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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Chillingworth war kleiner als Devil. Devils Lippen zuckten. »Ich darf nicht vergessen, ihm zu sagen, wie knapp er davongekommen ist.«
    Honorias Miene verfinsterte sich. »Nun ja … ich fürchte, das ist noch nicht alles. Als ich ihn geschlagen habe, bekam er Nasenbluten.«
    Das war zuviel; Devil brach in herzhaftes Gelächter aus. »O Gott«, ächzte er, als er der Sprache wieder mächtig war. »Der arme Chillingworth!«
    »Das war auch seine Meinung. Seine Weste war ruiniert.«
    Eine Hand auf seine schmerzende Seite gedrückt, ballte Devil mit der anderen Honorias Finger zur Faust. »Du mußt mit der Linken zugeschlagen haben.«
    Honoria nickte. »Woher weißt du das?«
    Devils Grinsen zeugte von teuflischem Vergnügen. »In Eton habe ich ihn mal mit der Linken getroffen – und da geschah das gleiche. Er blutete wie ein abgestochenes Schwein.«
    »Genau.« Honoria seufzte. »Ich fürchte, er fühlt sich ziemlich niedergeschlagen.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Devils Stimme wurde hart; Honoria blickte ihn fragend an.
    Er erwiderte ihren Blick. »Er und ich werden uns in dieser Sache einigen müssen.«
    Honoria straffte sich. »Wie meinst du das?«
    Devil zog sie zärtlich zurück in seine Arme. »Wir müssen sichergehen, daß unsere Geschichten übereinstimmen, für den Fall, daß jemand euch gesehen hat und ein Gerücht in die Welt setzt.« Er drückte Honoria fest an sich. »Keine Angst – ich werde bestimmt keinen Mann zum Duell fordern, weil meine Frau ihm eine blutige Nase verpaßt hat.«
    Honoria runzelte die Stirn. »Ja – aber könnte nicht er dich fordern, weil ich ihm eine blutige Nase verpaßt habe?«
    Devil beherrschte mühsam ein Lachen. »Das halte ich nicht für wahrscheinlich.« Grinsend hob er Honorias Gesicht zu sich empor. »Weißt du, du bist eine erstaunlich einfallsreiche Frau.«
    Sie öffnete die Augen ganz weit. »Natürlich – ich bin ja auch zu einer Anstruther-Wetherby erzogen worden.«
    Lächelnd senkte Devil den Kopf. »Du bist dazu erzogen worden, eine Cynster zu werden.«
    Er küßte sie – und hörte nicht wieder auf. Die Kutsche rumpelte gemächlich durch die zunehmende Dämmerung.
    Atemlose Minuten später stellte Honoria fest, daß auch Devil bemerkenswert einfallsreich sein konnte. »Gütiger Himmel!«
    Ihr blieb kaum genug Luft, um diese Worte zu flüstern. »Wir können doch nicht …« Sie schloß die Hände fest um Devils Gelenke; der Kopf fiel ihr in den Nacken, während sie nach Atem rang. »Wo sind wir?«
    »Im Park.« Ganz auf seine Beschäftigung konzentriert, hob Devil nicht einmal den Kopf. »Wenn du nach draußen schaust, wirst du eine ganze Reihe von Kutschen sehen, die langsam im Kreis umherfahren.«
    »Ich kann nicht glauben, daß …« Ein unendliches Wonnegefühl vertrieb den Gedanken aus Honorias Kopf; nur mit Mühe konnte sie ein Stöhnen unterdrücken. Die Überlegung, die dann folgte, ließ sie erschrocken die Augen aufreißen. »Was ist mit John und Sligo?« Nach Luft schnappend sah sie Devil an. »Merken die denn nichts?«
    Das Lächeln ihres Gatten konnte nur als teuflisch bezeichnet werden. »Auf die Wahl des richtigen Zeitpunkts kommt es an – vertrau mir, sie werden nichts merken.«
    Sie merkten tatsächlich nichts, wohl aber sie und er.
    Es erschien ihr, als wären Stunden vergangen – Stunden voller Keuchen, Stöhnen und verzweifelter Stille –, als Honoria sich, an Devils Brust geschmiegt, schließlich wieder regte. Nachdenklich richtete sie sich auf und untersuchte die Knöpfe seines Mantels.
    »Scheußliche Dinger – sie pieksen mich.« Sie drehte an den Perlmutterknöpfen. »Sie sind nicht so groß wie die an Tollys Jacke, aber für mich waren sie schlimm genug.«
    Devil riß die bisher in glückseligem Frieden geschlossenen Augen auf. »Was?«
    »Diese Knöpfe – sie sind zu groß.«
    »Nein, was hast du eben gesagt?«
    Honoria dachte angestrengt nach. »Daß sie so ähnlich sind wie die Knöpfe an Tollys Jacke?«
    Devil blickte ins Leere, dann schloß er die Augen, legte den Arm um Honoria und zog sie fest an sich. »Das ist es.« Er sprach die Worte in ihr Haar. »Das ist das, woran ich mich im Zusammenhang mit Tollys Tod so krampfhaft zu erinnern versucht habe.«
    Honoria hielt ihn fest umschlungen. »Der Knopf, der die Kugel abgelenkt hat? Hilft dir das weiter?«
    Devil legte sein Kinn auf ihren Scheitel und nickte. »Ja, das hilft mir. Das ist der letzte Nagel zum Sarg unseres Mörders.« Honoria versuchte, Devil

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