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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Revolten errichtet worden war. Aber der schmale, zweistöckige Kasten drängte sich noch immer zwischen anderen schmalen, zweistöckigen Kästen und nahm sich, verglichen mit den eleganten und robusten Häusern, die die Kriege überdauert hatten, und mit den eleganten Bauten, die später darum herum entstanden waren, wie ein windschiefes, jämmerliches Hexenhäuschen aus.
    Der Stadtrat hatte dieses und ähnliche Gebäude für wenig Geld gekauft und seither kaum einen Cent in Renovierungen gesteckt. Die Überwachungsanlage, bestehend aus diversen guten Kameras und einem ausgeklügelten Alarmsystem, war jedoch richtiggehend exklusiv.

    Trotzdem waren sie hineingekommen. Und hatten zwei erfahrene Cops aus dem Verkehr gezogen, ohne dass es zu nennenswerter Gegenwehr gekommen war.
    Knights Stunner steckte noch in seinem Halfter, Preston hatte seine Waffe gezogen, weshalb sie, während er selber blutend neben dem Geländer hing, am Fuß der Treppe lag.
    Knight lag mit dem Gesicht zur Erde einen Meter vor der Küchentür. Ein zerbrochener Teller, eine schwarze Kaffeelache und eine Scheibe Roggenbrot mit Tofuschinken waren vor ihm auf dem Fußboden verteilt.
    In dem billigen Fernseher lief ein Footballspiel. Der Überwachungsmonitor war jedoch schwarz.
    »Erst haben sie Knight erwischt.« Ihre Stimme klang ein wenig heiser, aber trotzdem nahm sie weiter ihre Eindrücke vom Tatgeschehen auf. »Und zwar, als er aus der Küche kam. Sie haben ihn eindeutig überrascht. Wenn sie als Ersten Preston angegriffen hätten, wäre Knight mit gezücktem Stunner in den Flur gekommen. Preston hatte seine Waffe gezogen und entsichert, trotzdem haben sie ihn ebenfalls erwischt.«
    Sie ging in die Hocke und hob seinen Stunner auf. »Bevor er getroffen wurde, hat er mindestens einmal selbst geschossen. Officer«, sagte sie zu einem Polizisten, »fangen Sie mit der Befragung der Nachbarn an. Ich will wissen, ob irgendjemand Schüsse oder Schreie gehört hat oder ob jemand auch nur eine verdammte Kakerlake aus diesem Gebäude kommen sehen hat.«
    »Lieutenant –«
    Sie drehte sich zu dem Beamten um, ihr Gesichtsausdruck genügte, dass er eilig nickte und mit einem »Zu Befehl, Madam« das Weite suchte, ehe sie ihm an die Gurgel ging.
    »Sie haben ihnen die Kehlen durchgeschnitten – scheint
eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen zu sein. Nur war bei zwei Polizisten mit Gegenwehr zu rechnen, deshalb haben sie sie bestimmt vorher betäubt.« Sie blickte auf den kleinen Brandfleck auf dem Hemd von Preston, der bestimmt von einem Stunner hinterlassen worden war. »Sie sind kein Risiko eingegangen, schließlich waren das hier keine kleinen Kinder, sondern Cops. Sie sind vorne reingekommen. Gottverdammt, wie sind sie reingekommen? Wie haben sie es angestellt, so schnell hier reinzukommen, dass zwei gute Cops nicht mitbekommen haben, dass etwas nicht in Ordnung ist?«
    »Es ist ein Standardsystem der Polizei«, erklärte Roarke ihr leise, weil ihm neben dem Zorn der Schmerz in ihrer Stimme aufgefallen war. »Ein gutes, aber ziemlich weit verbreitetes System. Wenn sie so gut sind, wie wir glauben, hätten sie es in weniger als zwei Minuten schaffen können. Wobei es mit den Geräten, die ihnen anscheinend zur Verfügung stehen, noch erheblich schneller gegangen sein kann.«
    »Die beiden waren gute Polizisten«, erinnerte ihn Eve. »Zu gut, um einfach tatenlos herumzusitzen, wenn irgendwas passiert. Knight war in der verdammten Küche und hat sich ein Brot gemacht, aber auch da drinnen gibt es einen Überwachungsmonitor. Auch oben gibt es jede Menge Monitore, von denen nur einer auszufallen braucht, damit Alarm gegeben wird. Also sind die Monitore nicht ausgefallen. Oder zumindest nicht sofort. Was hat Preston oben gemacht?«
    Auf der Treppe stieg sie über den Toten und ging nach oben in den ersten Stock.
    Die Fenster des Bades und der beiden anderen Zimmer waren ausnahmslos gesichert und von außen nicht einzusehen.
    Eve blickte auf das Link im ersten Schlafzimmer,
drückte auf den Knopf zum Abspielen der letzten eingegangenen Nachricht und holte hörbar Luft.
    »Hier spricht Lieutenant Eve Dallas«, drang ihre eigene Stimme an ihr Ohr. »Die Verdächtigen wurden aufgegriffen. Wiederhole, die Verdächtigen wurden aufgegriffen und werden auf die Wache transportiert. Verlassen Sie umgehend Ihre Posten und melden sich auf dem Revier.«
    »Verdammt«, murmelte sie.
    »Lieutenant?«, hörte sie Prestons überraschte Stimme. »Sie rufen über das Festnetz

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