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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ihm herum – und traute ihren Augen nicht. Sie schluckte. Ja, es war Devil, aber nicht der Mann, den sie kannte. Dieser Mann erfüllte den Raum mit seiner bedrohlichen Präsenz; er strömte nur mühsam beherrschte Aggressivität aus. Sein eleganter Anzug täuschte nicht über seinen athletischen Körperbau hinweg, auch nicht über die Tatsache, daß er bereit war, alles und jeden zu vernichten, wenn sich ihm nur der geringste Anlaß dazu bot. Er entsprach genau dem Bild, das sie von ihm entworfen hatte.
    Als Devil den Blick auf den erstarrten Barmann heftete, zwang Honoria sich zu einem Lächeln und sprang in die Bresche. »Da seid Ihr ja, Mylord. Ich fürchte, die gesuchten Männer sind nicht hier – sie sind schon heute morgen in See gestochen.«
    Devil zuckte nicht mit der Wimper. Mit sprühenden Augen sah er sie an und zog kaum merklich eine Braue hoch. »Tatsächlich?«
    Das eine, mit grollender Stimme geäußerte Wort gab nicht den geringsten Aufschluß über seine Gedanken. Einen Augenblick lang hielt das gesamte Gasthaus den Atem an. Dann nickte Devil dem Barmann zu. »In diesem Fall müßt Ihr uns bitte entschuldigen.«
    Mit diesen Worten drehte Devil sich um, packte Honorias Arm, stieß sie über die Schwelle und hob sie in die Kutsche, deren Schlag Sligo eilfertig aufgerissen hatte.
    Vane verließ das Gasthaus hinter ihnen; er stand hinter Devil, als dieser, einen Fuß auf dem Kutschentritt, kurz innehielt. »Ich nehme die Droschke.« Vane deutete mit einer Kopfbewegung in die Richtung, wo ein kleines Gefährt wartend stand.
    Mit finsterem Gesicht nickte Devil und stieg zu Honoria in die Kutsche. Sligo schlug die Tür zu, der Kutscher ließ die Zügel schnalzen.
    Es dauerte drei angespannte, schweigsame Minuten, bis der Wagen die enge Straße hinter sich gelassen hatte. Und dann noch eine weitere, gleichermaßen schweigsame halbe Stunde, bevor er den Grosvenor Square erreichte. Devil stieg aus. Er wartete, bis Sligo den Tritt herabgelassen hatte, dann streckte er die Hand aus. Honoria ergriff sie; Devil half ihr beim Aussteigen und führte sie die Treppe zum Eingang hinauf.
    Webster öffnete die Tür; seine Erleichterung war ihm deutlich anzusehen. Doch nach einem Blick in das Gesicht seines Herrn setzte er schnellstens eine völlig ausdruckslose Miene auf. Honoria schwebte hocherhobenen Hauptes, die Hand auf Devils Arm, in die Eingangshalle.
    Devil blieb stehen. »Wenn du mich bitte entschuldigen würdest, meine Liebe – ich habe mit Sligo zu reden.« Sein Ton war frostig; seine Stimme bebte leicht vor verhaltenem Zorn. »Ich komme gleich zu dir. Nach oben.«
    Im Licht des Kronleuchters konnte Honoria zum ersten Mal an diesem Abend sein Gesicht deutlich sehen. Es wirkte blasser und noch kantiger als gewöhnlich, alles in allem so starr wie eine Totenmaske. Nur die Augen glommen in seltsam düsterem Licht. Honoria sah ihn unverfroren an. »Sligo hat nur meine Befehle befolgt.«
    Devil zog mit kalter Miene eine Braue hoch. »So?«
    Honoria forschte in seinem Blick und senkte dann den Kopf. Und wandte sich zur Treppe um. In seiner derzeitigen Stimmung konnte sich jeglicher Widerspruch nur nachteilig auswirken.
    Ungerührt blickte Devil ihr nach. Als sie seinem Blickfeld entschwand, wandte er sich Sligo zu. »In der Bibliothek.«
    Sligo eilte voraus, Devil folgte ihm gemächlicher. Gleich hinter der Tür, die ein Diener schloß, blieb er stehen. Sligo stand in Habachtstellung neben dem Schreibtisch. Devil ließ das Schweigen lasten, bis er langsam auf ihn zuging.
    »Ich erfuhr von einem Diener, dem ich zufällig im St. James Park begegnete, daß Ihre Gnaden sich auf dem Weg zum Anchor's Arms befand. Noch bevor ich eine Droschke gemietet hatte, tauchten drei weitere Angestellte mit derselben Nachricht auf. Augenscheinlich war die Hälfte meiner Dienerschaft damit beschäftigt, die Straßen nach mir abzusuchen, statt meinen Befehlen zu gehorchen und auf meine Frau achtzugeben! Wie zum Teufel hat sie überhaupt vom Anchor's Arms erfahren?«
    Sligo schrumpfte zusammen. »Sie hat gefragt – ich habe geantwortet.«
    »Was in drei Teufels Namen hast du dir dabei gedacht, sie dorthin zu fahren?«
    Unter seinem Gebrüll wurde die Tür geöffnet. Devil bedachte Webster mit einem vernichtenden Blick. »Ich will nicht gestört werden.«
    »Jawohl, Euer Gnaden.« Webster trat zur Seite, hielt die Tür für Mrs. Hull offen und schloß sie nach deren Eintritt wieder. »Mrs. Hull und ich möchten nur sichergehen, daß

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