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In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: In den Armen des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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kurz vor einem körperlichen Zusammenbruch stand.
    Als sie stolperte, fasste er sie am Oberarm und erntete einen bösen Blick dafür.
    » Ich schaff das schon«, behauptete sie.
    Doch jeder Idiot hätte sehen können, dass sie Probleme mit der Koordination hatte. Aber ihre Entschlossenheit war bewundernswert.
    » Klar«, antwortete er leichthin. Ihr Shirt war voller Blut. » Natürlich schaffst du es, Süße. Aber du bist zu langsam dafür, dass wir rennen sollten, als wäre der Teufel hinter uns her. Lass mich dir helfen, damit wir von hier verschwunden sind, bevor Magellan seine Freunde zusammentrommelt und uns seinen netten Kumpel Kynan hinterherschickt.«
    » Mir geht’s gut.«
    » Tut es nicht.« Er schob sie weiter. » Hör auf, mir vorzumachen, dass es dir gut ginge. Mit dieser Einstellung bringst du uns beide um.« Und genau daher nahm er in Kauf, dass sie wütend auf ihn war. Er drang tief in ihr Bewusstsein ein und unternahm alles, was möglich war, um ihr mehr Schnelligkeit zu verleihen.
    Dabei wurde ihm plötzlich ganz seltsam zumute. Er blickte in einen Abgrund. Einen Abgrund, der mit Magie angefüllt war, als wäre es brodelnde Lava, die jeden Augenblick überkochen konnte. Von Magellan stammende Magie vermutlich, die sich mit Carsons Magie vermischt hatte.
    Er ging schneller, und Carson hielt mit, doch trotz seiner Unterstützung schwankte sie und verlor immer wieder das Gleichgewicht.
    » Natürlich«, sagte er und fing sie auf, bevor sie stürzte, » es geht dir super. Absolut super.«
    Als sie das Auto erreicht hatten, ließ er sie los, um die Schlüssel aus seiner Tasche zu ziehen. Carson sank in die Knie und übergab sich.
    Mit der unverletzten Hand versuchte sie, sich abzustützen, die andere drückte sie noch immer gegen ihre Brust. Sie war so zittrig, dass ihr Arm nachgab und sie nach vorn sank, bis ihr Kopf auf den Oberschenkeln lag.
    Nikodemus’ Verbindung zu ihr flammte wieder auf, und ihm wurde schwindelig von der Anstrengung, Carson unter Kontrolle zu halten. Was auch immer Magellan ihr angetan hatte, als er versucht hatte, sie unter seinen verdammten Willen zu zwingen, hatte sie zusätzlich geschwächt. Heftig geschwächt. Ihre Magie loderte auf, erlosch, flackerte ein wenig, um erneut heftig aufzuwallen und wieder zu verebben. Carson brach zusammen.
    » Verdammter Mist.« Nikodemus kniete sich neben sie. Die Stacheln der Brombeeren verfingen sich in seiner Jeans, und er ließ die Pflanze zu Staub zerfallen. Er hatte nicht viel Ahnung von der menschlichen Physiologie, er wusste nur, dass Menschen im Gegensatz zu seiner Spezies schwach und zerbrechlich waren und ihre Wunden lange brauchten, um zu verheilen. In ihrem Geist fand er keinen Widerhall. Nichts. Angst schnürte ihm die Brust zusammen. Unwillkürlich fühlte er an ihrem Hals nach ihrem Puls, um sich davon zu überzeugen, dass sie nicht tot, sondern nur ohnmächtig war.
    Er zog sie in seine Arme und öffnete die Beifahrertür, schob Carson auf den Sitz und legte ihr den Sicherheitsgurt um. Ihr Kopf rollte zur Seite, doch sie war wieder bei Bewusstsein. Halbwegs jedenfalls. Ihre Magie wirbelte, immer noch außer Kontrolle, in ihr wie ein Hurrikan. Magie, die von ihm stammte, hatte sich daruntergemischt, ebenso die von Magellan, und genau das war der Grund für dieses verheerende Chaos.
    Hier draußen in der verdammten Einsamkeit der Wildcat Canyon Road würde niemand sehen, wenn er mit einem Satz über das Auto sprang. Die Innenbeleuchtung schaltete sich ein, als er auf dem Fahrersitz Platz nahm. Er drehte den Zündschlüssel, ließ den Motor an.
    Carsons Atemzüge veränderten sich, wurden flacher, schneller, angetrieben von dem Sturm, der in ihr tobte. Frisches Blut rötete ihr Shirt.
    Nikodemus schmeckte den Geruch nach Eisen. Verdammt. Er wusste nicht genug, um beurteilen zu können, was die größere Gefahr war: die Verletzung an ihrem Körper oder die Magie, die diesen menschlichen Körper verlassen wollte, der nicht in der Lage war, sie zu absorbieren. Endlich von diesem gottverlassenen Ort wegzukommen stand ganz oben auf der Liste seiner Prioritäten, doch er fürchtete, dass Carson ihm unterwegs verbluten könnte.
    Er wandte sich ihr zu und zog vorsichtig ihren verletzten Arm weg. Nikodemus roch das Blut auf ihrem Shirt, ein Teil davon stammte von Durian, der größte aber von ihr.
    Sie ließ zu, dass er ihren Arm streckte, hielt die Faust aber weiterhin geschlossen. Es war ein verdammt tiefer Schnitt, der sich über ihr

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