passt auf sie auf. Ich wusste nicht, wo Sie mit ihr sprechen wollen.«
    »Wo fühlt sie sich Ihrer Meinung nach am wohlsten? «
    Eve starrte sie mit großen Augen an. »Ah, ich habe keine Ahnung. Letztes Mal im Wohnzimmer hat es doch ziemlich gut geklappt.«
    »Ein eleganter, warmer Raum. Aber vielleicht etwas zu einschüchternd für ein kleines Mädchen, das eine solche Opulenz bisher nicht gewohnt war. Wo verbringt sie ihre meiste Zeit?«
    »Das weiß ich genauso wenig. Ich weiß nur, dass sie oft mit Summerset zusammen ist, der treibt sich überall im Haus herum. Wie eine verdammte Termite. Trueheart ist mit der Kleinen öfter im Spielzimmer.«
    »Im Spielzimmer?«
    »Roarke hat für alles ein spezielles Zimmer. Und im Spielzimmer sind eben jede Menge Spielgeräte, wie in einer Spielhalle, Sie wissen schon.« Sie zuckte mit den Schultern, auch wenn sie sich eingestehen musste, dass ihr dieser Raum durchaus gefiel. »Er hat da alle möglichen altmodischen Geräte stehen.«
    »Die wahrscheinlich alle kinderfreundlich sind. Das klingt gut.«
    Als Eve stehen blieb, wollte Mira von ihr wissen: »Wie kommt sie Ihrer Meinung nach mit alledem zurecht? «
    »Letzte Nacht hatte sie einen Albtraum. Sie hat fürchterlich geschrien. Sie dachte, sie wären hinter ihr her
und hätten sich im Schrank oder unter dem Bett versteckt. «
    »Das ist vollkommen natürlich. Die Angst ist vollkommen normal. Ich würde mir größere Sorgen um sie machen, wenn sie alles unterdrücken würde.«
    »So wie ich.«
    »Sie sind auf Ihre Weise mit den Dingen umgegangen.« Da sie beide in den letzten Jahren ziemlich weit gekommen waren, berührte Mira Eve am Arm. »Das tun Sie immer noch. Diesem Kind wurde der feste Boden unter den Füßen weggezogen. Aber dass sie bisher festen Boden unter den Füßen hatte, wird ihr dabei helfen, wieder aufzustehen. Mit guter psychologischer Betreuung, in einer liebevollen Umgebung wird ihr früher

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