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In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: In den Armen des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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Ich bin gleich wieder zurück.«
    Sie war in sich zusammengesunken, öffnete nun ihre Augen einen Spalt breit. Sie nickte, dann schlossen sich ihre Lider erneut.
    Nikodemus veränderte leicht sein Aussehen und stieg aus. Seine Haare schienen nun kurz geschoren zu sein, und er hoffte, dass niemandem etwas auffiele.
    Ein bereits kahl werdender Mann um die sechzig blickte von seinem Computerbildschirm auf, als Nikodemus den Laden betrat und die kleine Glocke über der Tür zum Klingen brachte. » Harsh« stand in roten Druckbuchstaben auf dem Plastikschild über seiner Brusttasche.
    Nikodemus nahm ihn als durch und durch menschlich wahr– ausgesprochen merkwürdig, wenn man bedachte, dass dies eine Magier-Apotheke war. War der alte Kerl nun ein Mensch oder nicht?
    Nikodemus lächelte ihn an. In den vorderen Regalen des Geschäfts standen Dinge für die verschiedensten menschlichen Bedürftigkeiten: Snacks und Sachen wie Zahnpasta, Deodorants, rezeptfreie Medikamente. Eine Wand wurde von einer Auswahl an Kondomen geschmückt. Direkt neben den Schwangerschaftstests.
    Was Nikodemus’ Gedanken für einen Moment ablenkte. Hin zu etwas, was auch nicht sicher wäre. Wenn er mit Carson schliefe. Sobald es ihr wieder gut ging. Und er merkte, wie stark seine Gefühle für sie bereits geworden waren.
    Harsh saß hinter einer Theke im hinteren Bereich des Ladens, wo Medikamentenlieferungen in Regalen darauf warteten, abgeholt zu werden von menschlichen Kunden, die nicht die geringste Ahnung hatten, was sich wirklich hinter dieser Apotheke verbarg. Bläuliches Licht warf einen Widerschein auf das Gesicht des Mannes. Neben ihm lag ein Stapel Mangas. Ein Heft lag mit der aufgeschlagenen Seite nach unten.
    » Ganz schön spät noch unterwegs«, stellte Harsh fest.
    Er hörte sich überhaupt nicht wie ein alter Mann an.
    Nikodemus zuckte mit den Schultern.
    » Was kann ich für Sie tun?« Harsh griff nach einer Büchse Red Bull und trank einen Schluck.
    » Ich brauche Copa. Reines, wenn Sie es haben.« Nikodemus nahm einen Erste-Hilfe-Kasten und hielt dann Ausschau nach einem Nahtset.
    » Tja«, meinte Harsh und blickte sehnsüchtig auf sein Comicheft. » Ihr magiegebundenen Laufburschen wollt immer nur reines haben.«
    » Wie wär’s dann mit Opium? Würde das die Routine durchbrechen?« Nikodemus griff in seine Tasche und zog einen zerknitterten Zettel hervor, tat so, als würde er etwas ablesen. » Ach ja, Penicillin brauche ich auch.«
    » Haben Sie ein Rezept dafür?«
    Nikodemus hob die Hände. » Behandelt Ihr Chef Sie auch wie Dreck?«
    » Ist ein Arschloch.« Harsh prostete ihm mit der Red-Bull-Dose zu. » Auf alle Arschloch-Chefs! Keine Allergien gegen Penicillin bekannt?«
    » Interessiert mich das?«
    » Okay, dann also Penicillin. Wie viel wiegt der Patient?«
    Er dachte an Carson und daran, wie klein und wohlproportioniert sie war. » Fünfzig Kilo in nassen Klamotten.«
    Harsh sah ihn lange und nachdenklich an. » Ich hoffe, sie ist gut im Bett.«
    Nikodemus blickte durch das Fenster auf sein Auto. Von Carson konnte er gerade noch den Kopf erkennen.
    Der Apotheker sprang so geschmeidig auf, als hätte er gerade brandneue Hüft- und Kniegelenke aus Titan bekommen, und eilte in den Lagerraum. » Ja«, sagte er, » Arschloch-Chefs sind die schlimmsten.«
    Er blieb ziemlich lange weg. So lange, dass Nikodemus in der Zwischenzeit auch das Nahtset fand und sämtliche Einkäufe auf die Theke gelegt hatte. Er wollte schon nach Harsh klingeln, als er noch einmal aus dem Fenster sah und bemerkte, dass Carson gerade aus dem Wagen stieg. Verdammter Mist!
    » Hey«, rief er, » meine Arschloch-Chefin wird ziemlich sauer sein, wenn ich nicht mit dem reinen Zeug nach Hause komme. Sie braucht es echt dringend.«
    » Eine Minute noch!«, rief Harsh zurück.
    Erneut schaute Nikodemus aus dem Fenster. Die Härchen in seinem Nacken richteten sich auf. Nein, das alles gefiel ihm nicht.
    Harsh kehrte zurück, ein braunes Glasfläschchen in der Hand. » Ist nicht ganz einfach, das Zeug zu handhaben, wissen Sie.« Er hatte braune Augen mit goldenen Flecken darin, die irgendwie zu jung für seinen Körper wirkten. Er stellte die Flasche auf die Theke, ließ aber weiterhin seine Hand darauf. » Copa ist gefährlich. Sie sollten sorgfältig damit umgehen.«
    » Wenn sie eine Überdosis nimmt, erledigen sich meine Probleme von selbst.« Er griff nach seiner Brieftasche.
    Die Glocke über der Tür erklang. Verdammter Mist. Carson kam herein, den

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