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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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doch sie blieb reglos sitzen. Sie rührte sich auch nicht, als Roarke um den Tisch herumkam und ihr mit einer Hand über die Schulter strich.
    »Ich habe die beiden persönlich ausgewählt. Preston und Knight. Weil sie gute, solide Polizisten waren. Sie hatten gute Instinkte, für den Fall, dass diese Typen
eins von diesen Häusern überfallen, wollte ich dort solide Polizisten haben, auf deren Instinkte ich vertrauen kann.«
    »Es tut mir leid, Eve.«
    »Es gab keine Zeugin, die sie von dort hätten entführen müssen. Es war niemand dort, der für diese Kerle von Interesse war, aber es war eine der Adressen, die Newman wahrscheinlich gekannt hat, deshalb sind sie hin. Sie ist inzwischen garantiert nicht mehr am Leben. Damit sind wir jetzt bei acht.«
    Damit stand sie auf und prüfte, ob ihr Waffenhalfter richtig saß. »Darunter zwei wirklich gute Cops. Ich werde diese Kerle zur Strecke bringen wie räudige Hunde.«
     
    Sie widersprach ihm nicht, als er ihr mitteilte, dass er sie begleiten würde, da sie in ihrem momentanen Zustand hinter dem Lenkrad eines Wagens sicher eine Gefahr für alle anderen Autofahrer war.
    Als sie die Treppe hinunter in Richtung Haustür joggte und dabei ihre Arme in die Ärmel ihrer Jacke schob, erschien Nixie im Foyer. »Sie sollen zum Abendessen kommen.«
    »Wir müssen noch mal los.« In Eves Schädel tobte eine Feuersbrunst, die zu löschen sie sich außerstande sah.
    »Gehen Sie in ein Restaurant?«
    »Nein.« Roarke trat vor das Mädchen und strich ihm sanft über das Haar. »Der Lieutenant muss noch arbeiten. Ich werde ihr dabei helfen, aber wir kommen zurück, sobald es geht.«
    Nixie blickte erst auf ihn und dann auf Eve. »Ist noch jemand gestorben?«
    Eve wollte die Frage abtun oder das Kind vielleicht sogar belügen, dann aber sagte sie einfach ja.

    »Was ist, wenn sie hierher kommen, solange Sie beide unterwegs sind? Was ist, wenn die bösen Männer kommen und Sie beide sind nicht hier? Was ist –«
    »Sie kommen hier nicht rein«, erklärte Roarke in einem Ton, der deutlich machte, dass es tatsächlich so war. »Und, guck mal.« Er zog ein kleines Handy aus der Tasche, ging vor Nixie in die Hocke und drückte es ihr in die Hand. »Steck das in die Tasche. Wenn du Angst hast, sag am besten Summerset oder einem der Polizisten hier im Haus Bescheid. Wenn das nicht möglich ist, drückst du hier auf diesen Knopf. Siehst du?«
    Sie schob sich so dicht an ihn heran, dass eine Strähne ihrer blonden Haare direkt an seinen schwarzen Haaren lag. »Was passiert dann?«
    »Dann piepst mein eigenes Handy, und ich weiß, dass du angerufen hast. Aber drück den Knopf bitte wirklich nur, wenn es nicht anders geht. Okay?«
    »Darf ich es mal ausprobieren, um zu gucken, ob es funktioniert?«
    Er sah sie lächelnd an. »Das ist eine sehr gute Idee. Na, dann mal los.«
    Sie drückte auf den ihr gezeigten Knopf, und das Handy, das er selber in der Tasche hatte, schrillte los. »Es funktioniert.«
    »Na klar. Das Handy passt genau in deine Tasche. Da.« Er schob es in die Tasche ihres Sweatshirts und richtete sich wieder auf. »Wir sind so bald wie möglich wieder da.«
    Natürlich war auch Summerset längst im Foyer erschienen, hielt sich jedoch dezent im Hintergrund, bis Roarke in seinen eigenen Mantel stieg und mit einem »Auf geht’s, Lieutenant« hinter Eve das Haus verließ.
    Als Summerset die Hand des Mädchens nahm, blieb sie noch so lange stehen, bis die Haustür hinter ihrer
Retterin ins Schloss gefallen war. »Warum nennt er sie Lieutenant? Warum nennt er sie nicht Dallas wie fast alle anderen?«
    »Das ist für ihn so etwas wie ein Kosewort.« Er drückte Nixie leicht die Hand. »Warum essen wir heute Abend nicht einfach in der Küche? Da ist es viel gemütlicher.«
     
    Es war mehr als bloßer Zorn. Eve war sich nicht sicher, ob es eine Bezeichnung für die Empfindung gab, die an ihrem Hirn, ihrem Hals, ihrem Bauch und ihren Eingeweiden riss, als sie auf die beiden toten Männer sah. Sie hatte sie in die Schlacht und in den Tod geschickt.
    Sie alle gingen dieses Risiko tagtäglich ein. Aber das zu wissen, machte es nicht leichter, denn schließlich war sie diejenige, von der der letzte Einsatzbefehl an die beiden ergangen war.
    Die anderen Polizisten bildeten eine stumme Mauer um sie herum. Der Tatort war gesichert, jetzt war es an ihr zu sagen, wie es weiterging.
    Das Frauenhaus lag in einem Gebäude, das wie so viele andere als billiges Provisorium nach den Innerstädtischen

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