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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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»Was, nun?«
    Nur mit Mühe gelang es Devil, nicht zu brüllen. »Nun, versprich es mir!«
    »Eher friert die Hölle ein!« Honorias Augen blitzten. »Ich werde auf gar keinen Fall geduldig herumsitzen, während jemand versucht, dich mir zu nehmen. Ich bin deine Herzogin - nicht irgendeine desinteressierte Zuschauerin. Ich werde niemals still zu Hause sitzen und sticken und auf Nachrichten warten, die mir womöglich von deinem Tod berichten. Als deine Gattin habe ich die Pflicht, dir beizustehen – und wenn das in diesem Fall bedeutet, daß es gefährlich für mich werden könnte, bitte schön.« Trotzig hob sie ihr Kinn noch höher. »Ich bin eine Anstruther-Wetherby – und ich bin genausogut in der Lage, Gefahren und Tod ins Auge zu sehen, wie du. Wenn du ein zahmes, gehorsames Weib haben wolltest, hättest du mich nicht heiraten dürfen.«
    Mehr über ihre Heftigkeit als über ihre Worte verblüfft, starrte Devil sie an. Mit finster gerunzelter Stirn schüttelte er den Kopf. »Nein.«
    Honoria furchte ebenfalls die Stirn. »Was, nein?«
    »Nein zu allem, was du gesagt hast, besonders aber: Nein, es ist nicht deine Pflicht, mir bei der Jagd nach einem Mörder beizustehen. Als meine Frau hast du keine anderen Pflichten als die, die ich als angemessen empfinde. In meinen Augen gibt es nichts, weder Pflicht noch Vernunft noch sonst irgendwas, was die Gefährdung deiner selbst rechtfertigen könnte.«
    Ihre Gesichter waren lediglich eine Spanne voneinander entfernt, und hätte Honoria nicht die verhaltene Wut gespürt, die sein angespannter Körper ausstrahlte, wäre sein scharfer Ton ihr doch nicht entgangen. Ihre Augen wurden schmal. »Das nehme ich nicht hin.« Sie war keineswegs gewillt, sich seinem Zorn zu beugen.
    Devil verzog leicht den Mund; als er dann sprach, klang seine Stimme tief und hypnotisch. »Du wirst es hinnehmen müssen.« Es fiel ihr schwer, nicht zu schaudern, nicht den Blick abzuwenden unter seinem, der so zwingend, so bohrend war, daß er sie beinahe körperlich traf. Dank schierer Willenskraft, reinen Starrsinns gelang es Honoria, diesen furchterregenden Blick auszuhalten, ohne mit der Wimper zu zucken. »Du irrst dich in allen Punkten. Ich habe schon einmal liebe Menschen verloren, an Mächte, die ich nicht beeinflussen konnte – ihnen konnte ich nicht helfen, ich vermochte sie nicht zu retten.« Sie biß die Zähne zusammen. »Ich werde nicht tatenlos zusehen, wie du mir genommen wirst.«
    Ihre Stimme zitterte, silberne Blitze trafen Devils Augen. »Verdammt noch mal! Glaubst du denn, ich lasse zu, daß jemand mich dir nimmt?«
    »Absichtlich wohl nicht, aber schließlich war ich es, die das Gift entdeckte.«
    Devil winkte ab. »Das war hier.« Er forschte in ihrem Gesicht, in ihren Augen. »Innerhalb dieses Hauses magst du nach Herzenslust über mich wachen, aber du hältst dich von allen Gefahren fern. Du hast von Pflicht gesprochen – meine Pflicht ist es, dich zu beschützen, nicht umgekehrt.«
    Honoria war im Begriff, den Kopf zu schütteln, doch Devil faßte unter ihr Kinn und hielt ihren Blick fest. »Versprich mir zu tun, was ich verlange.«
    Honoria holte so tief Luft, wie ihre eng gewordene Brust es zuließ, und schüttelte den Kopf. »Nein. Pflicht beiseite, wir haben auch von Gründen der Vernunft gesprochen, Gründen, die alles rechtfertigen, was ich unternehme, um dein Leben zu schützen.« Sie redete hastig und atemlos, sie mußte ihn dazu bringen zu begreifen. »Mein Grund widersteht jeglichem Einwand.«
    Devils Gesicht wurde hart. Er ließ die Hand sinken und trat zurück. Honoria ließ seinen Blick nicht los, wollte den Kontakt aufrechterhalten, wollte nicht zulassen, daß er sich völlig hinter seine Maske zurückzog. Sie holte tief Atem und faßte ihre Gefühle in Worte: »Ich liebe dich – mehr, als ich jemals einen Menschen geliebt habe. Ich liebe dich so sehr, über alle Vernunft hinaus. Und ich könnte dich niemals lassen – könnte niemals zusehen, wie du mir genommen wirst –, es wäre dasselbe, als würde ich mein Leben lassen, denn du bist mein Leben.«
    Devil wurde ganz still. Einen Augenblick lang schaute er in Honorias Augen, und was er da sah, drückte ihm das Herz ab. Er riß sich von ihr los, fuhr herum und stapfte zur Tür. Dort blieb er noch einmal stehen. Die Hände an den Seiten zu Fäusten geballt, den Brustkorb gedehnt, warf er den Kopf in den Nacken und blickte zur Decke auf. Tief ausatmend sah er dann zu Boden. Ohne sich umzudrehen, sagte er:

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