In den Armen des Eroberers
sein.«
Nur für Sekunden löste er den Blick von ihr, um das Hemd auszuziehen. Honoria lächelte, wand sich verführerisch unter seinem begierigen Blick und genoß das Gefühl der Macht, das seine Faszination von ihrer Nacktheit ihr vermittelte. Er hatte ihr deutlich zu verstehen gegeben, daß er sie gern nackt sah, völlig entblößt, ohne eine Spur von Keuschheit. Zuerst war es ihr schwergefallen, sich ganz zu entblößen, doch die Vertrautheit und seine Bewunderung hatten ihr Zuversicht gegeben, und inzwischen erschien es ihr völlig natürlich, sich ihm hemmungslos nackt zu zeigen – und so sollte es auch sein, zwischen ihm und ihr jedenfalls.
»Wie denn?« fragte sie, als er sich aufs Bett setzte, um sich die Stiefel auszuziehen.
Er warf ihr einen Blick zu und betrachtete dann ausgiebig ihre Brüste, ihren Leib, ihre Schenkel. »Heute nacht gönne ich mir das Vergnügen, dich mit Lust zu überschwemmen.«
Honoria musterte ihn versonnen. Er konnte sie zum Schreien bringen – zum Schreien und Stöhnen und Schluchzen vor Lust. Sie war die Novizin, er der Meister. »Was genau hast du vor?«
Lächelnd erhob er sich und knöpfte seine Hosen auf. »Du wirst es sehen – oder vielmehr«, berichtigte er sich mit gesenkter Stimme, »… du wirst es fühlen.«
Die Vorfreude, die in ihrem Blut köchelte, wallte unversehens auf; Honorias Nerven zuckten. Diese schon vertraute Anspannung befiel sie wieder, hielt sie fest in ihrem süßen Griff. Im nächsten Moment kam Devil, splitternackt wie sie, zu ihr aufs Bett. Zutiefst maskulin, hochgradig erregt, neigte er sich auf Händen und Knien über sie, um seinen Körper dann auf ihren zu senken.
Der Atem wich aus Honorias Lungen. Mit großen Augen forschte sie in seinen, die im schwachen Licht glitzerten. Dann schloß er halb die Lider und senkte den Kopf, suchte und fand ihre Lippen.
Sein Kuß berührte sie tief, drang vor bis in den Winkel, in dem ihr sinnliches Ich wohnte. Er weckte es, und es meldete sich zur Stelle, bereit für die Lust, die er ihr schenken wollte. Sie öffnete sich ihm, lud ihn ein; ihr Körper wurde weich und nachgiebig unter seinem, doch er machte keinerlei Anstalten, sie zu nehmen. Er fesselte ihre Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes in seinem Griff; während der Kuß andauerte, sehnte sich ihre glühende Haut nach seiner Berührung. Gierig wollte sie sich ihm entgegenwölben, doch sein Gewicht hielt sie gefangen, unbeweglich; er gab ihr keine Möglichkeit, die Glut, die sich zwischen ihnen aufstaute, zu mildern.
Dann ließ er von ihren Lippen ab und strich unter heißen Küssen mit dem Mund an ihrem Hals entlang. Keuchend bohrte Honoria den Kopf rücklings ins Kissen, gierig auf mehr. Er rückte leicht zur Seite und zeichnete mit Küssen ihr Schlüsselbein nach, um dann den Umweg über ihre Schulter zu ihrer Brust zu nehmen. Von dort aus verfolgte er denselben Weg zurück und drang weiter über ihren Arm bis zu ihren Fingerspitzen vor.
Seine Lippen, seine Brust und sein Kinn kitzelten sie. Honoria lachte leise und sah, wie seine Braue hochzuckte, doch er sagte nichts, hob nur ihre Hand und legte ihren Arm um seine Schulter. Die gesamte Übung vollführte er dann auch an ihrem anderen Arm. Sie verschränkte die Finger in seinem Nacken, legte sich erwartungsvoll zurück und wartete auf das, was als nächstes kommen würde.
Das Gefühl seiner Lippen an ihrer Brust war ihr schon vertraut, süß und voller Versprechungen. Als er mit dem Mund eine Brustspitze umfaßte und zu saugen begann, rang sie nach Luft; die Liebkosung setzte sich fort, heiß und naß, und flüssiges Feuer schoß durch ihre Adern. Honoria stöhnte, hob die Hüften an, suchte. Doch er entzog sich ihr, und sie fand keinen Kontakt zu dem Körperteil, der sich so gern von ihr verführen ließ. Eine Ahnung kam ihr – heute nacht stand ihr ein ausgedehntes Erlebnis bevor.
Er hatte ihr mehr als einmal erklärt, daß sie viel zu überstürzt vorginge, daß die Empfindungen, wenn sie ihm die erforderliche Zeit ließe, noch intensiver, noch mächtiger sein würden. Da sie kaum ertrug, was sie im Augenblick empfand, war sie nicht sicher, daß es eine gute Idee wäre, noch langsamer vorzugehen. Er war an das Liebesspiel gewöhnt, sie nicht. Sie wußte nicht einmal, ob es auf ihn die gleiche markerschütternde, benebelnde Wirkung hatte wie auf sie.
Seine Lippen verließen ihre Brüste, schwer atmend wartete sie und fühlte dann seine Liebkosungen unterhalb der weichen Wölbungen.
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