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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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sterben würden. Das hat mich total fertig gemacht.«
    »Ich weiß. Das ist mir klar.«
    »Ich habe Sie nur deshalb jetzt schon wieder mit an Bord genommen, weil der Arzt gesagt hat, leichte Arbeit wäre kein Problem. Nur dass unsere Arbeit augenblicklich ganz bestimmt nicht leicht zu nennen ist. Trotzdem ziehe ich Sie nicht von diesem Fall ab, weil ich weiß, dass ich, wenn ich in Ihren Schuhen stecken würde – was nie passieren würde, weil ich mich eher bewusstlos schlagen lassen würde als freiwillig diese pinkfarbenen Treter anzuziehen –«
    Peabodys Lippen fingen an zu zucken. »Lachs.«
    »Was, haben Sie Hunger?«
    »Nein.« Peabody nahm einen Schluck von ihrem Wasser, lachte, zuckte zusammen und hielt sich die schmerzende Brust. »Die Schuhe. Sie sind lachsfarben.«
    »Umso schlimmer. Ich würde nie im Leben Fischtreter anziehen. Also, Gott, was wollte ich sagen?«

    »Dass Sie mich nicht von dem Fall abziehen, weil …«
    »Weil ich an Ihrer Stelle lieber an meine Arbeit denken würde als daran, dass ich beinahe hopsgegangen wäre.«
    »Das geht mir genauso. In den letzten Wochen bin ich manchmal schweißgebadet wach geworden, und das hatte nichts mit irgendwelchen heißen Spielchen mit McNab zu tun. Aber langsam wird es besser. Langsam fühle ich mich wieder besser. Und die Arbeit hilft dabei.«
    »Das kann ich verstehen. Aber abgesehen von den Gründen, die ich schon genannt habe, hatte ich noch einen Grund, weshalb ich Sie nicht angerufen habe …«
    Sie griff an Peabody vorbei und schloss die Tür ihres Büros. »… ich habe die beiden für den Dienst dort eingeteilt. Knight und Preston. Ich habe die beiden ebenfalls gekannt, ich habe sie dorthin geschickt, und jetzt sind sie tot. Ich brauchte einfach etwas Zeit für mich, um damit klarzukommen. Die Zeit hatte ich inzwischen, und deshalb fahren wir am besten langsam mit der Arbeit fort.«
    Peabody setzte sich. »Ich war nicht wirklich wütend auf Sie. Tja, nun, vielleicht ein bisschen, aber es war einfach leichter, wütend auf Sie zu sein als …«
    »Ich weiß. Jetzt holen Sie Kaffee.«
    »He, Sie bieten mir tatsächlich einen Kaffee an.«
    »Eigentlich habe ich gemeint, dass Sie mir einen Kaffee holen sollen, aber holen Sie meinetwegen auch einen Becher für sich.«
    Peabody stand wieder auf, trat vor den AutoChef und sah, während sie auf den Kaffee wartete, die Fotos an der Pinnwand an. »Was ist genau passiert?«
    Eve klärte sie mit knappen Worten auf.

    »Haben Sie eine Kopie des Telefongesprächs? Die würde ich mir gern mal anhören.«
    Eve schob eine Diskette in den Schlitz ihres Computers und rief die Aufnahme auf.
    Nachdenklich nippte Peabody an ihrem Kaffee. »Es klingt nicht ganz wie Sie, aber es ist durchaus ähnlich. Die Antwort ›Das ist mir bewusst‹, als Preston wissen will, ob Ihnen klar ist, dass Sie über das Festnetz bei ihm angerufen haben, hätte mir verraten, dass Sie es nicht sind, aber er hat nicht jeden Tag mit Ihnen gesprochen und hat dem Anrufer die falsche Dallas deshalb wahrscheinlich abgekauft. Zumindest am Anfang. Zehn Sekunden später hätte ihm bestimmt gedämmert, dass Sie die Videoübertragung ausgeschaltet hatten, dass Sie ihn nie mit seinem Rang oder seinem Namen angesprochen haben und dass Sie vor allem solche Anrufe an andere delegieren würden, denn schließlich hätten Sie im Fall einer Verhaftung alle Hände voll mit den Verdächtigen zu tun.«
    »Die zehn Sekunden hatte er nicht mehr. Er ist ans Link gegangen. Es war der einzige Festnetzanschluss im ganzen Haus, und er stand in einem gesicherten Raum, in dem die Polizei mit versteckten Zeugen sprechen kann. Sie haben diesen Anschluss wahrscheinlich mit Hilfe eines guten Peilsenders gefunden und für ihre Zwecke genutzt. Durch den Anruf konnten sie die beiden Polizisten voneinander trennen. Sie haben einen von den beiden nach oben gerufen und so lange am Link festgehalten, bis sie im Gebäude waren. Bevor er das Gespräch auch nur beendet hatte, waren sie schon drin.«
    »Wer hat den Vorfall gemeldet? Wer hat Bescheid gegeben, dass dort etwas geschehen ist?«
    »Sie hätten sich stündlich bei uns melden sollen, als das nicht passiert ist, wurden zwei Mann Verstärkung
hingeschickt. Die haben sie gefunden. Die Befragung der Nachbarn hat bisher nichts erbracht.«
    »Solche Häuser sind normalerweise schallgeschützt. Es hat also bestimmt niemand gehört, dass die Stunner abgefeuert worden sind.«
    »Sie haben bestimmt die Tür hinter sich zugemacht.

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