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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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auf – auf Honorias finsteren Blick hin ließ er den Tritt herab. In sein Schicksal ergeben, half er ihr beim Aussteigen und winkte dann Carter heran. »Wenn er und ich Schulter an Schulter vorangehen, bemerkt man Euch vielleicht nicht gleich, Madam.«
    Honoria nickte knapp. Sie folgte Sligo auf den Fersen, als er mit Carter über die Schwelle des Gasthauses trat.
    Der Barmann, ein gequält blickender Typ, reagierte zuerst. »Ihr seid in der falschen Kneipe.« Er scheuchte sie zurück. »Wir haben nichts, was Ihr wünschen könntet.«
    »Moment mal.« Ein fleischiger Arm drängte den Mann zurück. Der dazugehörige fleischige Körper stemmte sich von einer Bank hoch. »Nicht so hastig, Willie. Wer weiß schon, was die Noblen wollen?«
    Das schmierige Lächeln, das die Worte des Mannes begleitete, überzeugte Honoria, daß der Barmann recht hatte.
    »Genau. Wenn die Dame hier reinkommt – dann wird sie auch wissen, was sie will.« Ein weiterer grinsender Kanalarbeiter, breit wie ein Schrank, stand auf. »Vielleicht hat jeder von uns genau das zu bieten, was sie sucht.«
    Honoria sah ihm in die Augen. »Ihr habt völlig recht.« Ihr einziger Ausweg bestand in frechem Auftreten. Sie schob Carter zur Seite und trat vor. »Ihr könnt mir vielleicht wirklich helfen. Allerdings …«, sie ließ den Blick über die Tische schweifen, »… muß ich Euch warnen, daß mein Gatte und seine Vettern, die sogenannte Cynster-Riege, derzeit auf dem Weg hierher sind. Alle sechs.« Sie maß den Kanalarbeiter mit Blicken. »Und sie sind alle größer als Ihr.«
    Sie wandte sich dem Barmann zu. »Die Cynster-Riege ist Euch vielleicht ein Begriff. Und jetzt haben sie erfahren müssen, daß drei Eurer Kunden gestern nacht einen von ihnen überfallen haben. Sie wollen Rache, und wenn sie hier eintreffen, werden sie sich nicht die Zeit nehmen, die drei Schuldigen herauszusuchen.«
    Der Barmann wie auch die Gäste hatten Mühe, ihre Worte zu verstehen, und Honoria seufzte innerlich. »Ich fürchte, sie werden dieses Gasthaus kurz und klein schlagen, und alle Anwesenden obendrein.«
    Den Seebären schwoll der Kamm; kampflustiges Gemurmel wurde laut. »Wenn sie eine Prügelei wollen, die können sie haben«, erklärte ein stämmiger Matrose.
    »Ich werde mich beschweren!« blökte der Barmann.
    Honoria beäugte die Männer abschätzend. »Sie sind sechs – und alle sind groß und kräftig. Und …« Sie sah den Barmann an. »Sagte ich schon, daß mein Gatte ein Herzog ist?« Der Kiefer des Mannes klappte herunter, und sie lächelte. »Sein Spitzname ist Devil. Lucifer und Demon werden ihn begleiten.« Sie spähte durch die offene Tür. »Ich sehe weit und breit keinen Wachtmeister.«
    Die Arbeiter tauschten Blicke. Geschichten von den Eskapaden nicht so zivilisierter Herren der feinen Gesellschaft waren an der Tagesordnung; die ärmeren Schichten hatten die Auswirkungen solch sinnloser Zerstörungswut zu tragen. Die Gäste im Anchor's Arms waren zu alt, um das Risiko eingeschlagener Schädel eingehen zu wollen.
    Der erste Sprecher sah Honoria herausfordernd an. »Und was genau wollt Ihr dann hier? Eine Herzogin und so weiter?«
    Honoria sah ihn herablassend an. »Lieber Mann, Ihr habt doch gewiß schon gehört, daß Herzoginnen sich der Wohltätigkeit verpflichten? Meine gute Tat für heute soll darin bestehen, daß ich den Anchor's Arms vor Schaden bewahre.« Sie hielt inne. »Vorausgesetzt freilich, Ihr sagt mir, was ich wissen will.«
    Der Arbeiter sah reihum seine Kameraden an – viele nickten. Immer noch mißtrauisch, wandte er sich wieder Honoria zu. »Woher wissen wir, daß Ihr diesen Devil oder wie auch immer aufhalten könnt, wenn wir Euch helfen?«
    »Das wißt Ihr nicht.« Honoria sah ihn fest an. »Ihr könnt nur hoffen.«
    »Was wollt Ihr wissen?« rief jemand aus dem hinteren Teil des Raums.
    Honoria hob den Kopf. »Drei Seeleute haben sich vor kurzer Zeit hier getroffen. Ich muß mit ihnen reden. Carter – beschreib die zwei, die du gesehen hast.«
    Carter gehorchte; seine Beschreibungen trafen auf eine ganze Reihe von Anwesenden zu.
    »Die waren gestern abend hier – kamen von der Rising Star .«
    »Die Rising Star hat heute morgen die Anker gelichtet – segelt nach Rotterdam.«
    »Seid Ihr sicher?« Aus verschiedenen Richtungen kamen Bestätigungen.
    Schweigen senkte sich nieder, kalt und dicht. Die Luft im Raum war wie gefroren. Noch bevor sie sich umdrehte, wußte Honoria, daß Devil eingetroffen war.
    Honoria fuhr zu

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