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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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einem Haus von dieser Größe wissen sie in weniger als anderthalb Minuten, ob es leer ist oder nicht.«
    »Haben Sie es schon durchgespielt?«
    »Ja. In weniger als drei Minuten sind sie drin und wieder draußen. Das Blut oben stammt von Preston, das hier unten auf dem Boden, das in Richtung Klo und Küche läuft, von Knight. Dann haben sie die Waffen eingesteckt und sich die Kleider ausgezogen. Sie waren wirklich schnell, sonst hätten sie das Blut in einem anderen Muster hier im Haus verteilt.«
    Sie trat in die offene Küchentür und schwenkte ihren Stunner erst nach rechts und dann nach links. »Sehen Sie hier das Blut? Hier ist er kurz stehen geblieben und hat sich umgesehen.«
    Dann blickte sie in Richtung Treppe zurück. »Preston hätte nicht einfach runterkommen sollen. Ohne auch nur zwei Sekunden nachzudenken, ist er einfach runtergekommen, weil es um seinen Partner ging. Deshalb ist er tot.«
    Sie steckte ihren Stunner wieder ein. »Verdammt.«
    »Das können Sie laut sagen. Ich werde mich jetzt um die beiden kümmern, Dallas.« Seine Hände waren blutverschmiert, weswegen er sie nicht berührte, doch der Blick, mit dem er sie bedachte, war ebenso beruhigend wie ein fester Händedruck.
    »Für das hier werden wir diese Bastarde begraben, Morris.«
    »Ja. Ja, das werden wir.«
    Sie ging aus dem Haus. Fast sämtliche Reporter, die sich dort versammelt hatten, hatten sich, nachdem Whitney ein kurzes Statement abgegeben hatte, bereits wieder
zerstreut. Schließlich mussten sie ihre Artikel schreiben, dachte Eve erbost.
    Nadine jedoch stand neben Roarke bei ihrem Wagen.
    Etwas von dem Zorn, der in Eve schwelte, brach sich Bahn, und so marschierte sie – bereit, die Journalistin windelweich zu prügeln – mit großen Schritten auf die beiden zu.
    Dann aber drehte Nadine sich zu ihr um.
    Ihr Gesicht war tränenüberströmt.
    »Ich habe die beiden gekannt«, erklärte sie, bevor Eve etwas sagen konnte. »Ich habe sie gekannt.«
    »Okay.« Sie schluckte ihren Zorn herunter, auch wenn er einen bitteren Geschmack auf ihrer Zunge hinterließ. »Okay.«
    »Knight … wir haben immer miteinander geflirtet. Keiner von uns beiden hat es wirklich ernst gemeint, aber es hat trotzdem Spaß gemacht.« Ihre Stimme brach. »Preston hat mir immer Fotos von seinem Kind gezeigt. Er hat einen kleinen Sohn.«
    »Ich weiß. Sie sollten Urlaub machen, Nadine. Nehmen Sie sich ein paar Tage frei.«
    »Erst, wenn Sie diese Schweinehunde haben.« Sie wischte sich die Tränen fort. »Ich weiß nicht, warum mich das so fertig macht. Es ist schließlich nicht das erste Mal, dass jemand, den ich kenne …«
    »Vielleicht hat Preston einen von den Bastarden erwischt. Das erzähle ich Ihnen als Freundin, nicht als Polizistin. Weil Sie die beiden kannten. Und weil ich die beiden kannte und der Gedanke, dass er sich nicht wehrlos niedermetzeln lassen hat, vielleicht ein bisschen hilft.«
    »Danke.«
    »Ich muss das Gebäude noch sichern und dann aufs Revier«, sagte Eve zu Roarke. »Wann ich nach Hause komme, kann ich noch nicht sagen.«

    »Rufst du an, wenn du es weißt?«
    »Sicher.« Sie dachte an die Risiken, die sie in ihrem Job eingehen musste. Und daran, was für ein Gefühl es wohl für ihn war, zwei ihrer Kollegen blutverschmiert und tot in dem Haus liegen zu sehen.
    Deshalb trat sie trotz Nadine, trotz der Kollegen, trotz der Leute von der Spurensicherung und trotz der Schaulustigen, die noch nicht vertrieben worden waren, auf ihn zu, umfasste sein Gesicht und gab ihm einen sanften Kuss.
    »Ich kann dich von einem Streifenwagen nach Hause bringen lassen.«
    Er sah sie lächelnd an. »Es gäbe kaum was Schlimmeres für mich. Ich habe mir bereits mein eigenes Transportmittel bestellt. Nadine, wenn Sie wollen, nehme ich Sie mit.«
    »Ein Kuss von Ihnen wäre mir noch lieber. Aber es ist auch schon nicht schlecht, wenn ich mich von Ihnen zum Sender fahren lassen kann. Dallas, falls ich etwas für Sie recherchieren kann oder falls Sie noch zwei Hände oder Augen brauchen, geben Sie Bescheid. Meine Hilfe wäre vollkommen umsonst.«
    »Vielleicht komme ich später auf das Angebot zurück. « Damit marschierte sie in den schmalen Kasten zurück, in dem der Geruch des Todes hing.

11
    Wenn ein Polizist getötet wurde, ging die Meldung wie ein Lauffeuer herum. Bis Eve auf die Wache kam, hatte sich die Nachricht bereits in sämtlichen Büros herumgesprochen, und die Luft war dick vor Zorn.

    Als sie in ihre Abteilung kam, blieb sie kurz im

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